Portsmouth

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Der folgende Text stammt aus der Marinedienstvorschrift M.Dv. 502,4: "Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen- Portsmouth mit Southampten und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine; 3. Abteilung Seekriegsleitung 1939. Es handelt sich dabei um eine Ausarbeitung über die militärischen und wehrwichtigen Anlagen der britischen Heimatküste.

"Portsmouth (Hampshire) ist der größte und wichtigste der 3 Home Ports und neben Devonport (Plymouth) der Hauptausrüstungs- und Reparaturhafen der Flotte. Die Stadt liegt an der Ostseite der Hafeneinfahrt auf der Insel Portsea; nach N schließt sich der Ortsteil Portsea (Staatswerft) mit der Vorstadt Landport an; südöstlich davon liegt die Vorstadt Southsea. Die Gesamteinwohnerzahl betrug 1936: 251.400. Gegenüber von Portsmouth, an der Westseite der Hafeneinfahrt, liegt Gosport mit 38.000 Einwohnern (1931).

Militärische Bedeutung:

Wie in den Jahren 1914 - 1918 wird Portsmouth auch in einem zukünftigen Kriege wegen drohender Torpedo- und Luftangriffe kaum als Operationsbasis für die Kriegsführung in Nordsee und Kanal in Betracht kommen. Hinzu kommt, daß die Fahrrinne für Schlachtschiffe in der Hafeneinfahrt zwischen dem "Round Tower" im Osten und dem Fort Blockhouse im Westen nur etwa 140 m breit ist und sich bis Southsea Castle auf kaum mehr als 180 m verbreitert. Abgesehen von der Gefahr feindlicher Verblockungsversuche kann der Hafen auch durch Unfälle eigener Streitkräfte in der Fahrrinne blockiert werden, oder es können große Schiffe durch schlechtes Wetter am Auslaufen verhindert werden. In der Unterhaussitzung vom 30.11.1938 bestätigte der Sekretär der Admiralität, Shakespeare, daß für Schlachtschiffe die Benutzung von Portsmouth im Kriegsfalle nur zu Reparaturzwecken in Betracht komme. Als Liegeplatz ist im Bedarfsfall der Spithead vorgesehen. Portsmouth ist Heimathafen von Teilen der Heimatflotte und der Reserveflotte. Ferner sind hier stationiert die zu den Artillerie-, Torpedo-, Navigations-, Nachrichten- und Schiffsjungenschulen gehörenden Kriegsschiffe und Hilfsfahrzeuge. In Gosport (Fort Blockhouse) liegt eine U-Flottille, Haslar (Gosport) ist der Stützpunkt der Motortorpedoboote. Die beiden Militärflugplätze Gosport und Lee-on-Solent gehören zum engeren Bereich des Stützpunktes Portsmouth.

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine; 3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

 

Küstenverteidigungsanlagen:

Die Befestigungswerke sind dazu bestimmt, Portsmouth und Southampton gegen einen Angriff von See her zu schützen und sind so angelegt, daß sie sowohl der Landung eines Gegner auf der Isle of Wight wie auch einem Eindringen in den Solent oder Spithead entgegenwirken können. Hinzu treten noch die beiden veralteten Landverteidigungslinien von Portsmouth, die Gosport-Linie und die Portsdown-Linie. Die einzelnen Anlagen sind in folgenden Abschnitten behandelt:

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Panzertürme im Fahrwasser

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Verteidigungsanlagen von Portsmouth

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Ostseite der Hafeneinfahrt

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Westseite der Hafeneinfahrt

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Gosport-Linie

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Portsdown-Linie

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Verteidigungsanlagen der Isle of Wight

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Ostabschnitt

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Westabschnitt

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Der Flakschutz im Gebiet von Portsmouth, Southampton und der Isle of Wight.

Die Einzelwerke sind auf der Karte mit durchlaufenden Nummern bezeichnet und werden in der gleichen Reihenfolge besprochen.

I. Panzertürme im Fahrwasser.

Unterbau aus Beton, Oberbau gepanzert.

1) Panzerturm (Ft.) St. Helens

Lage: 0-Seite der Isle of Wight, etwa 1 km ostwärts Nodes Pt. Aufbau: Größter Durchmesser etwa 35 m; Anlegebrücke auf der Nordseite des Turmes; Leuchtfeuer. Im Jahre 1936 wurden Bauarbeiten festgestellt, so daß anzunehmen ist, daß eine Modernisierung stattgefunden hat. Bewaffnung: Im Sommer 1938 wurden auf der Turmplattform 2 - 15,2 cm Geschütze mit Hauptschußrichtung nach Nordost, sowie ein größeres Messgerät festgestellt. Eine zusätzliche Bewaffnung mit Steilfeuergeschützen (angeblich 20,3 cm-Haubitze oder Mörser ist behauptet worden, hat sich jedoch bis jetzt nicht bestätigen lassen. Im Oberbau des Turmes sind nach See zu einige Öffnungen angeordnet, die durch Panzerblenden verschlossen sind. Vermutlich handelt es sich um Scheinwerferstände; Geschütz- oder Torpedostände sind weniger wahrscheinlich. Der Panzerturm St. Helens dient zusammen mit der auf der Isle of Wight liegenden Batterie von Nodes Pt. (siehe unten) zum Schutze der Nordostflanke der Isle of Wight, speziell der Einfahrt nach dem kleinen Hafen von Bernbridge. Ein taktisches Zusammenwirken kommt ferner in Frage mit den Verteidigungsanlagen auf Culver Cliff (s. unten).

2) Panzerturm (Ft.) No Mans Land

Lage: Spithead, auf der S-Seite des Hauptfahrwassers, etwa 2,4 km nordnordostwärts Nettlestone Pt. (NO-Spitze der Isle of Wight). Aufbau: Durchmesser etwa 70 m, Mauerstärke des Unterbaues nach älteren Angaben auf 16 m geschätzt. Leuchtfeuer und Signalmast. Unterbau durch schwarze und gelbe Quadrate gekennzeichnet. Bewaffnung: Die Turmplattform ist mit 2- 15,2 cm Geschützen, sowie 2 leichteren Kalibern (wahrscheinlich Flak) bestückt. Ob zusätzliche Bewaffnung vorhanden, steht nicht fest. Das Seegebiet in der Umgebung des Forts dient als Minen- und Bombenübungsplatz.

Panzerturm No Mans Land

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

3) Panzerturm (Ft.) Horse Sand

Lage: Spithead, N-Seite des Hauptfahrwassers, etwa 3,3 km südsüdostwärts Southsea Castle. Aufbau Ausmaße etwa wie No Mans Land. Marine- und Lloydsignalstation; Leuchtfeuer. Bewaffnung: 3 - 15,2 cm auf der Turmplattform. Über eine weitere zusätzliche Bewaffnung herrscht keine Klarheit. Nach einer unbestätigten Meldung soll das Fort angeblich Geschütze schwersten Kalibers (Haubitzen in Verschwindelafetten), sowie Flakartillerie tragen. Die artilleristische Besetzung untersteht dem "Horse Sand Fire Command".

