Bundesfestung Ulm

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Die erste urkundliche Erwähnung der späteren Reichsstadt Ulm findet sich 854. Erste Befestigungen von Ulm stammen aus dem 12. Jahrhundert. Noch heute sind von den Befestigungswerken des 15. und 16. Jahrhunderts Reste vorhanden. Nach dem 30jährigen Krieg errichtete man einige Vorwerke, da man sich durch die französische Expansionspolitik bedroht fühlte. Während der französischen Revolutionskriege standen 1796 französische Truppen vor der Festung. Im Zuge des Waffenstillstandes 1800 fielen die Festungen Ulm, Ingolstadt und Phillipsburg an die Franzosen, die umgehend mit der Schleifung der Festungen begannen. Bis 1815 blieben die Festungen in französischen Besitz. In dieser Zeit kam die Stadt Ulm in württembergischen Besitz, während die Gemarkungen rechts der Donau an Bayern fielen.

Quelle: Emil v. Löffler "Die Geschichte der Festung Ulm" 1881

1818 verfügte der Deutsche Bund den Ausbau der Bundesfestungen Luxemburg, Rastatt, Landau, Mainz und Ingolstadt, deren wichtigste im Süden Ulm werden sollte. Die Bauarbeiten zur Bundesfestung Ulm begannen 1841. Da Württemberg keinen erfahrenen Festungsbaumeister besaß, lieh man sich aus Preußen den Major von Prittwitz und Gaffron. Er plante alle Anlagen in neupreußischer Manier, wobei er sehr viel Wert auf eine entsprechende Geländeanpassung der Werke legte. Eine Besonderheit der Bundesfestung Ulm liegt ist, dass die Planungen auf linker Donauseite in württembergischer Regie, der rechte Teil unter bayerischer Verantwortung durchgeführt wurden. Hier der Major von Hildebrandt als Festungsbaumeister Dienst. Während in Ulm alle Festungen aus weißem Jurastein entstanden, verwendete man auf bayerischer Seite Ziegelmauerwerk. Neben den Festungen wurden auch Kasernen, Depots usw. errichtet. Als Kriegsbesatzung waren etatmäßig 17.300 Mann vorgesehen, davon 1.800 Artilleristen, 600 Kavalleristen und 100 Pioniere. Dennoch konnte die Festung Ulm insgesamt bis zu 100.000 Soldaten aufnehmen und versorgen.

Nach 1871 blieb Ulm als Reichsfestung zwar primär klassifiziert, jedoch wurden keine größeren Modernisierungen durchgeführt, da die Städte Diedenhofen, Metz und Straßburg Vorrang besaßen. Lediglich zwei Forts wurden noch ab 1881 gebaut, während ab 1878 einige Werkteile eine Verstärkung aus Stampfbeton erhielten.

1889 erfolgte Klassifizierung Ulm als Festung zweiter Ordnung, was die Auflassung der Enceinte zur Folge hatte. Dennoch errichtete man 1,2 Kilometer vor der alten Fortlinie zwischen 1900 und 1911 eine neue Verteidigungslinie, die aus betonierten Infanteriestützpunkten, Zwischenbatterien und Munitionsräumen bestand. Nach 1918 nutzten Reichswehr, Wehrmacht die Anlagen. Nach dem 2. Weltkrieg wurden fast alle moderneren betonierten Anlagen durch US Truppen gesprengt. Zum Teil kam es anschließend zu einer Nutzung durch die Bundeswehr. Heute wird ein Teil der leer stehenden Anlagen durch einen Festungsverein betreut.

Werk I

Obere Donaubastion

Werk II

Ehinger Tor

Werk III

Ravelin Ehinger Turm

Werk IV

Mittelbastion

Werk V

Blauflèche

Werk VI

Blaubeurer Tor

Werk VII

Ravelin Blaubeurer Tor

Werk VIII

Anschlußlinie Kienlesberg

Werk IX

Felsenbatterie

Werk X

Kienlesbergbastion

Werk XI

Anschlußlinie Wilhelmsburg

Werk XII

Wilhelmsburg

Werk XIII

Linke Flanke

Werk XIV

Redoute, linker Stützpunkt

Werk XV

Front Anschlußlinie

Werk XVI

Redoute, rechter Stützpunkt

Werk XVII

Rechte Flanke, Anschlußlinie

Werk XVIII

Anschlußlinie Gaisenberg

Werk XIX

Obere Gaisenbergbastion

Werk XX

Anschlußlinie Eisenbahndurchlaß

Werk XXI

Untere Gaisenbergbastion

Werk XXII

Anschlußlinie Stuttgarter Tor

Werk XXIII

Contregarde

Werk XXIV

Untere Donaubastion

Werk XXV

Roter Turm

Werk XXVI

Untere Stadtkehle

Werk XXVII

Obere Stadtkehle

Werk XXVIII

Weißer Turm

Werk XXIX

Fort Unterer Kuhberg

Werk XXXI

Fort Mittlerer Kuhberg

Werk XXXVI

Fort Oberer Kuhberg

Werk XXXIII

Fort Söflinger Turm

Werk XXXIV

Fort Unterer Eselsberg

Werk XXXV

Oberer Eselsberg, Nebenwerk

Werk XXXVI

Oberer Eselsberg, Hauptwerk

Werk XXXVII

Fort Prittwitz

Werk XXXVIII

Örlinger Turm

Werk XXXIX

Fort Albeck

Werk XL

Fort Safranberg

Werk XLI

Fort Friedrichsau

Letzter Stand: 04.11.2016