Newhaven Fort

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Die Stadt Seaford und der Hafen von Newhaven ist eine der geeigneten Stellen für eine Invasion Englands. Hier findet man kürzeste Strecke von der Südküste nach London. Das  eine Festungsanlage zum Schutz dieser Stelle notwendig war, erkannten auch die Römer, die auf dem Kreidehügel bereits ein Kastell errichteten. Aus diesem Grunde heißt  der Kreidehügel auch heute noch Castle Hill.

Im Jahre 1759 erbaute man an der gleichen Stelle eine permanente Batterie, die sich vor allem gegen französische Überfälle und gegen Schiffe von Schmugglern richtete. Während des Napoleonischen Zeitalters gab es nur geringe Erweiterungen und Verbesserungen dieser Batterie. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe und der Eisenbahn gewann der Hafen von Newhaven an Bedeutung. Als unter der Regentschaft von Napoleon III. die französische Flotte zunehmend mit Dampfschiffen ausgestattet wurde, erkannte eine britische Kommission die sich daraus ergebenden Gefahren. Diese französische Flotte war in der Lage innerhalb von 48 Stunden eine Streitmacht von 125.000 Soldaten über den Kanal zu bringen. Dem hatte das britische Königreich nichts entgegenzusetzen. Als Antwort auf diese Bedrohung ordnete der britische Premierminister Lord Palmerston den Bau von 72 Forts entlang der britischen Küste an. Ironischerweise hatten die Franzosen an einer Invasion Englands kein Interesse und ließen sich auf einen Krieg mit Preußen und seinen Bundesgenossen ein, der desaströs für Frankreich endete.

Das Newhaven Fort ist die größte militärische Befestigungsanlage in der Grafschaft Sussex. Viele neue technische Errungenschaften kamen hier zum ersten Male zur Anwendung, z.B. der Einsatz von Beton in einer Festungsanlage. Insgesamt 80.000 Pfund wurden in den Bau von Newhaven Fort gesteckt. Die Konstruktion und Baudurchführung vertraute man dem erst 22 Jahre alten Leutnant Charles Ardagh an. 1862 begann der Bau am Newhaven Fort mit 250 Arbeitern und endete 1871. Als Bewaffnung wurden zur Seeseite drei 10 inch und sechs 9 inch RML-Geschütze eingebaut. Die Besatzung bestand aus fünf Offiziere und 240 Mannschaften. An der Front zur Hafeneinfahrt waren vier 64 pdr. Geschütze aufgestellt. Die Landfront wurde durch ein 64 pdr. Geschütz und zwei 13 inch Mörser geschützt. Das Pulvermagazin konnte Pulver für 2.678 Schuß aufnehmen, gleichzeitig waren 5.000 Geschosse gelagert.

Im Jahre 1907 wurde das Fort wesentlich modernisiert. Insbesondere die Bewaffnung wurde gegen moderne 6 Inch Geschütze getauscht. Während des ersten Weltkriegs entwickelte sich der Hafen von Newhaven zu einer wichtigen Drehscheibe zur Versorgung des britischen Expeditionscorps auf dem Festland. Dies änderte sich auch während des 2. Weltkriegs nicht. Newhaven wurde zu einem wichtigen Dreh -und Angelpunkt bei der Operation Dynamo (der Rückführung des britischen Expeditionscorps von Dünkirchen) und später dem sehr verlustreichen Angriff auf Dieppe im Jahre 1942. Während der Operation Seelöwe war Newhaven und das Fort zahlreichen deutschen Luftangriffen ausgesetzt. Später diente Newhaven auch der alliierten Landung in der Normandie.

Das Ende für das Fort kam im Jahre 1962. Das Fort wurde aufgegeben. Nach Jahren des Verfalls wurde das Fort 1988 zum Museum umgestaltet und ist heute zu besichtigen.

Zugang zum Fort

Blick in den Graben zur Landseite

Poterne

Poterne

Kasematten der Kasernen

Kasematten der Kasernen

Pulvermagazin

Hohlgang zwischen den Magazinräumen

Gang zu den Lichtnischen

Lichtnische

Zugang zu den Magazinen

Pulverlaboratorium

Betonierter Geschützstand für 6inch Geschütz

Geschützstellung 6inch Geschütz

Betonierter Geschützstand für 6inch Geschütz

Nischen für Zünder und Bereitschaftsmunition

Offene Geschützstellung für 6inch geschütz

6inch Geschütz und Nischen für Zünder und Bereitschaftsmunition

6inch Geschütz

6inch Geschütz

12 pdr. Schnellfeuergeschütz

12 pdr. Schnellfeuergeschütz

12 pdr. Schnellfeuergeschütz

12 pdr. Schnellfeuergeschütz

Treppe zur Grabenstreiche

In der Grabenstreiche

In der Grabenstreiche

In der Grabenstreiche

Außenansicht der Grabenstreiche

Außenansicht der Grabenstreiche

Letzter Stand: 06.11.2016