Panzerturm Horse Sand

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

4) Panzerturm (Ft.) Spitbank

Lage: Spithead, etwa 1,1 km südwestlich Southsea Castle. Das Fahrwasser nach Portsmouth Harbour liegt zwischen Southsea Castle und dem Panzerturm. Aufbau: Kleiner als die Türme No Mans Land und Horse Sand; Durchmesser etwa 46 m; Leuchtfeuer. Bewaffnung: Auf der Turmplattform 1 - 15,2 cm Geschütz, sowie 2 Geschütze leichteren Kalibers. Neuerdings sollen auch 4-7,6 cm Flak vorhanden sein. Zwei Scheinwerferstände sind in Schwalbennestern untergebracht. Sämtliche Panzertürme sind mit Tiefbrunnen zur Wasserversorgung versehen, besitzen Hebezeug und seitliche Anlegeplattform. Die Einzelwerke sind durch Kabel miteinander und mit dem Festland (Ft. Blockhouse und Southsea Castle) sowie mit dem Nab Tower (s.unten) verbunden.

Auch wenn nicht z.Zt. alle Einzelheiten der Bewaffnung feststehen, so muß doch in erster Linie mit der Verwendung der Panzertürme zur Abwehr von Luft- und Schnellbootsangriffen gerechnet werden. Eine Flakbewaffnung dürfte im Mobfalle auf allen 4 Werken mit Sicherheit vorhanden sein. Bei der großen Rolle, die das Luftmeldesystem für die Küstenverteidigung spielt, dürfte den Panzertürmen im Verein mit dem Nab Tower noch eine besondere Aufgabe als Scheinwerfer- und Horchstationen zufallen. Ähnliche Überlegungen gelten für die U-Bootsabwehr. Ausserdem kommt die Verwendung der Türme als Stützpunkte für die Sperrverteidigung in Betracht.

Panzerturm Spitbank

Panzerturm Spitbank 2013 (heute ein Luxus-Hotel)

II. Verteidigungsanlagen von Portsmouth.

5. Fort Cumberland und Fort Eastney

Lage: Strandgebiet an Spithead von 2,3 km Länge zwischen Langstone Channel im Osten und St. George's Road im Westen. Fort Cumberland nimmt die Südostecke von Portsea Island ein; in westsüdwestlicher Richtung schliessen sich ein Schießplatz (6-Bahnen für Gewehr und MG) und die Anlagen von Fort Eastney an. Verwendung: Als Küstenverteidigungsanlagen entsprechen beide Werke in keiner Weise mehr modernen Anforderungen; sie dienen nunmehr als Versuchs- und Übungsgelände für artilleristische Zwecke. Neben der exerziermässigen Ausbildung an Geschützen gegen Seeziele (Fort Cumberland) wird insbesondere die Flakausbildung betrieben (Anti Aircraft School, Eastney). Aufbau: Die Grundlinien der alten Fortanlagen sind im wesentlichen erhalten geblieben und durch Neubauten nur geringfügig verändert worden. Die Bastionen des Fort Eastney (West- und Ostbastion) sind in schlechtem Erhaltungszustand; landeinwärts stehen Kasernengebäude (Eastney Barracks). Bewaffnung: Infolge des ständig wechselnden Übungsbetriebes läßt sich eine Norm nicht angeben, es werden daher nur Beobachtungsbeispiele aufgeführt. Die in den Fortbastionen vorgesehenen Stellungen für Seezielgeschütze sind nicht besetzt. Im Bedarfsfall dürfte jedoch die Möglichkeit bestehen, die nach See gelegenen Bastionen vom Fort Cumberland zu bewaffnen, da die Unterbauten (für mittlere Kaliber geeignet) noch vorhanden sind. Soweit Übungen mit Seezielgeschützen vorgenommen werden, erfolgen sie von verschiedenen behelfsmässigen Stellungen im Gelände von Fort Cumberland und Eastney aus. Eine Exerzierbatterie (6 - 15,2 cm Geschütz, sowie ein Übungsturm mit zwei schweren Geschützen steht etwa 700 m westlich Fort Cumberland. Ein modernes Unterrichtsgebäude ist 1936/37 unmittelbar am Strande, südwestlich Fort Cumberland gebaut worden. Dach und Galerie dieses Gebäudes tragen Stellungen für leichte Flak bezw. Fla MG. Anfang 1939 wurden an der Seefront von Fort Cumberland 5 Flak von 7,6 oder 9 cm Kaliber festgestellt, ferner ein Kommandogerät und ein Scheinwerfer. Auf den Wällen von Fort Eastney wurden 8-7,6 cm Flak beobachtet. In allen Fällen handelt es sich nicht um ortsfeste Flakstellungen im eigentlichen Sinne, sondern um Übungsstellungen. Die Ostbastion des Forts Eastney trug Anfang 1939 2 Beobachtungstürme in Torkretbauart (1) (etwa 12 m Höhe, 4-5 m Durchmesser). Derartige Türme wurden bereits wiederholt an verschiedenen Stellen des Übungsgeländes beobachtet. Die Stromversorgung der Anlagen von Cumberland und Eastney erfolgt neuerdings anscheinend vom Hauptkraftwerk in Fortsmouth. Ein Maschinenhaus unmittelbar nördlich des schweren Übungsturmes ist stillgelegt; 3 Starkstromkabel wurden längs des Strandes verlegt. Die Strandpromenade vor dem gesamten Übungsgelände ist seit Herbst 1938 abgesperrt, nachdem bereits mehrer Monate vorher die beabsichtigten Maßnahmen bekanntgegeben worden waren.

Nicht bewaffnet und nicht in militärischer Verwendung ist Fort Lumps (700 m westlich der Westbastion von Fort Eastney). Es war bereits zum Verkauf ausgeschrieben und sollte in eine Gartenanlage umgewandelt werden. Die Unterbauten für 3 mittlere Geschütze sind noch vorhanden. Im Verlaufe der Anlage von ortsfesten Flakstellungen im Gebiet von Portsmouth muß u.U. auch mit einer Verwendung des Forts zu diesem Zwecke gerechnet werden.

6. Fort Southsea Castle

Lage: Südspitze von Portsea Island, unmittelbar an der Strandpromenade gelegen. Aufbau: Älteres Werk von 500 m größter Längserstreckung und 230 m größter Breite. Gegliedert in Ost- und Westbatterie, dazwischen Hauptleitstand, 3 Scheinwerferstände, ferner ein Gitterturm, der einen gepanzerten Beobachtungsstand sowie ein Zifferblatt mit den Zahlen 1 – 9 trägt. Unterkunfts- und Magazinräume liegen hinter den Wällen. Bewaffnung: Die Ostbatterie trägt 2 - 23,4 cm Geschütze (1); zwei östlich anschliessende Stellungen für mittlere Geschütze sind nicht besetzt. Munitionsräume vermutlich unter den Geschützen eingebaut. Feuerleitung: Hauptleitstand zwischen Ost- und Westbatterie, Gitterturm; ferner steht ein weiterer Leit- oder Beobachtungsstand, der mit Tarnanstrich versehen ist, auf der Nordseite des Forts. Das Dach dieses Standes ist als Stellung für ein Fla-MG eingerichtet.

Westbatterie: Eine Reihe von Stellungen für leichte oder mittlere Geschütze ist nicht besetzt. Dagegen ist die Westbatterie neuerdings als Flakstellung ausgestaltet worden, was auch aus Pressemeldungen bekannt ist. Im Sommer 1938 wurden 3 Flak von etwa 9 cm Kaliber, sowie 2 Horchgeräte festgestellt. Möglicherweise dient ein größerer Schuppen auf dem Wall als Tarnung für weitere Geräte, desgleichen sind Scheinwerfer gegen Luftziele anzunehmen.

