Maulde

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Auf einem 52 Meter hohen Hügel, dem Mont de Ligne, wurde zwischen 1882 und 1885 das Fort Beurnonville gebaut. Es befindet sich nur 500m hinter der Grenze zu Belgien. Ursprünglich besaß das Fort eine Besatzung von 431 Mann und eine Bewaffnung von 27 Geschützen. Die Pulverkammer konnte insgesamt 30.000 kg Munition aufnehmen. Die Aufgabe des Forts bestand im Schutz der Route nach Tournai und des Flusses Escaut. Das Fort wurde bis zum 1. Weltkrieg nicht modernisiert und wurde deshalb 1898 aus der aktiven Liste gestrichen. Dennoch behielt es bis 1912 einen Teil seiner 90mm Geschütze. 1914 wurde es von deutschen Truppen kampflos besetzt. Es erhielt nur eine kleine Garnison und diente bis 1918 als Militärgefängnis. Beim Abzug der Deutschen 1918 wurden Teile des Forts durch Sprengungen erheblich zerstört.

Das Fort blieb zunächst verlassen, bis sich das französische Militär seiner Lage erinnerte. 1933 gehörte dieser Teil der französischen Grenze zum Festungsabschnitt Escaut, der durch Bunkertypen der Maginotlinie befestigt wurde. So wurden in der Umgebung CORF-Kasematten gebaut. Das ehemalige Fort Beurnonville selbst bekam ebenfalls Kasematten aus dem Maginot Bauprogramm. Jedoch werden von den ursprünglich fünf geplanten Artilleriekasematten nur drei verwirklicht. Gebaut wurden eine Beoachtungskasematte mit zwei GFM Panzerglocken, eine westliche Artilleriekasematte für zwei 75mm Mle. 1897/33 Kanonen und eine östliche Artilleriekasematte für zwei 75mm Mle. 1897/33 Kanonen. Ausserhalb des Forts wurde noch eine einmalige Kasematte für 155mm GPF Geschütz gebaut. Insgesamt eine recht „preiswerte“ Lösung, die aber nicht den hohen Kampfwert anderer Festungsanlagen der Maginotlinie besaß. Die Besatzung des Forts bestand nun aus 8 Offizieren, 15 Unteroffiziere und 149 Mannschaften.

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10. Mai 1940 das wird Fort alarmiert und in Verteidigungsbereitschaft gesetzt. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit gelang es nicht, die Überflutungsgebiete unter Wasser zu setzen.

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17. Mai. Das Fort Maulde bekam letztmalig Versorgungsmaterialien und war aufgrund der heranrückenden Deutschen auf sich allein gestellt.

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18. Mai. Es werden erstmals erkannte Ziele bekämpft. Alle Brücken über die Escaut werden gesprengt. Erstmals wird das Fort Maulde am 20. Mai durch Granatwerfer beschossen.

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21. Mai. Die Deutschen bauen eine Pontonbrücke über die Escaut, die jedoch im zusammengefassten Feuer der französischen Artillerie, darunter die östliche Kasematte von Fort Maulde, wieder zerstört wird.

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22. Mai das Fort wird durch zwei 30,5 cm Skoda Mörser beschossen. Gleichzeitig versuchen die deutschen Truppen mittels 8,8cm Punktbeschuß die umliegenden Kasematten außer Gefecht zu setzen. In den Abendstunden ziehen sich britische Truppen aus dem Sektor zurück und bringen den Franzosen eine Frontlücke, die sie selbst schließen müssen.

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23. Mai. Die britischen Artilleriebeobachter im Fort werden abgezogen. Der französische Fortkommandant Schwengler ist verbittert, weil die Zusammenarbeit mit den Briten ohnehin nicht funktioniert hat. Durch britischen Rückzug können die deutschen Truppen bei Rongy die Escaut überschreiten. Fort Maulde wird neben den 30,5cm auch mit 24cm Mörsern beschossen. Trotz mehrerer Volltreffer gibt es keine ernsthaften Beschädigungen.

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24. Mai. Das Pi.Btl. 42, das in Belgien bereits Fort Pontisse erobern konnte, bekommt den Auftrag Fort Maulde zu erstürmen. Es wird vom deutschen Kommandeur jedoch ein Erfolg bezweifelt, da die Möglichkeiten mit Pak und 8,8 cm Flak Feuerunterstützung zu geben gering sind. Der Angriff wird auf den 25. verschoben.

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26. Mai. Aufgrund der allgemeinen militärischen Lage wird der Angriff auf Fort Maulde abgesagt. Die britischen Truppen haben sich vollständig auf Dünkirchen zurückgezogen, während sich französische Truppen mit hinhaltendem Widerstand Richtung Lille zurückziehen. Punktbeschuß beschädigen im Fort Maulde den Kampfblock 1 und 2 stark.

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27. Mai. Die Lage um das Fort macht ein weiteres Halten unmöglich, so dass um 0.30 Uhr die französische Besatzung das Fort verlässt. Um 12.45 wird es von deutschen Truppen besetzt.

Insgesamt wurde das Fort Maulde mit 2.200 Geschossen unterschiedlichster Kaliber eingedeckt. Darunter 600 Granaten größer als 21cm. Fort Maulde selbst feuerte während der Kämpfe 1.200 7,5cm Granaten und 300 15,5cm Granaten ab.

Nach dem 2. Weltkrieg deklassierte man es vollständig und es wurde Eigentum eines Fliesenlegers, der den Wassergraben mit Bauschutt verfüllte. Nach dem Tode des Unternehmers, der keine Erben hinterlassen hatte, kam das Gelände in den Besitz der Gemeinde Maulde. Aufgrund zahlreicher Unfälle auf dem Gelände ist das Betreten verboten. Jedoch werden an den Tagen des offenen Denkmals Führungen angeboten.

Zufahrt zum Fort

Tor zum Fort

Das Torgebäude von Innen

Wachlokal im Torgebäude

Wachlokal mit Nahverteidigungsscharte

Die Kaserne

Die Kaserne

Kasematte

Kasematte

Kasemattengang

Walldurchfahrt

Latrinen

Kampfblock 1

Kampfblock 1

MG-Scharte

Zerstörungen im Kampfblock 1

Der Beobachtungsblock

Der Beobachtungsblock

Die GFM-Glocken Modell B

Die GFM-Glocken Modell B

Kampfblock 2

Kampfblock 2

Geschützkasematte für 75mm Geschütz

Kampfblock 2

Scharte der Geschützkasematte

Rest des Grabens

Letzter Stand: 07.11.2016