Das Fort op de Bildtstraat gehört zu den frühen
Festungsanlagen, die man im Osten der Stadt Utrecht errichtet hat. Es liegt
direkt an der Straße von Utrecht nach de Bilt, was ihm auch seinen Namen gab.
Die Aufgabe des Forts bestand darin, die Zugangsstraße zu verteidigen, das Fort
op den Hoofddijk zu flankieren, die linke Flanke des Fort op den Voordorpschen
Dijk zu schützen und das Inundationsgebiet zwischen den Forts
Blauwkapel und Vossegat zu bestreichen.
Baubeginn für das Fort war das Jahr 1816. Zunächst wurde es als bastionierte
Erdschanze ausgeführt, wobei die Straße zwischen Utrecht und de Bilt um das Fort
herumführte. Bereits 1818 bekam das Fort ein Reduit. 1850 wurde das
bombensichere Wachhaus gebaut. Aufgrund der Entwicklung im Bereich der
Artillerie gab es zwischen 1869 und 1877 weitere Modernisierungen. So wurden
Remisen und Traversen angelegt, Untertreteräume für die Mannschaften gebaut und
zuletzt eine bombensichere Kaserne gemauert. Ein Wassergraben umgab das Fort.
1861 bekam das Fort noch ein Munitionsmagazin. Interessanterweise wurden auf dem
Gelände des Forts auch zwei Schießbahnen angelegt um den scharfen Schuß mit dem
Gewehr zu üben.
Die Bewaffnung des Forts bestand aus zwei 15cm Kanonen, vier 16cm Kanonen, fünf
12cm Kanonen und zwei 29cm Mörsern. Die Besatzung umfaßte 6 Offiziere, 16
Unteroffiziere und 220 Mannschaften.
Aufgrund der schnell zunehmenden Leistungsfähigkeit der Artillerie verlor das
Fort schnell an Bedeutung, zumal die Stadt Utrecht durch Wachstum immer näher an
der Fort heranrückte. Zudem blockierte das Fort das zunehmende Verkehrsaufkommen
der Stadt, so daß 1930 beschlossen wurde die Straße zwischen Utrecht und de Bilt
mitten durch das Fort zu verlegen. Hierfür musste das Reduit mit dem
bombensicheren Wachhaus und das Mittelteil der Kaserne geschleift werden.
Während der linke Teil des Forts mit seinen Schießbahnen weiter genutzt wurde,
bebaute man den rechten Teil mit diversen Gebäuden. Ab 1932 baute man betonierte
Kasematten für MG und Geschütz, um die Straße wieder wirksam sperren zu können.
Die Mannschaften hierfür wurden in betonierten Gruppenunterständen Typ P
untergebracht. Während des 2. Weltkrieges und unter deutscher Besetzung nutzte
man das Fort Exekutionsplatz. 140 Menschen sind hier hingerichtet worden. Nach
dem 2. Weltkrieg wurde das Fort als Gefängnis für Niederländer genutzt, die in
der deutschen Wehrmacht gedient hatten. Aber auch Frauen, die sich mit deutschen
Soldaten eine Verbindung eingegangen waren, wurden hier interniert.
Heute ist die nördliche Hälfte des Forts als Gedenkstätte hergerichtet. Die
südliche Hälfte wird durch die niederländische Koninklijke Marrechaussee
genutzt, einer Art Bundesgrenzschutz.
Zustand von Fort de Bilt nach 1877: Reduit ist noch vorhanden, die Straße führt um das Fort herum. Quelle: "Denkschrift über die niederländische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1941 |
Historische Darstellung des Forts Quelle: Rijksdienst Cultureel Erfgoed |
Gebäude A: Wachgebäude |
Gebäude B: Rest der bombensicheren Kaserne |
Kasematte der bombensicheren Kaserne |
Kasematte der bombensicheren Kaserne |
Jahreszahl an der Außenwand |
Kasematte |
Brunnen mit Pumpe |
Kasematte |
Hohlgang |
Hohlgang |
Gebäude C: Remise |
Gebäude C: Remise |
Zugang zur Kasematte |
In der Kasematte |
Ehemaliger Schießstand |
Gruppenunterstände Typ P |
MG-Kasematte |
Jahreszahl im Beton |
Scharte für Nahverteidigung |
Gefechtsgang |
Kampfraum in der MG-Kasematte |
Bereitschaftsraum |
VIS-Kasematte |
Scharte der Kasematte |
Panzertür |
Gefechtsgang im Bunker |
Gebäude F: Untertreteraum |
Auf der anderen Straßenseite der Rest vom Fort |
Die 15cm Kanone |
Die 12cm Kanone |
Luftaufnahme des Forts Copyright @ 2016 Liniebureau Nieuwe Hollandse Waterlinie |
Letzter Stand: 28.06.2017