Fort Southsea Castle ist in laufender militärischer Verwendung; es finden häufig Schießübungen statt, für welche ein Sperrgebiet von 10,5 km Durchmesser besteht. Auf der Strandpromenade zwischen Clarence Pier und dem Marine-Ehrenmal stehen zwei Scheinwerferstände, der nördliche auf Betonpfählen, der südliche auf Betonklotz. Bestreichungswinkel: ganzer Spit Sand zwischen Hafeneinfahrt und Fort Spit Sand. Die Scheinwerfer können nicht für Zwecke der Luftabwehr benutzt werden, da die Bauart der Stände größere Höhenwinkel nicht zuläßt. Es handelt sich demnach wohl in erster Linie um eine Verwendung zur Ahwehr von Schnellbootsangriffen bzw. zum Legen einer Lichtsperre.

7. Flakstellung Southsea Common

Lage: Im nördlichen Teil der Parkanlagen von Southsea Common, etwa 250 m ostnordostwärts Clarence Pier. Aufbau: Anlage neuesten Datums, wahrscheinlich erst zu Beginn des Jahres 1939 in Angriff genommen. Die Stellung ist nach einem im Gebiet von Portsmouth, Southampton und auf der Isle of Wight vertretenen Einheitstyp gebaut. Vier Geschützbettungen in den Ecken eines regelmässigen Trapezes, dessen Innenraum für die Unterbringung der Feuerleitgeräte ausgenutzt wird. Die einzelnen Geschütze, bzw. deren Bettungen, sind von einer achteckigen Betonmauer von etwa 1,5 m Höhe umgeben. (Stärke etwa 30cm), desgleichen E-Gerät und Kommandogerät (Schutz gegen Tieffliegerangriff und gegen Splitter). Ist die Batterie nicht in Tätigkeit, so werden anscheinend die Stände durch Schirme gegen Einblick von der Seite oder von oben abgedeckt und sind nicht mehr ohne weiteres als Geschützstellungen zu erkennen. Etwa 120 m südlich der Geschützstellungen befinden sich einem Parkweg 2 Schuppen, die wahrscheinlich wie aus anderweitigen Beobachtungen zu schließen, zur Batterie gehören; Zweck unbekannt (Unterbringung von Munition ? Stromerzeuger). Bewaffnung: Wahrscheinlich 4 - 11,4 cm Flak mit Schutzschild, wie sie aus Veröffentlichungen über gleichartige Batterien im Themsegebiet bekannt geworden sind.

8. Batterien Kings Bastion, Long Curtain und Point Battery

Lage: Die genannten Stellungen bilden ein zusammenhängendes Verteidigungssystem, beginnend 200 m nördlich Clarence Pier und bis zum Round Tower (King Edwards Tower) an der engsten Stelle der Hafeneinfahrt reichend. Aufbau: Alte Bastionen ohne besonderen Gefechtswert. Bewaffnung: Kings Bastion ohne Bewaffnung. Die Kasematten sollen als Luftschutzräume verwendet werden. Long Curtain, unmittelbar anschließend, dient als Salutbatterie des Heeres (Military Saluting Battery); vier Feldgeschütze (7,6 cm Kaliber) auf Radlafetten in südlichem Teil des Werkes. Es folgen vier Stellungen für leichte Geschütze, die nicht besetzt sind. Anschließend auf einer Bastion zwei leichte Geschütze (etwa 10,2 cm Kaliber).

Point Battery: vier leichte Geschütze. Die Bewaffnung besitzt nur für die Abwehr etwaiger Schnellbootsangriffe Bedeutung.

III. Westseite der Hafeneinfahrt

Es handelt sich zum größten Teil um veraltete Werke. Ob und wieweit sie bei den Küstenschutzübungen vom September 1937 bei der Abwehr des Durchbruchversuches der angreifenden Flotte nach Southampton eine Rolle gespielt haben, ist aus den vorliegenden Nachrichten nicht ersichtlich.

9. Fort Blockhouse

Lage: an der engsten Stelle der Hafeneinfahrt gegenüber Point Battery. Die Anlagen dienen zum größten Teil der U-Bootschule, erhalten sind von den Befestigungen noch 13 Kasematten mit Front nach Südosten. Bewaffnung: Fort Blockhouse dient als Marinesalutbatterie. Auf der Bastion des Werkes stehen 8 leichte Geschütze (7,6 oder 10,2 cm Kaliber); ein Leitstand befindet sich an der NO-Ecke der Bastion.

10. Fort Monckton

Lage: 2 km südwestlich Fort Blockhouse. Aufbau: Altes Kasemattwerk, ähnlich Fort Blockhouse. Bewaffnung: Gegenwärtig anscheinend keine Bewaffnung. Das Fort und seine Umgebung dient als Übungsgelände einer Scheinwerferschule (School of Electric Lighting), wie aus Pressemeldung bekannt geworden. Der Raum zwischen dem Fort und dem Haslar Hospital wird von Kasernenbauten eingenommen.

11. Batterie Gilkicker Pt.

Lage: Südspitze der Gosport-Halbinsel. Aufbau: Halbkreisförmiges Erdwerk mit Graben, das durch eine Brücke von Land her zugänglich ist. Vor dem Wall befinden sich am Ufer zwei Scheinwerferstände. Bewaffnung: Behauptet wurden 2 - 15,2 cm Geschütze; nicht sicher, ob derzeit vorhanden. In westlicher Richtung schließt in etwa 300 m Abstand von der Küste, die sogen. Stokes Bay-Verteidigungslinie an, ursprünglich als Schutz gegen Landungsunternehmen errichtet. Es handelt sich um ein Grabenwerk mit ca. 5 m hohem Wall, dem militärische Bedeutung nicht mehr zukommt. Das Gelände dient gegenwärtig zu Versuchszwecken (Royal Navy Experimental Camp Stokes Bay) über die keine Einzelheiten bekannt sind. 200 m südöstlich Stokes Bay Pier befindet sich eine Kasernenanlage.

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

12. Flakstellung Stokes Bay.

Lage: 200 m landeinwärts, unmittelbar nordwestlich neben der Bahnlinie Gosport - Stokes Bay Pier. Aufbau und Bewaffnung: Wie Flakstellung Southsea Common.

13. Batterie Browndown.

Lage: Stokes Bay, etwa 2,5 km nordwestlich Gilkicker Pt., in unmittelbarer Nähe des Strandes. Aufbau: Zwei Stellungen in Form von Erdwerken von denen die ostwärtige für zwei mittlere Geschütze, die westlich gelegene für zwei schwere Geschütze bestimmt ist. In nordwestlicher Richtung schließt sich ein größerer Schießplatz (Gewehr und MG) an, während sich nordostwärts Baracken und Schuppen, sowie die Anlagen von Fort Gomer befinden. Bewaffnung: Stellungen gegenwärtig nicht besetzt; das Gelände dient anscheinend, ebenso wie die Stokes Bay Linie, zu Versuchs- und Übungszwecken. Im März 1939 wurden Bauarbeiten in der Umgebung der Stellungen beobachtet (Anlage einer Flakstellung ?).

