Inchkeith

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Der folgende Text stammt aus der Marinedienstvorschrift M.Dv. 502/5: "Fremde Marinen England  - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - Der Firth of Forth" Oberkommando der Kriegsmarine; 3. Abteilung Seekriegsleitung 1939. Es handelt sich dabei um eine Ausarbeitung über die militärischen und wehrwichtigen Anlagen der britischen Heimatküste.

"Auf der Nordspitze (Still Pt.) eine betonierte Anlage mit Scheinwerferstand und Nebelhorn, hart westlich an der Uferböschung ein Peilstand. Ein mittleres Geschütz (15,2 cm) mit Schutzschild und nach hinten gezogenem Splitterschutz steht südlich davon auf der Höhe der Nordspitze, dicht dahinter ein turmartiger Leitstand mit Signalmast. Am Nordufer der Insel, entlang der Uferböschung mehrere Peil- oder Beobachtungsstände bis zur West Stell-Spitze, an deren Steilabfall zwei Scheinwerferstände mit Rolljalousien stehen. Die Höhe des West Stells ist mit einem mittleren Geschütz (15,2 cm), ebenfalls mit Schutzschild und Splitterschutz, bestückt. Zwei weitere Geschütze gleichen Kalibers stehen auf dem nach Südosten ansteigenden Höhenrücken. Zwischen beiden letztgenannten Geschützen erhebt sich anscheinend der Hauptleitstand. Die bisher beschriebenen Geschützstellungen und Anlagen sind durch ein Grabensystem untereinander verbunden. Gemauerte oder betonierte Stolleneingänge lassen auf das Vorhandensein von Kasematten und bombensicheren Unterständen schließen. In diesen oder einem der zahlreichen auf dem Nordteil der Insel vorhandenen Schuppen wird ein Minendepot und ein Lager für Sperrnetze vermutet. Auf der höchsten Erhebung der Insel (54 m über dem Meeresspiegel) stehen der Leuchtturm, die Unterkünfte der Küstenwache sowie eine Signal-Station. Die gesamte Anlage ist mit einer weithin sichtbaren Mauer umgeben. Etwa 50 m nördlich des Leuchtturms ein schweres Geschütz (23,4 cm) frei über Bank feuernd auf Betonplattform ohne Schutzschild: Schussrichtung etwa W über N nach SO. Zwei weitere Geschütze desselben Kalibers befinden sich auf dem allmählich nach SSO abfallenden Haupthöhenzug der Insel, ca. 100 m voneinander bzw. von der Signalstation entfernt. Schussrichtung beider Geschütze etwa N über O und S bis W. Die drei schweren Geschütze sind wahrscheinlich zu einer Batterie zusammengefasst. Zwischen Geschütz 1 und 2 auf dem Höhenkamm ein Signalmast, und auf dem Westabhang in der Nähe von Leith Harbour Unterkünfte der Besatzung. Auf der Nordpier dieses Hafens wurde 1936 eine Torpedobatterie von drei Rohrgruppen (Hauptschußrichtung nach NW) beobachtet, die aber gegenwärtig entfernt ist. Auf den Höhen der Südspitze stehen zwei mittlere Geschütze (15,2 cm) mit Schutzschilden, in einem Geländeeinschnitt zwischen beiden ein Leitstand; Peil- und Beobachtungsstände längs der Uferböschung. Die Bestückung der Ostseite der Insel ist unbekannt, es ist aber zumindest, besonders auf der Südspitze, mit Aufstellung von leichten Geschützen (Flak) und Maschinenwaffen zu rechnen."

Quelle der Abbildung: M.Dv.Nr. 502/5

Quelle der Abbildung: M.Dv.Nr. 502/5

Quelle der Abbildung: M.Dv.Nr. 502/5

Inchkeith von Edinburgh Castle aus gesehen

Die Insel Inchkeith im Firth of Forth besitzt eine Länge von 1.150 Metern und eine maximale Breite von 370 Metern. Über die gesamte Länge der Inseln zieht sich ein Höhenrücken, der eine maximale Höhe von 55 Metern besitzt. An dieser Stelle wurde 1804 ein Leuchtturm errichtet. Da der Firth of Forth eine besondere Bedeutung für die britische Marine besaß, war es naheliegend, die hier gebauten Einrichtungen durch Küstenbatterien zu schützen. Zwischen 1879 und 1881 wurden drei Forts gebaut, die mit vier 10inch Vorderladergeschützen bewaffnet waren. Die drei Forts sind:

