Das Fort bij Aalsmeer entstand in den Jahren 1894 – 1895 zunächst als ein verteidigungsfähiges Erdwerk. Nachdem es 1897 als Festungswerk erster Klasse eingestuft wurde, entstand 1904 die bombenfreie Kaserne. Die Aufgabe des Forts bestand in der Verteidigung des Haarlemmerringdeichs und die Teile des Haarlemmermeerpolders, die nicht geflutet werden konnten. Hierfür stand eine Besatzung von 283 Mann zur Verfügung, davon fünf Offiziere und 20 Unteroffiziere. Das Fort besaß eine Bewaffnung von vier 10 cm Geschützen in Kasematte, zwei versenkbaren 6 cm Kanonen in Panzerkuppel und zwei 6 cm Kanonen in Kasematte. Vier Maschinengewehre dienten der Nahverteidigung. Das Fort ist mit einem Wassergraben umgeben, der früher mit einer Zugbrücke versehen war. Diese Zugbrücke existiert heute nicht mehr, man betritt das Fort über einen Damm. Der Frontwall des Festungswerks ist noch vorhanden, ebenso die Gebäude für die versenkbaren Panzerkuppeln. Diese wurden zwar ihrer Geschütztürme beraubt, wurden aber nicht gesprengt und gehören zu den wenigen erhaltenen. Eine Poterne verbindet die Kehlkaserne mit dem Hofgebäude. Hier befindet sich auch der gepanzerte Beobachtungsstand.

1926 wurde Fort bij Aalsmeer als Festungswerk zweiter Klasse eingestuft. Während der deutschen Besatzungszeit gehörte das Fort zur „Vorderen Wasserstellung“, mit dem die Wehrmacht einem Angriff von See aus auf Amsterdam begegnen wollte. Im Jahre 1951 deklassifizierte man das Fort und es diente der niederländischen Armee als Depot, später als Standort für einen Fuhrpark. Eine Waschanlage für Fahrzeuge ist heute noch vorhanden. Seit 1995 dient der linke Teil des Forts als Übungsobjekt für die Feuerwehr, im rechten Teil ist ein sehenswertes Museum untergebracht, dass sich mit dem Luftkrieg über der Niederlande im 2. Weltkrieg beschäftigt.

Letzter Stand: 05.05.2019