14. Gosport - Linie.

Die Gosport-Linie besteht aus 5 Forts veralteter Bauart (Fort Gomer, Grange, Rowner, Brockhurst und Elson), die ursprünglich als Schutz von Portsmouth gegen Landangriffe vom Westen her angelegt wurden. Sie erstrecken sich von der Stokes Bay Linie in nördlicher Richtung bis zum Minendepot Frater. Unter den heutigen Verhältnissen kommt den Werken eine militärische Bedeutung nicht mehr zu; eine Bewaffnung ist nicht vorhanden. Sie dienen verschiedenen Verwendungszwecken (Depots, Kasernen) und werden daher an anderer Stelle erwähnt soweit dies von Interesse ist. Das gleiche gilt für Fort Farehurst, nordwestlich der Gosport - Linie, am Eisenbahnknotenpunkt Fareham, gelegen und als Verbindungswerk zur sogenannten Portsdown-Linie angelegt.

15. Portsdown - Linie.

Im Aufbau ähnlich wie die Gosport-Linie, besteht die Portsdown-Linie aus 5 größeren (Fort Wallington, Nelson, Southwick, Widley und Purbrook) und einem kleineren (Crockburn Redoute) Werk auf dem Höhenzug der nördlich Stadt und Hafen gelegenen Portsdown Hills. Ursprünglich bestimmt als Schutz gegen einen Landangriff von N. Heute ohne militärische Bedeutung, vollkommen veraltet und ohne Bewaffnung. Die Werke sind z.T. in schlechtem Erhaltungszustand; derzeitige Verwendung ähnlich wie Gosport Linie. Abschließend lässt sich feststellen, daß den angeführten Befestigungen des Kriegshafens Portsmouth gegen Seeziele nur beschränkte Bedeutung und Wirkungsmöglichkeit zukommt. Es scheint vielmehr, daß der Schwerpunkt der Küstenverteidigung heute auf der Isle of Wight liegt. Soweit Flakstellungen im Bereich der Küstenwerke liegen, wurden diese bereits besprochen. Eine zusammenfassende Übersicht der bis jetzt bekannt gewordenen Flakstellungen wird am Schluß des Abschnittes "Küstenverteidigung" gegeben werden.

IV. Verteidigungsanlagen der Isle of Wight.

Die Verteidigungswerke der Isle of Wight gliedern sich in einen Ost- und einen West-Abschnitt entsprechend ihrer Lage zu Spithead und Solent.

Ostabschnitt.

Durch die Vervollkommnung der Küstenartillerie ist die Batterie Puckpool (bei Puckpool Pt., 2 km ostwärts Ryde), die früher die nördlichste der Verteidigungsanlagen des Ostabschnittes bildete, überflüssig geworden. Es sind zwar noch die Bettungsfundamente für je zwei schwere und mittlere Geschütze vorhanden, jedoch ist die Bewaffnung seit 1928 entfernt. Das Gelände ist in Parkanlagen umgewandelt worden.

16. Flakstellung Nettlestone

Lage: NO-Seite der Isle of Wight, etwa 700 m südostwärts des Kopfes Ces Suspension Pier landeinwärts gelegen. Aufbau und Bewaffnung: Wie Flakstellung Southsea Common.

17. Batterie Nodes Pt. (früher St. Helene Pt. genannt)

Lage: N0-Seite der Isle of Wight bei Nodes Pt., 300 m landeinwärts auf der Höhe des Steilhanges. Aufbau: Gut erhaltenes Erdwerk mit natürlicher Tarnung durch Baumbestand und Buschwerk. Die Hauptfront des Werkes (Geschützstellungen) liegt nach NO, die Landseite wird von Unterkünften und Magazinen eingenommen. Eine asphaltierte Zufahrtsstraße, die auch für schwere Lasten geeignet ist, führt von St. Helens zur Batterie. Der Hang unterhalb der Stellungen ist abgesperrt. Bewaffnung: 2 - 23,4 cm Geschütze und 2 - 15,2 cm Geschütze, dahinter Hauptleitstand. Zwei weitere Peil- oder Beobachtungsstände stehen rückwärts an der SW-Seite der Batterie; Scheinwerferstand anscheinend vor den Stellungen der 15,2 cm Geschütze. Wahrscheinlich stehen weitere Scheinwerferstände an der Strandmauer, gedeckt durch Baumbestand. Die Batterie war bisher nicht ständig besetzt, sondern diente nur im Sommer zu den Übungen der Territorial-Armee. Es besteht ein Luftsperrgebiet von 10,5 km Radius. Die Wirkungsmöglichkeiten müssen insbesondere in Zusammenwirken mit dem Panzerturm St. Helene, als taktisch sehr günstig beurteilt werden.

Die Verteidigungswerke auf der Südostseite der Insel bilden ein zusammenhängendes System zwischen dem Höhenrücken von Culver Down und dem Ort Sandown. Schlüsselstellung ist die Batterie Culver Cliff, von wo aus auch vermutlich die Gesamtverteidigung des Ostabschnittes geleitet wird. Wenn auch die einzelnen Werke in ihrem Aufbau nicht durchweg modernen Anforderungen entsprechen, so ist doch im Laufe der letzten Jahre allem Anschein nach durch Heranziehung neuzeitlicher Feuerleitmethoden eine erhebliche Steigerung des Kampfwerkes erzielt worden. In diesem Zusammenhang dürfte auch der nördlich Culver Down gelegene Flugplatz von Bembridge für die Beobachtung der Treffer vom Flugzeug aus von Wert sein. Im Jahre 1938 wurden verschiedentlich Militärmaschinen (Aufklärer) auf dem Platz beobachtet.

Bemerkenswert ist auch der gute Zustand des Straßennetzes, das in letzter Zeit vielfach verbessert worden ist. Die Straße Bembridge - Sandown, mit Abzweigung zum Culver Cliff wird neuerdings auch als Militärstraße (Military Road) bezeichnet. Ihre Fortsetzung über Shanklin - Ventnor - St. Catherine's Pt. trifft bei Chale die in Ufernähe verlaufende Militärstraße nach Freshwater und den Needles. Damit ist die lückenlose Verbindung der beiden Hauptverteidigungsabschnitte (West- und Ostabschnitt) der Insel sichergestellt, eine Tatsache, die auch für den Einsatz mobiler Flakartillerie von Wichtigkeit ist. Die übrigen Hauptstraßen der Insel sind ebenfalls in sehr gutem Zustand und entsprechen allen Anforderungen.

18. Fort Bembridge

Lage: SO-Seite der Isle of Wight, auf dem Höhenrücken des Culver Down etwa 1,7 km südostwärts des Bahnhofes Brading. Aufbau: Geschlossenes Erdwerk von Graben umgeben, das von See aus gut auszumachen ist. Eingang an der Südwestecke des Forts. Bewaffnung: Wahrscheinlich nicht vorhanden. Behauptungen über eine Bewaffnung von 3 oder 4 mittleren Geschützen haben sich bis jetzt nicht bestätigen lassen. Die exponierte Lage des Werkes ist für eine Verwendung zu aktiven Kampfaufgaben nicht günstig. Dagegen ist eine Meldung, die von der Belegung des Forts durch Flakartillerie spricht - erwähnt wurden in diesem Zusammenhang 3 Flak mittleren Kalibers - nicht von der Hand zu weisen. Das Gelände des Höhenrückens ist wegen seiner beherrschenden Lage günstig für die Aufstellung von Flakgeschützen. Eine Verwendung des Forts zu Hilfszwecken für die Hauptverteidigung auf Culver Down (Batt. Culver Clifg siehe unten) ist nicht ausgeschlossen. Im Sommer 1938 wurde ein starkes Kabel zwischen dem Fort und der Batterie Culver Cliff verlegt (Stromerzeugeranlage im Fort ?).

