Lorient

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"Der Kriegshafen Lorient, der geografisch-strategisch betrachtet, günstig liegt und für den daher ähnliche strategische Momente sprechen wie für Brest, haften zwei Nachteile an: einmal wird seine militärische Bedeutung durch die Nähe des überragenden Kriegshafens Brest stark beeinträchtigt, zum anderen sind die örtlichen Verhältnisse des Hafens von Lorient recht ungünstige. Das Ein- und Auslaufen ist für ein mit den Fahrwasserverhältnissen nicht voll vertrautes Schiff schwierig. Bei Niedrigwasser sind an manchen Stellen der Einfahrt nur 4,5 bis 5 m Wasser bei felsigem Grund mit vielen Steinen vorhanden. Der mittlere Tidenhub beträgt etwa 5 m, so dass eine Stunde vor und eine Stunde nach Hochwasser an den flachsten Stellen etwa nur 9,5m Wasser vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Durchfahrt zwischen der Insel St. Michel und dem Festland knapp 200 m breit ist und das in dieser Durchfahrt meist ziemlich starker, aus dem Blavet-Fluß heraussetzender Querstrom läuft. Praktisch ist der Hafen von Lorient daher für Linienschiffe unbrauchbar, da die französischen Linienschiffe der Vorkriegszeit 9 m Tiefgang haben. Diese laufen daher auch nur ausnahmsweise und nach voraufgegangener Leichterung ein.

Im Jahre 1914 waren in der Umgebung von Lorient im ganzen 11 Forts vorhanden, die mit schwerer Artillerie ausgestattet waren. Für diese 11 Forts ist neuerdings folgendes moderne Geschützmaterial vorgesehen und zum Teil schon angeliefert:

14 bis 16 Stück 24cm bis 30,5cm Geschütze

12 bis 14 Stück 22cm Geschütze

20 bis 26 Stück 21cm Geschütze

25 bis 30 Stück 15,5cm Geschütze

Außerdem sind zahlreiche Flak-Geschütze von 3,7cm, 7,5cm, und 10,5cm Kaliber sowie 32 MG auf Lastautomobilen vorgesehen.

Die 11 Forts, in denen dies Geschützmaterial zur Aufstellung gekommen ist, bzw. kommen soll, sind folgende:

  1. Fort Talud auf der Point du Talud

  2. Batterie Perello, 600m östlich der Pointe du Talud.

  3. Fort de Locqueltas auf der Höhe der Pointe de Locqueltas an der Einfahrt in die Bucht von Lorient.

  4. Fort Kernevel auf dem Westufer der Reede von Port Louis.

  5. Batterie de St. Michel auf der Ile de St. Michel.

  6. Zitadelle de Port Louis auf einem Felsen an der engsten Stelle der Einfahrt zur Reede. Hier befindet sich auch eine Flak-Batterie von vier leichten Geschützen.

  7. Batterie de Ban Gavres auf der Spitze einer kleinen Landzunge am Westufer der Halbinsel Gavres, bestehend aus zwei 22cm Geschützen und einer Batterie von vier leichten Geschützen.

  8. Fort Puce auf dem Steinstrand des Westufers der Pointe de Gavres.

  9. Batterie Polygone auf dem Strande des Südufers der Halbinsel Gavres.

  10. Batterie Kersahu etwa 1000m östlich von der Batterie unter 9. auf einer kleinen Insel in der Lagune.

  11. Fort Les Salles östlich des Dorfes Kerbel. Dieses Fort ist eine Neuanlage. Bis 1914 war es unbekannt, seine genaue Lage ist auch jetzt noch nicht sicher.

Quelle: M.Dv. 539 Die französische Marine - Militärische Beschreibung der Küste (2. Marinebezirk) 1935 Oberkommando der Kriegsmarine

 

Quelle: M.Dv. 539 Die französische Marine - Militärische Beschreibung der Küste (2. Marinebezirk) 1935 Oberkommando der Kriegsmarine

 

Letzter Stand: 07.11.2016