Die Feste Kronprinz liegt auf dem Plateau von Gorgimont in 355 m Höhe auf dem linken Moselufer. Sie ist zwischen den Festen Kaiserin (Abstand 5 km) und Feste Haeseler (Abstand 4,5 km) eingebettet und sperrt dort verschiedene Verkehrswege: die Mosel, die Eisenbahnlinie Metz-Nancy und zwei Straßen Metz-Nancy.
Baubeginn war der 24. April 1899 und im Frühjahr 1905 waren die Arbeiten abgeschlossen. Die Feste Kronprinz entspricht den älteren Entwürfen der Periode um die Jahrhundertwende. Wie bei der Feste Kaiserin beherrscht ein trapezförmiges Hauptwerk das Gelände. Es besteht aus der zweigeschossigen Kriegskaserne mit der Panzerkuppel für den Artilleriekommandeurstand. Zwei weitere gepanzerte Beobachtungskuppeln können nach Westen aufklären. Vorgelagert ist ein Bereitschaftsraum von dem Hohlgänge zu den beiden Grabenstreichen führen. Die Kehle der Kriegskaserne wird durch eine Kehlstreiche gesichert, der Zugang zum Hauptwerk ist durch ein Blockhaus gesichert.
Die Feste Kaiserin verfügt über fünf Panzerbatterien. Vier Panzerbatterien befinden sich direkt in der Feste, eine Panzerbatterie, die Moselbatterie, liegt am Hang des Moseltals 40m tiefer als der Rest. Die Panzerbatterien bestanden aus:
· Der Batterie Nord, mit drei 15cm Panzerturmhaubitzen und drei kurzen 10cm Panzerturmkanonen. | |
· Der Batterie Süd, mit drei 15cm Panzerturmhaubitzen und drei langen 10cm Panzerturmkanonen. | |
· Die Moselbatterie verfügte über zwei lange 10cm Panzerturmkanonen. |
Die Panzerbatterien sind über unterirdische Hohlgänge mit dem Hauptwerk und den weiteren Kasernen verbunden.
Im Norden und Süden des Festungsgeländes befinden sich jeweils zwei weitere Kasernen zur Aufnahme der restlichen Besatzung. Weiterhin existierten aus Ziegelstein erbaute Friedenskasernen im Südosten der Feste, von denen jedoch heute keine mehr erhalten sind.
Beim Bau der Feste Kronprinz setzte man nur bei den Panzerbatterien auf durchgehende Beton-Massivbauten. Das Hauptwerk und die Kasernen erbaute man aus Bruchstein. Die Decken wurden mit einer 1m starken Sandschicht belegt, auf welche eine Schutzschicht aus 1,2m starkem Beton gelegt wurde. Die Fundamente wurden gegen unterschießen ebenfalls mit Beton geschützt.
Die Feste war für eine Besatzung von 1.810 Mann ausgelegt. 36 Ventilatoren versorgten die Feste mit Frischluft. Die Feste war vollständig elektrifiziert. Die 2.244 Lampen und 25 Scheinwerfer wurden durch fünf Gasöl-Motoren mit je 35 PS mit Elektrizität versorgt. Geheizt wurde in den Gebäuden mit Zentralheizungen, die mit Kohle betrieben wurden. 1910 gab es verschiedene Modernisierungen. Es wurden z.B. auch die dem Feind abgewandten Fassaden bis zu einer gewissen Höhe mit Beton geschützt.
