Mit der Werknummer XXXV wurde zwischen 1883 und 1887 ein Nebenwerk nach den Plänen des Hauptmanns Daitmaier auf dem Oberen Eselsberg gebaut. Obwohl es dem äußeren Anschein nach einem typischen Biehler Fort gleicht, ist es jedoch von seinen Ausmaßen wesentlich kleiner. Eher könnte man es als verstärktes Zwischenwerk bezeichnen. Der Bau des Nebenwerkes war notwendig geworden, weil sich in der Verteidigungslinie um die Stadt Ulm hier eine Lücke auftat, die unbedingt geschlossen werden musste. Da in der Zwischenzeit die Artillerie aufgrund gezogener Läufe große Fortschritte gemacht hatte, musste das Werk der Sicht des Gegners entzogen werden. Hierzu wurde es tiefliegend, d.h. ohne hervorschauende Gebäudeteile gebaut. Für die Sturmfreiheit sorgte ein sechs Meter tiefer und trockener Graben, der durch vier Grabenstreichen gesichert wurde. Die beiden Schultergrabenwehren wurden dabei so angelegt, dass sie über die Spitzgrabenwehr eine Linie mit der Grabeninnenwand bildete. So lagen die Schultergrabenwehren nicht im Feuerbereich der Spitzgrabenwehr. Hinter dem Kehlwall befand sich Kehlkaserne, die durch die Kehlgrabenwehr gesichert war. Ein kasemattiertes Blockhaus sicherte den Eingangshohlweg zum Fort. Die Bauausführung erfolgte mittels Ziegelmauerwerk. Das Fort konnte eine Besatzung von 370 Mann aufnehmen. Bereits während der Bauzeit erhielten die Bauwerke im Fort aufgrund der Brisanzgranatenkrise eine dünne Betonierung in Form von Stampfbeton. Zwischen 1901 und 1903 wurden weitere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Während des 1. Weltkrieges wurde das Fort nur noch infanteristisch genutzt.
Nach dem 2. Weltkrieg nutzten US Armee und anschließend die Bundeswehr das Fort als Depot. Ende der 1960er Jahre betrieb die Universität Ulm dort eine Tierversuchsstation. Seit den 1970er Jahren steht das Festungswerk als Baudenkmal leer.
Zufahrt zum Fort |
Zufahrt mit Kehlblockhaus |
Torpoterne |
Blick in den linken Kehlgraben |
Kehlgrabenstreiche |
Kehlgrabenstreiche |
Poterne |
Ausgang zu den Wallkasematten |
Hohlgang der rechten Kehlkaserne |
Treppenhaus zum Untergeschoß |
Kasematte |
Kasematte |
Latrine im Obergeschoß |
Latrine im Untergeschoß |
Kasematte im Untergeschoß |
Hohlgang im Untergeschoß |
Infanterieausgang |
Blick auf die Wallkasematten |
Wachtraum |
Wachtraum |
modernisierte Hohltraverse |
Jahreszahl auf der Hohltraverse |
Treppe zum Untergeschoß der Hohltraverse |
Wandinschrift |
Reste einer Wasserpumpe |
Treppenhaus der Hohltraverse |
Zugang zur rechten Schultergrabenstreiche |
Hohlgang zur rechten Schultergrabenstreiche |
Scharten der Schultergrabenstreiche |
Blick aus der Scharte in den Graben |
Linke Schultergrabenstreiche von Außen |
Spitzgrabenwehr |
Reste der eisernen Hindernisse |
Reste der eisernen Hindernisse |
Pulvermagazin |
Lichtgang hinter dem Pulvermagazin |
Beschriftung "Luftschutzraum" |
Beschriftung "Luftschutzraum - in der linken Schultergrabenwehr" |
Letzter Stand: 04.11.2016