Das
Fort bij Abcoude war das erste Verteidigungswerk, das in der Stellung Amsterdam
gebaut wurde. Es wurde zwischen 1883 und 1885 erbaut und stellt einen
einzigartigen Übergangstyp zu den späteren Forts dar. Hier wurde neben der
klassischen Bauweise mit Ziegeln auch schon Stampfbeton eingesetzt. Die
Einführung der Brisanzgranate ließ das Fort bij Abcoude dennoch wenige Jahre
nach seiner Fertigstellung auf Schlag veralten. Alle anderen Forts aus der
Stellung Amsterdam wurden anschließend aus Beton gebaut. Im Gegensatz zu den
späteren Werken besitzt Abcoude keine Panzertürme. Hier waren die
Artilleriegeschütze in klassischer Weise noch auf den Wällen aufgestellt. Die
Aufgabe des Forts bestand in der Sperrung der Eisenbahnlinie Amsterdam –
Utrecht. Im Falle einer Mobilisierung wurde im Fort eine Besatzung von 353 Mann
untergebracht. Sie kamen in den 22 Kasematten unter, die auf Erdgeschoß und
Obergeschoß angelegt waren. Das Fort verfügte über sieben Pulver- und
Geschoßmagazine. Die Bewaffnung bestand zuletzt aus vier 10 cm Kanonen, zwei 6
cm Kanonen und 8 Maschinengewehre.
Ursprünglich sollte das Fort modernisiert werden. Entsprechende Planungen wurden
ab 1911 angestellt. Jedoch wurden die Planungen durch den Ausbruch des 1.
Weltkriegs zunichte gemacht. Während des 2. Weltkriegs nutzte die Wehrmacht das
Fort als Munitionsdepot und Artilleriearsenal. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte das
niederländische Heer das Fort als Munitionsdepot, später als Depot für
Sanitätsmaterial. Seit 1983 wird Fort Abcoude nicht mehr militärisch genutzt. Es
wurde durch die Gemeinde Abcoude erworben, die ursprünglich das Fort schleifen
und zu einem Baugebiet deklarieren wollte. Die hohen Kosten für einen Abriss und
der Denkmalschutz machten diese Pläne allerdings zunichte. Im Jahre 2006 wurde
das Fort bij Abcoude umfassend restauriert und auch die Wälle wieder angelegt.
Es ist jetzt regelmäßig zu besichtigen.
Die Brücke über den nassen Graben |
Brücke über den Wassergraben |
In der Poterne |
In der Poterne |
Kaserne |
Kaserne |
Fassade |
Schriftzug |
Kasematte |
Kasematte |
Ehemalige Küche |
Ehemalige Küche |
Gefechtsgang an den Kasematten |
Gefechtsgang am Pulvermagazin |
Pulverkammer |
Pulverkammer mit Lichtnischen |
Hohlgang für Lichtnischen |
Hohlgang für Lichtnischen |
Pulverkammer |
Regenwassersammler |
Wandgemälde |
Wandgemälde |
Remise |
Remise mit Pulvermagazin |
Remise |
Bombensicherer Unterstand |
Remise mit Pulvermagazin |
Deutlich erkennbarer Ziegelsplit im Stampfbeton |
Geschützbankett mit Munitionsnische |
Arrestzelle |
Remise mit Pulvermagazin |
Artillerieschuppen |
Die 10cm Kanone |
Maschinengewehr Typ Gardner |
Letzter Stand: 16.10.2018