19. Batterie Culver Cliff (auch Culver Down genannt)

Lage: An der Ostspitze des Höhenrückens von Culver Down, in etwa 1,3 km Entfernung vom Fort Bernbridge. In unmittelbarer Nähe der Batterie liegt die Marinefunkstation Culver Cliff sowie die Marinesignalstation gleichen Namens. (Landmarken : Yarborough -Obelisk und Funkmast, 300 m bezw. 200 m von den Geschützstellungen entfernt.) Aufbau: Modernisierte Anlage, die in ihren Grundzügen bereits während des Weltkrieges bestand. Nachteilig ist die eng gedrängte Anordnung der Geschützstellung. Umfassendes Schußfeld von SSW über S nach NO. Bewaffnung: 2 Hauptgeschütze in Schutzschildern, Kaliber mindestens 23,4 cm, unter Umständen höher (30,5 cm ?). Außerdem sind 4 Stände für Geschütze geringeren Kalibers (15,2 oder 19 cm) vorhanden, die unregelmäßig angeordnet sind und auch die toten Winkel der Hauptgeschütze bestreichen können. Der Hauptleitstand befindet sich anscheinend auf der Nordseite der Batterie, eine Reihe von Peil- oder Beobachtungsständen ist im Gelände verteilt. Ein Reserveleitstand scheint auf dem Gebäude der Funkstation zu stehen, ebenso ein Scheinwerfer. Die Standorte der übrigen, als sicher vorhanden anzunehmenden, Scheinwerfer sind nicht bekannt.

Wahrscheinlich ist im Mobfall auch eine Flakverteidigung zu erwarten; im Sommer 1938 wurden 4 Flak (9 cm Kaliber) in der Umgebung der Batterie beobachtet. Die Munition ist z.T. unter den Plattformen der Hauptgeschütze gelagert, außerdem bestehen noch unterirdische Lagerräume, deren Zugang an der Nordseite der Batterie liegt. An der NW-Ecke der Batterie stehen 3 Schuppen, deren Zweck nicht klargestellt ist (Unterbringung von Kraftwagen oder von Sperrballonen ?). Die Batterie scheint ständig besetzt zu sein, bei Schießübungen besteht ein Luftsperrgebiet von 15,6 km Durchmesser.

Nordwestlich Fort Bembridge und des Yarborough Obeliskes befinden sich im Nordhang des Culver Down's anscheinend weitere unterirdische Anlagen, deren Eingänge vermutlich in steinbruchähnlichen Abstürzen des Felsens zu suchen sind.

20. Batterie Red Cliff

Die alte Batterie Red Cliff besteht nicht mehr, ihre Bauten sind einem Felssturz zum Opfer gefallen. Stattdessen ist behelfsmäßig eine neue Stellung weiter westlich errichtet worden. Lage: SO-Seite der Isle of Wight, auf dem Steilufer der Sandown-Bucht, etwa 1,8 km westlich Batterie Culver Cliff. Aufbau: Abgezäuntes Gebiet zwischen der Straße und dem Abfall der Küste; keine größeren Kunstbauten. Bewaffnung: Zwei Flakgeschütze (Kaliber 9 oder 10,2 cm), westlich davon 1 Blockhäuschen innerhalb der Umzäunung. Ein kleinerer Schuppen steht unmittelbar hinter den Geschützen, ein etwas größerer an der Straße nach Yaverland. Ein weiteres Blockhäuschen (Abb. 14) steht 150 m ostwärts am Abfall der Küste. Zweck der Blockhäuser und Schuppen nicht sichergestellt. Vermutungen werden am Schlusse des Abschnittes erwähnt.

21. Batterie Yaverland.

Lage: SO-Seite der Isle of Wight, an der Sandown-Bucht, etwa 2 km westlich der Batterie Culver Cliff. Höhe etwa 35 m über dem Meere. Aufbau: Geschlossenes Erdwerk mit Wall und trocken liegendem Graben. 150 m ostwärts der Batterie stehen eine Anzahl Wellblechbaracken, die anscheinend als behelfsmäßige Unterkünfte für übende Truppenteile dienen. Bewaffnung: 3-15,2 cm Geschütze, Leitstand innerhalb des Werkes; Beobachtungsturm an der NO-Ecke der Batterie. Außerhalb der Umwallung befindet sich ein Blockhäuschen (Scheinwerfer ?), sowie ein Betonsockel, der vermutlich zur Aufnahme eines Fla-MG bestimmt ist. Eine Geschützbettung in der Nähe des Blockhäuschens ist nicht besetzt. Unterbringung der Munition in Kasematten unterhalb der Geschützstände. Neben der Hauptbewaffnung ist im Mobfall mit Flak-Maschinenwaffen zu rechnen; 1937 wurde ein 4-läufiges Pompom beobachtet. Die Batterie dient zu Übungen der Territorial-Armee und ist in den Sommermonaten meist besetzt. Das etwa 700 m südwestlich der Batterie Yaverland gelegene alte Fort Sandown Castle kommt für militärische Aufgaben nicht mehr in Betracht; es ist zum größten Teil zerfallen und an der Landseite bereits abgebrochen. Einleitend wurde bereits auf die Verbesserung der artilleristischen Leistungsfähigkeit der Verteidigungsanlagen an der Südostseite der Isle of Wight hingewiesen. Allem Anschein nach stehen die im folgenden besprochenen Anlagen mit dieser Aufgabe in Verbindung, wenn sich auch zur Zeit nach kein klares Bild über die technische Einrichtung und ihre Wirksamkeit geben läßt.

Von besonderem Interesse ist eine abgesperrte Anlage zwischen Batterie Yaverland und Fort Sandown Castle, bestehend aus einem Maschinenhaus (Dieselgenerator) an der Straße Sandown - Brading, zwei Blockhäuschen (1) am Ufer (gegenseitiger Abstand etwa 100 m), sowie einem Gitterturm, der in einem überdeckten Aufbau optische oder elektrische Geräte trägt. Ein Transformator (10.000 Volt) steht an der Nordwestecke der Batterie Yaverland. Dicke Stromzuführungskabel laufen zum Gitterturm, auch die Blockhäuschen besitzen Stromanschluß. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich bei den Geräten des Gitterturmes um eine Anlage für cm-Wellen handelt. Der Zweck der 5 im Gelände zwischen Sandown und Culver Cliff stehenden Blockhäuschen (Lage Abb. 11) ist nicht sicher festgestellt. Vielleicht dienen sie für exakte Artilleriebeobachtung oder aber als Sicherunge- und Warnanlagen gegen Angriffe von See (U-Bootsortung ?) oder aus der Luft. Die Häuschen sind durch dreifachen Stacheldrahtzaun abgesperrt und mit Isolatoren für Kabel versehen. Die Fensteröffnungen nach See sind durch Läden verschlossen. Zwei weitere derartige Blockhäuschen liegen zwischen Culver Down und der Küstenwachstation Poreland, wo sich im übrigen keine Befestigungen befinden.

