Im Gegensatz zu Frankreich gibt es in Deutschland keine so ausgeprägten Festungsepochen. Dies liegt daran, dass Deutschland erst sehr spät - 1871 - seine nationale Einheit erlangte. Davor war es in verschiedene Königreiche und Länder zerrissen und den unterschiedlichsten ausländischen Interessen unterworfen.
Dennoch können in Deutschland Festungsanlagen aus über 2000 Jahren Geschichte besichtigt werden. Beginnend bei den Römern, die ihr Schutzbedürfnis gegenüber den Germanen in Befestigungen ausdrückten, bis zu den letzten Befestigungs- und Schutzanlagen der Neuzeit. Dazu gehören z. B. der Westwall, die Regierungsbunker der DDR / BRD oder die Mauer zwischen beiden deutschen Staaten.
Von diesen Befestigungsanlagen ist mehr oder weniger erhalten geblieben. In den verschiedenen militärischen Konflikten zogen zahlreiche Heere durch Deutschland, welche die vorhandenen Befestigungsanlagen schleiften. Daher findet man zahlreiche Burgruinen in Deutschland oder nur sehr wenige wirklich gut erhaltene Befestigungsanlagen. Was Kriege nicht zerstörten, wurde durch Verwaltungen abgerissen, denen die Befestigungsanlagen bei der Vergrößerung der Städte im Wege standen. Auch die Mauer viel dem Abriss zum Opfer. So ist es heute sehr schwer überhaupt noch Mauerrelikte zu finden.
Einige der Befestigungsanlagen sollen hier vorgestellt werden:
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Als Ergebnis des Krieges von 1870/71 zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich kamen Elsass und Lothringen in deutschen Besitz. Die neuen Gebiete wurden sofort durch entsprechende Befestigungen geschützt. Im Gegensatz zum bisherigen preußischen Festungsbau, waren diese Anlagen für die damalige Zeit überaus modern und Richtungweisend.
In den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die nach dem 2. Weltkrieg von Polen und der Sowjetunion annektiert wurden, befinden sich ebenfalls zum Teil sehr gut erhaltene preußische Befestigungsanlagen.
Posen |
Thorn |
Letzter Stand: 06.04.2018