Petit Ouvrage Bois de Bousse

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Bei dem kleinen Werk Bois de Bousse handelt es sich um ein CORF-Infanteriewerk mit mehreren Blöcken. In den ursprünglichen Plänen zur Maginot-Linie war es ursprünglich nicht vorgesehen. Das Infanteriewerk wurde 1929 durch eine Änderung der CORF zwischen Hobling und Gomelange eingeschoben, um die Wirkung des Artilleriewerks ANZELING zu verbessern. Der erste Lageplan des Bauwerks wurde 1930 zur Genehmigung verteilt, konnte aber von Anfang nicht überzeugen. Nachdem die Lage des Artilleriewerks Anzeling nach Südwesten zum Hügel von Dourdatz verändert wurde, konnte der Plan für das Infanteriewerk Bois de Bousse genehmigt werden. Am 1. Oktober 1931 waren die Ausschachtungen der Blöcke B1, B2 und B3 abgeschlossen, aber noch nicht vollständig betoniert.

 

Das Infanteriewerk besteht aus:

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Eingangsblock

- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer 47-mm-Panzerabwehrkanone, die auf einer Doppelschiene montiert ist.

- 3 FM-Scharten an der Fassade

- 1 GFM-Glocke Typ A (MG FM 24-29 und 50mm Mörser)

- 1 Granatwerferglocke (nicht ausgerüstet).

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 Block 1 , Observatorium

1 GFM-Glocke Typ A (FM 24-29 und 50mm Mörser)

1 VDP-Glocke

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Block 2 , Infanteriekasematte:

- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer 47-mm-Panzerabwehrkanone auf einer Doppelschiene.

- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31

- 2 FM-Scharten zur Nahverteidigung.

- 2 GFM-Glocken Typ A (MG FM 24-29 und 50mm Mörser).

Der Block verfügt über einen Nebenausgang.

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Block 3 , Kasematte und Maschinengewehrturm

- 1 MAC-Maschinengewehrturm Mle 1935 (Nr. 19)

- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer 47-mm-Panzerabwehrkanone, die auf einer Doppelschiene montiert ist.

- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31

- 1 FM-Scharte zur Nahverteidigung

- 2 GFM-Glocken Typ A (MG FM 24-29 und 50mm Mörser)

- 1 Notausgang im Diamantgraben.

 

Ein vierter Block für einen 81-mm-Mörserturm war geplant, wurde aber nicht gebaut. Der Zugangsschacht zu diesem Block wurde ausgeschachtet, aber wieder zugeschüttet. Das Artillerie-Observatorium O11 im Block 1 ist organisatorisch der Kommandozentrale des Werks Anzeling angegliedert. Die Personalstärke des Werks Bois de Bousse betrug 1940 144 Mann, darunter 5 Offiziere und 20 Unteroffiziere. Die Anlage wird über einen externen Transformator versorgt, der an das zivile Netz angeschlossen ist. Außerdem verfügt es über ein Elektrizitätswerk mit drei Stromaggregaten mit SMIM-Motoren vom Typ 4 SR 18 mit 85 PS (4-Zylinder-Diesel), die bei Ausfall des zivilen Netzes einspringen, sowie über ein Hilfsaggregat CLM 1PJ65, das für die Notbeleuchtung und dem Befüllen der Druckluftflaschen zum Starten der SMIMM-Motoren zuständig ist. Das Bauwerk verfügt über eine Telefonzentrale mit 64 Leitungen, die aus zwei Wandtafeln TM 32 für 32 Teilnehmer und einem Betriebstisch TM 32 mit 14 Kreisen besteht.

Über Kampfhandlungen des Infanteriewerkes ist nichts überliefert. Allerdings wurde das Werk von seiner Besatzung in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni 1940 verlassen. Gleiches galt für die Kasematten Edling Nord und Süd. Hierzu führten am 12. Juni widersprüchliche Befehle, die das Werk erreichten. Die Soldaten marschieren in Richtung Metz, um von dort weiter in Richtung Charleville zu gehen. Bereits am Abend des 17. Juni  zeigt sich, daß immer mehr deutsche Fußpatrouillen in der Umgebung zu sehen sind. Ein Ausweichen ist nicht mehr möglich. Am Dienstagmorgen, dem 18. Juni, wird die Besatzung von deutschen Soldaten gefangen genommen und nach Courcelles-Chaussy gebracht, wo die Offiziere von der Truppe getrennt werden. Die Männer werden anschließend zum Stalag VIIA in Moosburg gebracht, wo sie am 22. Juni eintreffen.

Heute ist das Infanteriewerk betreut und regelmässig zu besichtigen.

Eingangsblock

Eingangsblock

Eingangsblock: GFM-Glocken

Eingangsblock: Panzerglocke für Granatwerfer

Block 1: GFM- und Observationskuppel

Block 1: VDP-Glocke für Artilleriebeobachter

Block 1: Periskopöffnung auf der VDP-Glocke

Block 1: GFM-Kuppel

Block 2

Block 2

Block 2: Die Scharten

Block 2: GFM-Kuppel

Block 3

Block 3: Der MG-Panzerturm

Block 3: GFM-Kuppel

Block 3: Schartenfront

Block 3: Der gepanzerte Scheinwerfer

Block 3: Diamantgraben mit Notausgang

Block 3: Die Scharten

Block 3: Scharte für Zwillings-MG

Letzter Stand: 11.02.2024