Die an der Südwestecke des Ortes Sandown, 55 m über dem Meere, gelegene Batterie Sandown Barracks (Abb. 16) ist zum größten Teil, in Parkanlagen (Battery Gardens) umgewandelt worden.

Es ist lediglich ein Scheinwerferstand vorhanden. Wegen der unmittelbaren Nähe der Wohnhäuser scheint eine Batteriestellung in dieser Lage unzweckmässig. Soweit daher Geschütze (angeblich 2 Flak) in der Umgebung der ehemaligen Batterie beobachtet wurden, dürfte es sich um Übungen der in den benachbarten Kasernen liegenden Truppenteile gehandelt haben.

Westabschnitt.

Der westliche Verteidigungsabschnitt der Isle of Wight steht mit dem östlichen durch ausgezeichnete Straßen in Verbindung. 2,6 km nordwestlich St. Catherine's Pt. bei Chale, beginnt die eigentliche Militärstraße (Military Road), die in etwa 0,5 km Abstand von der Küste zu den Verteidigungsanlagen bei Freshwater und den Needles führt. Sie ist in der letzten Zeit bedeutend verbessert worden und in sehr gutem Zustand. Für die Verschiebung einer zusätzlichen, beweglichen Verteidigung (motorisierte Flak) ist diese Verbindung außerordentlich günstig. Der Aufbau von Verteidigungsanlagen im Raume zwischen Sandown und Freshwater scheint erst seit kurzer Zeit im Gange zu sein. Es dürfte sich vorwiegend um Flakbatterien handeln. Batterien gegen Seeziele sind bis jetzt nicht festgestellt worden. Zwischen Sandown und Freshwater sind einige Straßenstrecken für den allgemeinen Verkehr gesperrt, darunter die gesamte Militärstraße Chale Freshwater; der Autoverkehr wird umgeleitet über Chalegreen und Mottistone. Diese Maßnahme dürfte mit dem Bau der Verteidigungsanlagen zusammenhängen. Da die Nachrichten über Neuanlagen sehr lückenhaft sind, können die folgenden Ausführungen vermutlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und erfassen nur einen Teil der tatsächlich vorhandenen oder in Bau befindlichen Objekte.

22. Flakstellungen Atherfield

Lage: S-Küste der Isle of Wight, westlich der Küstenwachstation Atherfield. Genaue Lage nicht bekannt. Im Herbst 1938 noch im Bau. Aufbau und Bewaffnung: Es handelt sich um 2 Stellungen, die wahrscheinlich ebenso angeordnet und mit 4 Geschützen bewaffnet sind wie die übrigen im Bereich Portsmouth Southampton und Isle of Wight bekannt gewordenen ortsfesten Flakstellungen. Damit ist eine Lücke in der Verteidigung der S-Front der Isle of Wight geschlossen worden. Wahrscheinlich tritt im Kriegsfalle eine Ergänzung durch bewegliche Flakbatterien hinzu, so daß ein Überfliegen der Insel in dieser Zone auf starke Abwehr stoßen dürfte. Einen Hinweis liefert auch das Bestehen einer Sperrzone für Luftschießübungen zwischen Niton und Chilton Chine, die ein beträchtliches Seegebiet umfaßt,

23. Fort Freshwater

Lage: S-Küste der Isle,of Wight, etwa 5,2 km ostwärts Needles Pt., an der W-Seite der Freshwater Bay, 30 m über dem Meere. Aufbau: Veraltete Bauart; die Felsen sind weitgehend zur Anlage von Kasematten und Unterkünften ausgenutzt. Das Fortgelände ist von einem 10 m breiten und 5 m tiefen Graben umgeben. Magazine und Unterkünfte sind gegen Sicht von See gedeckt. Einfahrt auf der N-Seite des Forts (Brücke). Weitere unterirdische Anlagen befinden sich nordwestlich, Außerhalb des eigentlichen Fortgeländes. Der Eingang liegt unmittelbar neben einem grösseren Schuppen; der Zweck der Anlagen ist nicht bekannt. Bewaffnung: Älteren Angaben zufolge 2 mittlere (vermutlich 15,2 cm) Geschütze auf der Südfront des Werkes, 2 leichte (7,6 cm) Geschütze auf der Ostseite. Nach Meldung vom Sommer 1938 sollen nunmehr 3 schwere (23,4 cm ?) Geschütze vorhanden sein. 2 Scheinwerfer (?). Anscheinend ist das Fort nicht ständig besetzt.

Fort Freshwater

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

24. Batterie High Down

Lage: S-Küste der Isle of Wight, zwischen Freshwater Bay und Need13s, etwa 3,5 km ostwärts Needles Pt. Das Tennysondenkmal liegt etwa 400 m westlich der Stellung. Aufbau: Anlage neueren Datums, frei zwischen Straße und Steilhang liegend. Westteil mit Unterkünften (2 Gebäude), Ostteil Geschützstellungen. Abgrenzung durch Drahtzaun. Bewaffnung: Soweit von See aus zu erkennen 3 schwere Geschütze (anscheinend 23,4 cm Kaliber); Scheinwerfer und Leitstand neben dem westlichsten Geschütz. Die Geschütze stehen ziemlich weit auseinander gezogen.

25. New Needles Batterien

Lage: Westspitze der Isle of Wight, auf dem Höhenzug ostwärts Needles Pt. Der Name bezeichnet die gesamten neueren Verteidigungsanlagen, die in diesem Gelände als Ersatz des alten Needles Ft. (an der W-Spitze des Cliffs) errichtet wurden. Aufbau: Gesamtanlage bis etwa 800 m ostwärts Needles Pt. reichen Absperrung durch Drahtzaun. Höchster Punkt 141 m über dem Meere. Der Felsen ist in noch höherem Maße als bei Ft. Freshwater unterirdisch ausgebaut, eine Tatsache, die auch von See aus zu erkennen ist, z.B. zwischen Sun Corner und Needles Pt. (Scratchell Boy) sowie auf der N-Seite. Nach englischer Darstellung ist der Felsen "wie eine Honigwabe von Galerien durchzogen, von wo aus Geschütze und Scheinwerfer die Einfahrt zum Solent beherrschen." Die Zufahrt zu den Verteidigungsanlagen erfolgt über eine Militärstraße von Freshwater oder Totland aus 3 Abschnitte unterscheidbar.

Ostabschnitt : Unterkünfte und Küstenwachstation.

Mittlerer Abschnitt : Schwere Batterie; nach Osten durch einen Nord-Süd verlaufenden Weg abgegrenzt, nach Westen etwa bis Sun Corner reichend.

Westabschnitt: Gebiet des alten Ft. Needles; nach Osten durch einen künstlichen Geländeeinschnitt gegen den mittleren Abschnitt abgegrenzt.