West Batterie

Ursprünglich No. 1 Battery genannt, befindet sie sich auf dem Cawcans Höhenrücken. Sie war durch zwei 7m tiefe und 7m breite trockene Gräben im Norden und Süden geschützt, welche durch zwei Grabenstreichen geschützt werden konnten. Die Gräben wurden einfach in den Höhenrücken geschnitten. Zur Seeseite war die Batterie durch das Kliff geschützt. Hinter der Poterne, die durch eine schwere stählerne Tür geschützt war, befand sich eine Treppe, die zum 10inch Geschützstand führte. Von hier führte ebenfalls wieder eine Treppe nach unten zu den Munitionsmagazinen. Ein Munitionsaufzug führte die Munition nach oben zum Geschütz. Ab 1916 wurde die Batterie modernisiert. Verschiedene Umbauten erfolgten. So ersetzte man das 10inch Geschütz und baute zwei 6inch Mk VII Hinterladergeschütze ein. Eines davon in der alten Bettung, beim anderen Geschütz wurde der nördlich Graben überbaut. Während des 2. Weltkrieges kamen ein Feuerleitturm hinzu. Außerdem bekamen die beiden Bettungen einen Witterungsschutz aus Ziegeln und einem leichten Betondach.

Nord Batterie

Ursprünglich No. 2 Battery genannt, wurde auch hier zunächst nur ein 10inch Vorderladergeschütz aufgestellt. Ein Graben, der durch eine Grabenstreiche geschützt war, zog sich seeseitig hin. Vom Eingang führte eine Treppe in die Munitionsmagazine. Auch hier führte ein Munitionsaufzug zum Geschütz. Die Nord Batterie wurde allerdings von allen drei Batterien durch Neubauten umgestaltet, so daß nur sehr wenig überirdisches erhalten geblieben ist. So ist die Grabenstreiche und der Graben heute nicht mehr erhalten. In der Modernisierungsphase bekam die Nordbatterie ebenfalls ein 6inch Hinterlader Mk VII. Während des 2. Weltkrieges bekam das Geschütz den auf der Insel üblichen Baut für den Witterungsschutz. Ein Feuerleitturm vervollständigte die Batterie.

Süd Batterie

Ursprünglich No. 3 Battery genannt, befindet sich diese Batterie im Gegensatz zu den anderen beiden auf dem tiefsten Höhenlevel der Insel. Geschützt wird die Batterie durch zwei trockene Gräben an ihrer Nord und Süd-Seite. Beide Gräben wurden durch Grabenstreichen geschützt, die heute noch in gutem Erhaltungszustand existieren. Über den nördlichen Graben führte eine Zugbrücke zum Eingang der Batterie, die aber nicht mehr vorhanden ist. Im Hof der Batterie finden sich drei Kasematten aus der Entstehungsphase. Von hier kommt man über einen Hohlgang zu den Munitionsmagazinen und zu den Grabenstreichen.

Ab 1905 verbesserte man die Bewaffnung der Insel durch Aufstellung von drei 9.2inch Mk X Geschützen und sechs weiteren 6inch Geschützen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Bewaffnung schnell entfernt. Dies änderte sich, als die politischen Verhältnisse vor 1939 einen neuen Krieg für möglich erschienen ließen. Die alte Bewaffnung wurde wieder eingebaut, so daß die Insel mit der gleichen Bewaffnung in den 2. Weltkrieg ging. Viele zusätzliche Gebäude für die Besatzung und zur Lagerung wurden benötigt, denn auf dem Höhepunkt des 2. Weltkrieg war auf der Insel eine Besatzung von 1.100 Mann stationiert. Luftabwehr gab es zu Beginn des 2. Wk keine. Erst Anfang 1940 bekam die Insel zwei 2-pdr Flak-Geschütze und Lewis-MG. Ab August 1941 wurden auf der Insel zwei 3inch Flak-Geschütze installiert. Später kam noch ein weiteres 3inch Geschütz mit einem Scheinwerfer hinzu. Im Juni 1941 wurde als zusätzliche Flugabwehr ein 16 'Z' Projektor aufgestellt. Dabei handelt es sich um ein Startgestell zum Verfeuern von ungelenkten Raketen in einer Salve. Ab 1943 schätzte man die Luftgefahr für die Insel als so gering ein, dass alle Geschütze bis auf zwei 40mm Bofors entfernt wurden.

