Das
Artilleriewerk Chesnois ist eine von vier Stellungen im sogenannten
Tête de Pont de Montmédy, einem Vorsprung der französischen Verteidigungslinien entlang der belgischen
Grenze. Das isolierte Gebiet
gehörte zu der „Neuen Front“ westlich der Maginot-Hauptlinie, die zur Abwehr
eines deutschen Vormarsches durch Belgien geschaffen wurde. Die
Positionen der Neuen Front litten unter eingeschränkter Finanzierung sowie
Diskontinuität in den Befestigungslinien. Im Vergleich zu früheren Abschnitten
der Linie waren die Entfernungen zwischen den Befestigungen zu groß und erschwerten
die gegenseitige Unterstützung
der Verteidigungsanlagen.
Block 1 :
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer
47 mm Panzerabwehrkanone auf Doppelschiene.
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31
- 1 Geschützturm für 2 AM
- 1 LG-Glocke (nicht ausgerüstet)
- 2 GFM-Glocken Typ B
Block 2:
- 1 Glocke AM
- 1 Glocke GFM Typ B
Block 3:
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer
47-mm-Panzerabwehrkanone auf Zweischienengleis.
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31
- 1 GFM-Glocke Typ B
- 1 Glocke AM
Block 4:
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer
47-mm-Panzerabwehrkanone auf Doppelschiene.
- 1 GFM-Glocke, die als Artillerieobservatorium genutzt wird.
- 1 GFM-Glocke Typ B
- 1 Glocke AM
Block 5:
- 1 GFM-Glocke Typ B
- 1 Geschützturm 75 R Modell 1905
Block 7 - Gemischter Eingang :
- 1 Scharte für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer
47-mm-Panzerabwehrkanone auf Doppelschiene.
- 2 Scharten für Maschinengewehre in der Kaponniere.
- 2 GFM-Glocken Typ B
Einzigartig am Werk Chenois ist, dass der gemischte Eingang zusätzlich zu den beiden GFM-Glocken für die Nahverteidigung mit modifizierten GFM-Glocken ausgestattet ist, welche die Abgase der Motoren der unterirdischen Elektrizitätsversorgung abführten. Bei diesen beiden Glocken handelt es sich um ausrangierte GFM-Glocken vom Typ A, die von der Firma Forges et Aciéries de la Marine et d'Homécourt im März 1937 zurückgekauft wurden. Der Werkseingang verfügt außerdem über eine gepanzerte Tür mit vertikaler Bewegung, welche ein einzigartiges Element in der Maginot-Linie ist.
Die Besatzung des
Werks Chenois bestand am 10. Mai 1940 aus 10 Offizieren und 342 Unteroffizieren
und Mannschaften. Während des 2. Weltkrieges gab es um das Werk keine
Kampfhandlungen. Die Besatzung gab am 12. und 13.06.1940 aufgrund von
Falschmeldungen und Falschinterpretationen das Werk kampflos auf. Das Bauwerk wurde nach der Besetzung von
den Deutschen bis auf die GFM-Glocken vollständig ausgeräumt.
Der 75mm-Turm Modell 05 von Block 5 wurde von den Deutschen gesprengt und sein
Schacht zugeschüttet. Der Turm mit zwei Kombinationswaffen in B1 wurde ebenfalls
von den Besatzern gesprengt und sein Schacht ist offen und ungesichert. Der Turm
selbst wurde 1978 geborgen und bildet das Denkmal für die
Festungstruppen, das heute vor dem Munitionseingang des Artilleriewerkes Fermont steht.
Der kombinierte Eingang |
Der kombinierte Eingang |
Blick in den Diamantgraben und die Fassade |
Blick in den Diamantgraben und die Fassade |
GFM-Glocke Typ B |
GFM-Glocke Typ B |
GFM-Glocke Typ als Abgasentflüftung der Dieselmotore |
GFM-Glocke Typ als Abgasentflüftung der Dieselmotore |
Block 2 |
Block 3 |
Letzter Stand: 06.08.2023