Die eigentlichen Needles tragen keine Verteidigungsanlagen; auch der geringe am Leuchtturm verfügbare Raum gestattet höchstens die Aufstellung von Maschinenwaffen gegen Schnellboote. Bewaffnung: Sicher festgestellt sind 3 - 23,4 cm Geschütze nordöstlich Sun Corner, die in Verbindung mit 2 Leitständen stehen. Hauptschußfeld nach NW. Es finden häufig Schießübungen statt, für welche eine Sperrzone von 11,2 km Radius vorgesehen ist. Zwei 15,2 cm Geschütze stehen wahrscheinlich im Gebiet des alten Ft. Needles. Zwei schwere Geschütze ostwärts Sun Corner mit Schußfeld nach S haben sich bis jetzt nicht bestätigen lassen. Eine Flakverteidigung ist dagegen als sicher anzunehmen. Im mittleren Abschnitt, westlich des Geländeeinschnittes wurden 4 Flak und ein E-Gerät beobachtet (vermutlich ortsfeste Stellung, Kaliber etwa 9 cm). Fünf weitere Flak gleichen Kalibers wurden bei anderer Gelegenheit in der Nähe der Unterkünfte im Ostabschnitt festgestellt, dazu Horchgeräte. Es dürfte somit mindestens mit zwei schweren Flakbatterien zu rechnen sein, zu denen vermutlich noch Scheinwerfer und leichte Flak treten. Ein Munitionsdepot soll in einer Geländesenke "westlich der Küstenwachstation" liegen. Vermutlich ist damit der Geländeeinschnitt ostwärts Ft. Needles gemeint, der wahrscheinlich mit den unterirdischen Anlagen in Verbindung steht. Verwendungszweck und Bewaffnung der bereits erwähnten unterirdischen Galerien sind nicht bekannt. Eine schwere Bewaffnung scheint weniger wahrscheinlich, jedoch ist die Verwendung von Scheinwerfern und Maschinenwaffen nicht ausgeschlossen. Mehrere auffällige Scharten in einem Felsvorsprung auf der S-Seite dürften mit ziemlicher Sicherheit als MG-Stände anzusprechen sein (Möglichkeit zur Bestreichung der gesamten Alum Bay). In Verbindung mit der Küstenwache und dem Leuchtturm ist eine Ortungsanlage zur U-Bootbekämpfung als wahrscheinlich anzunehmen. Somit kann man die New Needles Batterien als eine der stärksten Verteidigungsstellungen im Bereich des Gebietes von Portsmouth und der Isle of Wight betrachten und als den Schlüsselpunkt für die Beherrschung der westlichen Solenteinfahrt. Zwischen den New Needles Batterien und der Batterie Hatherwood ist ein kleinerer Geländeabschnitt für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Die innerhalb der Absperrung liegenden Gebäude dienen wahrscheinlich zu Unterkunftszwecken sowie zur Aufbewahrung von Vorräten und Material. Der Sitz des Hauptkommandostabes für den westlichen Verteidigungsabschnitt der Isle of Wight befindet sich wahrscheinlich in einem villenähnlichen Gebäude, das militärisch bewacht ist und südlich des Fahrweges Alum Bay - Freshwater, nächst der Einmündung der Straße von Totland liegt. Im Garten des Grundstückes bzw. in dessen Umgebung muß unter Umständen mit Flakbewaffnung und Scheinwerfern gerechnet werden.

New Needles Batterien und Alum Bay von WNW

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

26. Batterie Hatherwood

Lage: Nordrand der Alum Bay, etwa 1,5 km nordostwärts der New Needles Batterien, 80 m über dem Meere. Aufbau: Erdwerk alter Bauart. Unterkünfte innerhalb der Umwallung. Offenbar sind auch unterirdische Anlagen vorhanden, da 4 größere Fels-Öffnungen nach SW zur Alum Bay gehen (ehemalige Geschützstände ?). Ein Zugangsstollen zur Batterie liegt in der Nähe des Alum Bay Hotels. Bewaffnung: Die ursprünglich vorhandene Bewaffnung von schweren Geschützen ist entfernt, die Stände zwischen den Traversen sind, wie See aus erkennbar, leer. Leitstand etwas höher am Felshang liegend. Nach zuverlässig erscheinenden Meldungen standen im Sommer 1938 4 - 15,2 cm Geschütze etwas oberhalb der leeren Bettungen und von See aus nicht einzusehen. Die Batterie war nicht besetzt. Vielleicht handelt es sich um behelfsmässige Maßnahmen bis zum Ausbau neuer Stellungen. Östlich der Batterie Hatherwood befinden sich auf der Höhe von Headon Hill alte militärische Anlagen, die offenbar z.Zt. nicht mehr benutzt werden. Es handelt sich um einen Betonbau, der früher als Beobachtungsstand diente, sowie um 4 Stände für leichte Geschütze, die sämtlich unbesetzt und sich in schlechtem Erhaltungszustand befinden. Eine neuerdings auf Headon Hill behauptete Horchstation hat sich bis jetzt nicht bestätigen lassen.

27. Batterie Warden Pt.

Lage: Nordende der Totland Bay auf der Höhe von Warden Pt. Aufbau: Zwei Bauteile, älterer Teil (früher Ft. Warden Pt. genannt) mit Umwallung, südlicher, neuerer Teil (früher "Warden Anschlußbatterie" genannt) mit Betonmauer nach der Landseite abgeschlossen. Der Strand unterhalb des Werkes ist durch eine massive Mauer gegen Abspülung geschützt. Die beiden Zufahrtsstraßen sind für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Baumbestand erschwert das Ausmachen von Einzelheiten. Bewaffnung: Früherer Zustand (Kriegszeit): Nordteil mit 4 - 15,2 cm Geschützen, Südteil mit 3 - 23,4 cm Geschützen bestückt. Über den derzeitigen Stand der Bestückung besteht keine volle Klarheit. Angeblich sind 3 schwere Geschütze vorhanden. Mit Sicherheit sind 3 oder 4 mittlere Geschütze (vermutlich 15,2 cm Kaliber) festgestellt. Großer Leitstand vorhanden. Die Strandmauer (abgesperrt) trägt zwei Peil- oder Beobachtungsstände ferner, nahe der Spitze von Warden Pt., zwei Scheinwerferstände. Die Batterie ist im Sommer belegt.

