Festung Bourtange

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Nahe der deutschen Grenze in den Niederlanden befindet sich die Zitadelle von Bourtange. Ihre Ursprünge reichen bis in das Jahr 1580 zurück. Während der Zeit des Spanisch-Niederländischen Krieges hielten die Spanier die Stadt Groningen und die nördlichen Provinzen. Im März 1580 befahl Wilhelm von Oranien die Errichtung einer Schanze mit fünf Bastionen, die auf einer 'tange', einem sandigen Hügel gebaut werden sollte. Mit dieser Bastion sollten die Spanier in Groningen bezwungen werden. Der Bau musste aber ziemlich schnell wegen Mangel an Geld und Arbeitskräften eingestellt werden.

Nach dem Mord an Wilhelm von Oranje 1584 übernahm Ludwig von Nassau als Statthalter die Herrschaft über Friesland. Er vertrieb die Spanier aus Friesland und versuchte die Stadt Groningen zu nehmen, indem er alle Zufahrtswege zur Stadt blockierte. Bourtange wurde hieran weiter ausgebaut.

1607 nachdem Groningen gefallen war wurde die Festung Bourtange vergrößert und entsprechend verstärkt, weil die Spanier unter Ambrosio de Spinola einen Angriff Richtung Twente unternahmen. An die Westseite baute man zwei Raveline, während die Ostseite ein Kronwerk bekam. Gleichzeitig legte man den Wassergraben an. Zwischen 1609 und 1621 wurden in zwölfjähriger Bauzeit die Wälle vergrößert und verbreitert. Die Arbeiten an der Festung wurden bei Kriegsende 1672 beendet.

Die meisten der Gebäude wurden zwischen 1645 und 1666 gebaut. Der fünfeckige Marktplatz, die 10 Straßen zu den Bastionen und Kurtinen und die zwischen ihnen liegenden Gassen wurden mit Kopfsteinen gepflastert. Ebenfalls pflanzte man Lindenbäume an, die noch heute stehen.

1742 erreichte die Festung ihre größte Ausdehnung. Allerdings konnten die Franzosen Bourtange 1795 ohne Widerstand einnehmen. Da die Franzosen einen preußischen Angriff befürchteten, verstärkten sie besonders die Ostseite der Festung. Mehrere Batterien und eine Lünette wurden angelegt und gebaut. Erst 1813 verließen die Franzosen Bourtange, ohne das es zu Kämpfen um diese Festung kam. Die Festung verlor bald jeden militärischen Wert durch die zunehmende Feuerkraft der Artillerie und dem Austrocknen des umgebenden Sumpfes. Zwar wurde überlegt die Festung durch Steine auszubauen, jedoch wurde der Plan wegen der Kosten verworfen. So wurde die Festung ab 1870 abgetragen, die Wälle eingeebnet, die Gräben verfüllt.

1972 rekonstruierte man die Festung mit erheblichen Mitteln wieder. Dabei wurde der Zustand von 1742 rekonstruiert.

Bastion mit Zugbrücke im Hintergrund

Graben und Bastion

Zugbrücke

Ortschaft

Geschützwälle

Munitionsremisen

Letzter Stand: 04.11.2016