Ouvrage Froideterre

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Das Zwischenwerk Froideterre (Kalte Erde) wurde in den Jahren 1887 – 1888 auf einem 300 m hohen Hügel des Höhenzuges gebaut, der sich von Froideterre bis zum Fort Douaumont zieht. Es handelte sich zunächst um ein kleines Zwischenerk für 40 Mann, welches zunächst aus Bruchsteinen errichtet wurde. Da die Position des Werkes von herausragender Bedeutung war, wurde es im Zeitraum von 1900 – 1914 grundlegend umgebaut und modernisiert. So wurden:

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1900 ein separater Bunker mit MG-Panzerturm eingebaut

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1901 – 1905 Bau der betonierten Kaserne für die Aufnahme von 200 Mann, Bau der Kasematte Bourges für zwei 75 mm Geschütze Richtung Fort Vacherauville flankierend.

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1902 – 1904 Einbau der drei Panzerbeobachter vom Typ Digoin, Einbau eines zweiten MG-Panzerturmes und Bau des Gebäudes für einen Panzerturm Mod. 05 für zwei 75 mm Geschütze.

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1908 – 1914 Bau der sturmfreien Hindernisgitter und der Einbau der manuellen Ventilation.

Somit entstand in diesen Jahren das am stärksten bewaffnete Zwischenwerk im Festungsgürtel von Verdun. Neben der erwähnten Bewaffnung standen bis 1910 auf dem Wall noch vier 95 mm Kanonen. Eine elektrische Lichtversorgung war nicht vorgesehen, hier griff man auf Petroleumlampen zurück. Jedoch stattete man das Zwischenwerk 1907 mit einer Telefonleitung aus, mit der die Zitadelle Verdun und das Fort Souville erreicht werden konnte.
Mit Beginn der deutschen Verdun-Offensive am 21. 02.1916 lag auch das Zwischenwerk Froideterre unter Beschuß mit allen Kalibern. Darunter auch Schüsse aus dem 42cm Mörser. Die Wirkung war jedoch nicht sehr zerstörerisch. Am 23.06.1916 kam das Zwischenwerk unter heftiges Artilleriefeuer, da sich die Front inzwischen an der Werk herangeschoben hatte. Froideterre sollte eingenommen werden, nachdem das kleinere Zwischenwerk Thiaumont gefallen war. Hierzu sollten Teile des bayerischen IR 10 angreifen und beide Werke einnehmen. Unter Umgehung des Werkes Thiaumont kamen etwa 60 Mann unter Führung des Oberleutnants Ludwig auf die Decke des Werkes Froideterre. Die französische Infanterie in der Nähe hatte sich zurückgezogen und die Hindernisse waren durch den Beschuß zerstört. Da sich der östliche MG-Turm verklemmt hatte, konnte sich Froideterre zunächst nicht wehren. Die Deutschen warfen Handgranaten in die Lüftungsschächte und Öffnungen, welche Signalpatronen im Inneren in Brand setzten. Der entweichende Qualm ließ bei den Bayern die Befürchtung zu, dass das Fort gesprengt werden sollte. Daher zog man sich etwa 100 Meter wieder zurück. Die Gunst der Stunde nutzten die Franzosen aus, um den MG-Panzerturm wieder funktionsfähig zu bekommen. Mit MG- und dem Geschützturm beschoß man nun die bayerischen Angreifer. Die Eroberung des Zwischenwerkes Froideterre war somit vereitelt. Inzwischen herangezogene französische Alpenjäger konnten die Reste der Angreifer einkreisen. Am 24.06.1916 wurden die bayerischen Infanteristen gefangen genommen.
Die französischen Angriffe im Oktober und Dezember 1916 drängten die Front so weit zurück, daß Froideterre ausser Gefahr war. Der Beschuß ließ spürbar nach und man konnte das Werk wieder instandsetzen.
Am 15.06.1940 wurde das Werk nach kurzem Kampf von der Wehrmacht erobert. Hiervon zeugen die 3,7 cm Pak-Treffer im Geschützturm.
Heute ist das Gelände hergerichtet und Froideterre kann besichtigt werden.

Quelle: Cours de Fortification - Fortification Permanente 3e Section "La fortification permanente pendant la guerre 1914 - 1918" Ecole Militaire et d'Application du Genie 1927

Die Kaserne 1996

Die Kaserne 2006

Die Kaserne 1996

Die Kaserne 2006

Zugang zum Panzerturm Mod. 05

Der Panzerturm Mod. 05

Beschädigungen aus dem 2. Weltkrieg

Der Panzerturm Mod. 05

Arm des Gegengewichtes

Arm des Gegengewichtes

Linkes Geschützrohr im Panzerturm

Rechtes Geschützrohr im Panzerturm

Handräder zum manuellen Richten

Richtmechanik

Pivot mit Munitionsaufzug

Pivot mit Munitionsaufzug

Eingang zur Kaserne

Die Kaserne

Gefechtsgang in der Kaserne

Gefechtsgang in der Kaserne

Ventilator im Gefechtsgang

Unterkunftskasematte

Reste der Kochstelle

Wassertank in der Küchenkasematte

Der westliche MG-Panzerturm

Zugang zum MG-Panzerturm

Der MG-Panzerturm

Der MG-Panzerturm

Im Inneren des MG-Panzerturmes

Sicht auf den Vorpanzer und die Hülsenrutsche

MG-Panzerturm: Die Waffenlafette

MG-Panzerturm: Die Waffenlafette

Eingang zur Kasematte Bourges

Verteidigungsscharten der Kasematte Bourges

Geschützstand in der Kasematte Bourges

In der Kasematte Bourges

Latrinen

Urinal

Zerstörte Landschaft und Reste vom Hindernisgitter © BDIC

Blick auf die Kasematte Bourges © BDIC

Die Kaserne mit Fliegerabwehr-MG © BDIC

Die Kaserne mit Fliegerabwehr-MG © BDIC

Letzter Stand: 03.03.2017