28. Batterie Cliff End

Lage: Nordende der Colwell Bay bei Cliff End, 35 m über dem Meere, in unmittelbarer Nähe des Fort Albert. Aufbau: Erdwerk; die Baulichkeiten (Unterkünfte, Magazine) liegen gegen Sicht von See gedeckt hinter den Geschützstellungen. Im Südabschnitt des Werkes befindet sich ein Schießplatz (Gewehr und MG.). Der Erhaltungszustand des Werkes ist gut. Bewaffnung: Auf der Höhe des Cliffs, über Fort Albert, Stellungen für 3 - 15,2 cm Geschütze, von denen Anfang 1939 nur 2 besetzt waren; unmittelbar nördlich anschließend der Leitstand auf einem Erdhügel. Weiter nördlich, etwas landeinwärts, wurden zwei schwere Geschütze beobachtet, sowie zwei Scheinwerfer oder Peilstände (von See aus schlecht einzusehen). Am Strande anscheinend ein MG-Stand. Im Südabschnitt der Batterie stehen zwei weitere 15,2 cm-Geschütze, es folgt nach Süden zu ein Scheinwerferstand in gleicher Höhe. In der Geländesenke hinter den Stellungen stehen einige Schuppen. Ähnlich wie bei Warden Pt. ist der Strand durch eine massive Mauer gesichert, die zwei Scheinwerferstände trägt. Die beiden nördlichen 15,2 cm-Geschütze besitzen auch Schußfeld landeinwärts und können die Zugangswege zur Batterie bestreichen. Die Umgebung der Batterie Cliff End ist in weitem Umfange Militärgebiet und wird während der Sommerzeit zu Übungslagern der Territorial Armee (Artillerie) benutzt. Das Übungsgelände reicht bis in die Gegend des landeinwärts gelegenen Forts Golden Hill (s. unten). Eine sehr gut gepflegte Straße von starkem Unterbau verbindet die Batterie Cliff End mit dem öffentlichen Straßennetz. Die Straße bricht unvermittelt dicht nördlich der Batterie ab und geht in einen Fußpfad über, der nach Ft. Victoria und weiter nach Yarmouth führt. Diese Tatsache spricht gegen eine militärische Bedeutung des Ft. Victoria, da man andernfalls kaum auf eine Straßenverbindung verzichtet hätte, besonders, da eine vortreffliche Deckung durch den dichten Baumbestand nordöstlich der Batterie Cliff End gegeben ist. Ergänzend ist zu bemerken, daß anscheinend im Gebiet der Batterie Cliff End größere unterirdische Anlagen vorhanden sind. Beim Übergang der Straße zum Fußpfad nördlich der Batterie ist eine Reihe von kleineren Entlüftungskaminen sichtbar.

29. Fort Albert (auch Fort Cliff End genannt)

Lage: Unterhalb der Batterie Cliff End ins Wasser hinausgebaut. Aufbau: Dreistöckiger, massiver Backsteinbau, der durch einen Verbindungsdamm mit dem Land verbunden ist und eine Anlegebrücke besitzt. Bewaffnung: Auf der Dachplattform im Sommer 1938 zwei Flak (Kaliber 7,6 oder 9 cm). Leitstand ebenfalls auf dem Dach, zwei Scheinwerferstände sind übereinander an der Nordwestecke des Forts angeordnet. Angaben über weitere Bestückung (Maschinenwaffen gegen Flugzeuge und Schnellboote ?) fehlen. Ft. Albert diente in der Vorkriegszeit zu Versuchen mit dem Brennan-Torpedo. Es ist nicht bekannt, ob noch eine Torpedobatterie besteht.

Batterie Cliff End und Fort Albert von NW

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

Fort Albert 2013

30. Fort Victoria

Lage: Scone Pt., etwa 1,6 km westlich des Ortes Yarmouth, unmittelbar am Ufer gelegen. Aufbau: Altes Mauerfort mit Kasematten. Nordostwärts Wohngebäude (schlecht erhalten) und größere Schuppenanlage anschließend (Minendepot ?). Pier mit Schmalspurgeleisen und Hebekran. Neuerdings soll auch ein Scheinwerferstand vorhanden sein. Im Sommer 1938 waren Scheiben für Schießübungen im Fortgelände gelagert. Bewaffnung: Eigentliches Fort anscheinend ohne Bewaffnung, dagegen wurden im September 1938 auf der Höhe südostwärts hinter dem Fort zwei Flak festgestellt. Somit kommt eine Verwendung wohl nur zu Depotzwecken in Betracht. Nach englischen Angaben soll das Fort auch im Zusammenhang mit Scheinwerferübungen benutzt worden sein. Etwa 1,5 km südostwärts der Batterie Cliff End liegt auf einem Hügel das alte Fort Golden Hill (auch Nortongreen Fort genannt), das für Kampfzwecke nicht mehr in Frage kommt. Kasemattiertes Werk. Neben den eigentlichen Fortgebäuden innerhalb der Umwallung stehen nordwestlich am Verbindungsweg zur Hauptstraße einige Wellblechschuppen, die zu Lagerzwecken dienen (Military Store Room). Das Fort dient im Sommer als Unterkunft für Truppenteile der Territorial-Armee. Es ist eine gute Straßenverbindung mit den Hauptverkehrsadern der Insel vorhanden.

31. Fort Hurst Castle

Obwohl nicht auf der Isle of Wight selbst gelegen, stellt Fort Hurst Castle ein Glied der Verteidigungsanlagen der westlichen Solent-Einfahrt dar und wird daher an dieser Stelle besprochen. Lage: Auf dem Festland 1,4 km nordwestlich Cliff End. Das Fort liegt am südöstlichen Ende (Hurst Pt.) einer schmalen Landzunge, der sogenannten Hurst Beach. Aufbau: Halbrundförmiger, einstöckiger Kasemattbau. Leuchtturm an der Nordostecke des Forts, weiteres Leuchtfeuer auf dem Werk selbst. Ein niedriger Turmbau bildet den Mittelpunkt des Werkes. Anlegepier an der Ostseite. Bewaffnung: Keine sicheren Angaben. Von See aus sind Geschütze nicht auszumachen. Ein Leitstand befindet sich auf dem Turmbau in der Fortmitte, ein weiterer an der Nordwestecke des Forts. Am Strande, unterhalb des Turmbaues sind mehrere Scharten auszumachen, da vermutlich für MG. bestimmt sind. Ein Scheinwerferstand befindet sich auf der Landzunge Hurst Beach. Wahrscheinlich sind im Fort weitere Stände vorhanden. Verschiedene Schutzkästen aus Holz dienen vielleicht zur Abdeckung von leichten Geschützen oder Maschinenwaffen. Im Mobfall dürfte mindestens mit einer Bewaffnung gegen Schnellboote zu rechnen sein. Das Fort ist z.Zt. nicht besetzt. Durch amtliche Mitteilungen ist ein größeres Schießgebiet westlich von Hurst Castle in der Christchurch Bay bekannt und zwar zwischen Hengistbury Head und den Needles. Wahrscheinlich befinden sich die Stellungen westlich des Ortes Milford-on-Sea. Da bis jetzt in dieser Gegend Befestigungen nicht bekannt geworden sind, handelt es sich vermutlich um Übungsschießen der Artillerie der Territorial-Armee. Ergänzend sei bemerkt, daß Christchurch Bay auch als Bombenübungsplatz der Luftwaffe dient.

Fort Hurst Castle von SSW

Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine;

3. Abteilung Seekriegsleitung 1939

Fort Hurst Castle 2013

32. Batterie Bouldnor Cliff

Lage: Nordwestseite der Isle of Wight am Solent, auf den Höhenrücken des Bouldnor Cliff, 3,7 km ostnordostwärts des Ortes Yarmouth. Mittelpunkt der Anlage auf etwa 50°43' N und 1°271W. Aufbau: Anlage neuesten Datums, im Laufe des Jahres 1938 entstanden. Offene, einfache Bauart. Bewaffnung: 3 mittlere Geschütze freistehend (Kaliber wahrscheinlich 15,2 cm), ein Leitstand an der Westecke der Batterie. Tiefer liegend, am Strand, zwei Scheinwerferstände, sowie zwei Stände unbekannten Verwendungszweckes (Beobachtungsstände ?). Anscheinend ist die Batterie als zusätzliche Sicherung gegen leichte Streitkräfte bestimmt, die eventuell durch den Needles Channel in den Solent eindringen könnten. Vielleicht dient die Anlage auch zur Sicherung der Sperrverteidigung der westlichen Solent-Einfahrt.

 

Letzter Stand: 06.11.2016