1944 kam es zwischen der Wehrmacht und den anrückenden US-Truppen zu schweren Kämpfen um die die Feste. In der Zeit zwischen dem 5. – 17. September scheiterten alle Versuche der US-Truppen an die Feste Kronprinz heranzukommen. General Patton befahl daraufhin dem XX. US-Korps die Feste einzunehmen. Am 27.09.1944 griffen Truppen der 5. US-Division mit starker Unterstützung durch Artillerie, Panzern und Jagdbombern die Feste an. Jedoch mussten sich die Amerikaner abends wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückziehen. Nach gründlicher Vorbereitung wurde am 3. Oktober ein neuer Angriffsversuch gestartet. Jedoch konnte kein Bombenteppich über der Feste abgeworfen werden und die Divisionsartillerie war mit ihren 20,3cm Geschützen zu schwach, um die Bauten erfolgreich bekämpfen zu können. Wieder wurden die Angriffe abgewiesen und die angreifenden Panzer abgeschossen. Das unübersichtliche Gelände ermöglichte es den deutschen Verteidigern durch schnelle Gegenstöße aus den betonierten Unterständen die Angriffe abzuwehren. Am 5. Oktober griffen auch die benachbarten Feste in die Kämpfe ein und beschossen die US-Truppen auf der Oberfläche. Am 6. Oktober mussten sich die abgekämpften Angreifer ablösen lassen. Der 7.10. sollte durch einen Angriff nur auf den Südostteil der Feste den Erfolg bringen. Doch außer der Einnahme einiger Unterstände und einer Sprengung im Hohlgangsystem, mussten sich die Angreifer erneut zurückziehen. Am 30.10. konnten die deutschen Truppen in der Feste abgelöst werden. Die Kämpfe zogen sich noch bis Ende November hin. Nachdem die Forts St. Quentin und Alvensleben am 6. und 7.12. kapitulierten, ergab sich die Feste Kronprinz als letzte Feste am 8. Dezember.
Im Graben |
Kampfspuren an der Grabenwand |
Kaserne des Kernwerks |
Kehlgrabenstreiche vom Kernwerk |
Kehlgrabenstreiche vom Kernwerk |
Panzerbeobachtungsstand auf dem Kernwerk |
Reste vom Drahthindernis |
Betonierter Lüfter |
Panzerbatterie für lange 10cm Kanonen |
Panzerturm der 10cm Turmkanone |
10cm Turmkanonen |
Panzerbatterie für lange 10cm Kanonen |
Panzerbatterie für 15cm Turmhaubitze |
Panzerturm für die 15cm Turmhaubitze |
Panzerbatterie für 15cm Turmhaubitze |
Panzerbeobachtungsstand 05 |
Unterstand mit Wachtturm |
Wachtturm |
Kaserne 4 mit stark Gefechtsschäden |
Zerstörte Kasematten der Kaserne 4 |
Zerstörte Kasematte der Kaserne 4 |
Kaserne 4 mit starken Gefechtsschäden |
Kaserne 5 |
Kaserne 5 |
Fassade der Kaserne 5 |
Kehlstreiche der Kaserne 5 |
Beobachtungsschnecke für Wachtposten |
Beobachtungsschnecke für Wachtposten |
Betonierte Infanteriestellung mit Untertreteraum |
MG-Stellung |
Bereitschaftsraum mit Wachtturm |
Wachtturm |
Eingangstor zum Festungsgelände |
Eingangstor von hinten |
Batteriegebäude Nord für 15cm Turmhaubitze |
Kehlstreiche der Turmhaubitzenbatterie |
15cm Turmhaubitzen |
15cm Turmhaubitze |
Panzerbatterie mit kurzen 10cm Kanonen |
Panzerturm für kurze 10cm Turmkanone |
Kasematte in der Turmhaubitzenbatterie |
Im Gefechtsflur |
Turmarbeitsraum der 10cm Turmkanone |
Verschluß einer Turmkanone |
Im Gefechtsgang |
Treppenaufgang zu einem Turmarbeitsraum |
Materialraum |
Gefechtsgang |
Munitionsaufzug |
Munitionsraum |
Kästen für Bereitschaftsmunition im Geschützraum |
Höhenrichtmaschine im Geschützraum |
Sperrgitter im Hohlgang zwischen Panzerbatterie Nord und dem Kernwerk |
Gesprengter Hohlgang zwischen Panzerbatterie Nord und dem Kernwerk |
Kasematte der Kaserne 2 |
Kasematte der Kaserne 2 |
Kommunikationsgang in der Kaserne 2 |
Kampfspuren in einer Kematte |
Fassade der Kaserne 2 |
Fassade der Kaserne 2 |
Gefechtsspuren am Wachtturm |
Gefechtsspuren an einer Beobachtungsschnecke |
Kehlstreiche der Kaserne 1 |
Die Kaserne 1 |
Gedeckter Zugang an der Kaserne 1 |
Sturmfreie Gitter an der Kaserne 1 |
Letzter Stand: 20.04.2023