Das Fort Blauwkapel wurde um
ein Dorf herum errichtet, in dessen Mitte eine Kapelle aus dem Jahre 1415 steht.
Blauwkapel wurde ursprünglich als bastionierte Schanze mit einem Reduit an dem
Weg von Utrecht nach Maartensdijk gebaut. Das heutige Fort
entstand zwischen 1818 – 1821. Es besitzt
eine viereckige Grundform mit Bastionen in den Ecken. Zur Stadtseite war ein Reduit gebaut, welches als letzter Zufluchtsort der Verteidiger diente. Dieses
Reduit existiert heute nicht mehr. Zwischen 1849 und 1852 erbaute man anstelle
des Reduits ein beschussfestes Wachgebäude, welches heute noch existiert. Das
Wachgebäude bot 70 Soldaten Platz und konnte 4450 kg Schiesspulver aufnehmen.
Zwischen 1849 und 1880 kam es
zu ständigen Erweiterungen und Verbesserungen am Fort. In diesem Zeitraum
entstanden Wachräume für die Artilleristen, das bombensichere Wachthaus, zwei
bombensichere Kasernen, Pulvermagazin und verschiedene andere Schuppen. Aufgabe
des Forts war es, die Eisenabhnlinie in der Nähe zu schützen und zusammen mit
den Forts Ruigenhoeksje Dijk und Voordorpsche Dijk das inundierte Vorfeld unter
Feuer zu nehmen. Die Bewaffnung bestand 1880 aus zwei 15cm Stahlkanonen, sechs
12cm Stahlkanonen, zehn bronzenen 12 cm Kanonen, vier 15cm Haubitzen, zwei 9cm
Vorderladern und vier Coehoorn-Mörsern. Acht Offiziere und 308 Unteroffiziere
und Mannschaften bildeten die Besatzung.
Nachdem 1874 die Nieuwe Hollandse Waterlinie für Bautätigkeiten mehr Priorität
bekam, wurde auch Fort Blauwkapel den Erfordernissen angepaßt. Zwei
beschussfeste Kasernen wurden erbaut, von denen jedoch nur noch eine existiert.
Gleichzeitig legte man kleinere Munitionsdepots und Unterstände für Mannschaften
an. Während der Mobilisierung im 1. Weltkrieg funktionierte Fort Blauwkapel als
Infanteriestützpunkt. Dafür legte man Laufgräben, Maschinengewehrstellungen und
Beobachtungsposten an. 1918 kamen noch drei betonierte Gruppenunterstände hinzu.
Vor dem 2. Weltkrieg erbaute man weitere betonierte Unterstände, betonierte
Laufgräben sowie Panzersperren.
1960 gab das Militär das Fort Blauwkapel auf. Im Jahre 1997 ging das Fort in den
Besitz der Stadt Utrecht über. Seitdem sind auf dem Gelände Häuser und Wohnungen
gebaut worden, ohne das der Charakter des Forts vollständig verloren gegangen
ist. Das ehemalige Wachgebäude wird heute von Pfadfindern genutzt. Fort
Blauwkapel ist teilweise zugänglich.
Historische Karte Quelle: Rijksdienst Cultureel Erfgoed |
Luftaufnahme des Forts Copyright @ 2016 Liniebureau Nieuwe Hollandse Waterlinie |
Bombensichere Kaserne 2006 |
Bombensichere Kaserne 2016 |
Die Hilfskaserne |
Die Hilfskaserne |
Bombensicherer Unterstand |
Bombensicherer Unterstand |
2006: Gruppenunterstand Typ P |
2016: Gruppenunterstand Typ P |
Links: Unterstand Typ 1918; Rechts Typ P |
Drei Unterstände: 1870, 1918 und 1940 nebeneinander |
MG-Bunker 1918 |
Im Inneren des MG-Bunkers |
2006: Die bombensichere Kaserne |
2016: Die bombensichere Kaserne |
Kasematte |
Kasematte |
Bombensicherer Unterstand |
Bombensicherer Unterstand |
2006: Bombensichere Unterstände |
2016: Bombensichere Unterstände |
Panzersperre der Wehrmacht 2006 |
Panzersperre der Wehrmacht 2016 |
Der nasse Graben vor dem Wachthaus |
Die Brücke vor dem Wachthaus |
Einganstür |
Jahreszahl |
Poterne 2006 |
Poterne 2016 |
Kasematte 2006 |
Kasematte 2016 |
Kasemattengang |
Kasematte |
Kasematte |
Kasematte |
Das bombensichere Wachthaus 2006 |
Das bombensichere Wachthaus 2016 |
Die bronzene 12cm Kanone |
Die stählerne 12cm Kanone |
Die 15cm Kanone |
Die 15cm Haubitze |
Die 9cm Kanone auf Wallafette |
Der Coehorn Mörser |
Letzter Stand: 18.08.2017