Das Fort St. Michel wurde zwischen 1875 und 1877 erbaut und besitzt einer außergewöhnliche Form. Im Gegensatz zu den anderen gleichmäßig polygonal geformten Forts, verfügt St. Michel über eine Streckung, die mehr in die Breite geht. Zudem befindet sich die doppelte Grabenstreiche nicht an der Spitze des Forts, sondern am rechten Schulterpunkt. Die Kehlseite besteht aus sechs Hauptkasematten mit seitlicher Kehlsicherung aus dem typischen Bruchsteinmauerwerk. Auf der rechten Seite der Kehlkaserne befindet sich eine Zugbrücke, die über einen Diamantgraben führte. Fort St. Michel besitzt keinen durchgehenden Haupthohlgang bis zur Spitze des Forts. Der Zugang zu den Grabenstreichen aus dem Fort erfolgte über durch Schikanen gesicherte Infanterieausgänge. Diese Nahkampfschikanen sind erst während des 1. Weltkrieges errichtet worden. Es war für eine Besatzung bestehend aus 4 Offiziere und 156 Unteroffiziere und Mannschaften ausgelegt. Die Bewaffnung bestand aus drei 15,5cm Kanonen, drei 13,8 Kanonen, zwei 7cm Kanonen und drei 22cm Mörsern.
Das Fort gehörte nicht zu denjenigen, die später modernisiert wurden. Es besaß auch im Februar 1916 über keine Artillerie mehr. Mit Armeebefehl im März 1916 wird St. Michel wieder reaktiviert; allerdings gehört es aufgrund seines Bauzustandes nur zur Kategorie 2. Die neue Besatzung wird von Cdt. Pichon-Vendeuil geführt, welcher als Fortkommandant fungiert. Wurde es zunächst nur wenig mit kleinen Kalibern beschossen, so änderte sich dies, als St. Michel zu den Angriffszielen der Deutschen gehörte. Dabei wurden das Mauerwerk und die Hindernisse schwer beschädigt. Man verwendete das Fort als Unterkunft für Reservetruppen, Stäbe und Verbandsplatz.
Das Fort ist einfach zu finden, jedoch befindet sich ein Teil in privater Nutzung. Als ich im Herbst das Fort besuchte, wurde in der Umgebung mit großem Aufgebot gejagt. Es scheint, als ob die Jäger den privaten Teil nutzen. Man sollte in der Jagdsaison Vorsicht walten lassen.
Panorama der Kaserne |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © BDIC |
Einfache Grabenstreiche |
Die Kehlkaserne |
Die Kehlkaserne |
Fort St. Michel aufgenommen im Juli 1916 © BDIC |
Hohltraverse |
Kasematte |
Kasematte |
Eingang zum Fort mit Resten der Zugbrücke |
Schikane am Eingang |
Die Reste der Zugbrücke |
Hinter der Schikane am Eingang |
Hohlgang |
Hohlgang mit Trog |
Infanterieausgang von Innen |
Infanterieausgang von Außen |
In einer Grabenstreiche |
Vermauerte Hohltraverse mit Scharten |
Der trockene Graben im Juli 1916 © BDIC |
Der trockene Graben 2006 |
Reste eines Gitters |
Zugang zum Stollensystem |
Letzter Stand: 21.05.2018