Nach dem 2. Weltkrieg machte die Entwicklung der Waffentechnik, insbesondere die Raketentechnik, ausgedehnte Küstenbatterien überflüssig. In den 1950er Jahren entfernte man alle Einrichtungen und die Insel wurde sich selbst überlassen. Heute wird sie hauptsächlich zur Brutsaison von Vögeln genutzt, die auch in den Befestigungen und Häusern überall nisten. Leider ist die Insel nach der Brutsaison von Kadavern übersät, die eine Besichtigung aufgrund der Infektionsgefahr schwierig werden läßt. Man sollte aufpassen wo man hintritt und so wenig wie möglich berühren.

 

Die Mole der Insel

Der Leuchtturm und die nördliche 9.2inch Geschützstellung

Pill Box zur Strandverteidigung

Pill Box zur Strandverteidigung

No. 1 Batterie: Ansicht

No. 1 Batterie: Grabenstreiche und Eingang

No. 1 Batterie: Gefechtsflur

No. 1 Batterie: Gefechtsflur

No. 1 Batterie: Grabenstreiche

No. 1 Batterie: Der Graben

No. 1 Batterie: In der Grabenstreiche

No. 1 Batterie: Tür der Grabenstreiche

No. 1 Batterie: Munitionsmagazin

No. 1 Batterie: Munitionsmagazin

No. 1 Batterie: 6inch Geschützstellung

No. 1 Batterie: 6inch Geschützstellung

No. 1 Batterie: Feuerleitstand

No. 1 Batterie: Feuerleitstand

No. 2 Batterie: Ehemaliger Graben und Feuerleitstand

No. 2 Batterie: Feuerleitstand

No. 2 Batterie: Zugang zu den Munitionsmagazinen

No. 2 Batterie: Schmalspurbahn in der Batterie

No. 2 Batterie: Umkleidebereich für Munitionspersonal

No. 2 Batterie: Munitionsmagazin

No. 2 Batterie: Munitionsübergabe von innen gesehen

No. 2 Batterie: Munitionsübergabe von außen gesehen

No. 2 Batterie: Gitter zu den Munitionsmagazinen

No. 2 Batterie: Treppe zu den Munitionsmagazinen

No. 2 Batterie: Originallampe in Lichtnische

No. 2 Batterie: Munitionsübergabe

No. 2 Batterie: 6inch Geschützstellung

No. 2 Batterie: 6inch Geschützstellung

Feuerleitstellung 1. Weltkrieg

Feuerleitstellung 1. Weltkrieg

Nördliches 9.2inch Geschütz

Nördliches 9.2inch Geschütz

Nördliches 9.2inch Geschütz

Nördliches 9.2inch Geschütz

Nördliches 9.2inch Geschütz

Nördliches 9.2inch Geschütz: Munitionsaufzug

Nördliches 9.2inch Geschütz

Die No. 1 Batterie vom Leuchtturm gesehen

Betonierte Flächen zur Regenwassergewinnung

Betonierte Flächen zur Regenwassergewinnung

Mittleres 9.2inch Geschütz

Mittleres 9.2inch Geschütz: Unterkünfte

Mittleres 9.2inch Geschütz: Beschriftung

Mittleres 9.2inch Geschütz: Unterkunftskasematte

Mittleres 9.2inch Geschütz: Umkleidebereich im Munitionsmagazin

Mittleres 9.2inch Geschütz: Munitionsmagazin

Mittleres 9.2inch Geschütz: Übergabepunkt für Munition

Mittleres 9.2inch Geschütz: Munitionsaufzug

Südliches 9.2inch Geschütz

Hohlgang

Munitionsmagazin

Munitionsmagazin

Umkleidebereich für Munitionspersonal

Wegekreuzung

Feuerleitstand

Feuerleitstand

Südliches 9.2inch Geschützstellung

Südliches 9.2inch Geschützstellung

No. 3 Batterie an der Südspitze der Insel

No. 3 Batterie: Der trockene Graben mit Grabenstreiche

No. 3 Batterie: Nachträglicher Bau im Graben

No. 3 Batterie: Kasematten der Batterie

No. 3 Batterie: In einer Kasematte

No. 3 Batterie: In einer Kasematte

No. 3 Batterie: Hohlgang zur Grabenstreiche

No. 3 Batterie: In der Grabenstreiche

No. 3 Batterie: Zugang zum Munitionsmagazin

No. 3 Batterie: Munitionsmagazin

No. 3 Batterie: Munitionsaufzug

No. 3 Batterie: Munitionsaufzug

No. 3 Batterie: Geschützstellung für ein 6inch Geschütz

No. 3 Batterie: Geschützstellung für ein 6inch Geschütz

 

Letzter Stand: 26.11.2018