Abri Mont des Welches

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Der oberirdische Unterstand Abri Mont des Welches wurde 1929 von der CORF genehmigt. Ende 1931 waren die Rohbauarbeiten abgeschlossen und der Innenausbau konnte erfolgen. Der Abri Mont des Welches war der erste Unterstand, für den ein Entwurf für die Belüftung erstellt wurde. Der Entwurf wurde am 1932 genehmigt und diente danach als Grundlage für ähnliche Schutzräume im Nordosten. Der Unterstand wurde zunächst "Abri Nord-Ouest du WELSCHENBERG" genannt. Nach 1933 wurde der Name nur noch französisch gesprochen. Die Nahverteidigung des Unterstandes Mont des Welsches bestand aus :
- 4 Fassadenscharten für FM 24/29
- 2 Türscharten für FM 24/29
- 2 GFM-Glocken Typ A (50er Mörser und FM 24/29)

Der Schutzraum wurde über einen externen Transformator mit Strom aus dem zivilen Hochspannungsnetz versorgt. Ein eigenes Elektrizitätswerk mit zwei SUPDI-Generatoren des Typs 1SAE konnte den Unterstand im Notfall versorgen.  Die beiden Dieselgeneratoren lieferten jeweils 9 KVA bei 220 V dreiphasig mit Neutralleiter. Die Elektrizität wurde für die Beleuchtung, die Belüftung und die Wasserpumpen des Brunnen verwendet.

 

Während des 2. Weltkrieges kommt es um den Unterstand zu keinen Kampfhandlungen. Nach dem Rückzug der Intervalltruppen des 164. Festungsinfanterieregiments am 13. Juni 1940 wird der Unterstand von kleinen Trupps besetzt, die entweder vom Infanteriewerk Coucou oder vom Artilleriewerk Mont des Welches geschickt werden. Ab dem 17. Juni 1940 kommt das Besatzungsteam aus dem letztgenannten Werk. Am 20. Juni 1940 reagiert die Kampfgruppe (2 Unteroffiziere und 13 Männer) im Unterstand nicht mehr auf Telefonanrufe des Gefechtsstands des Artilleriewerk Mont des Welches. Das Werk ist nicht besonders beunruhigt und führt dies auf einen Ausfall des Telefonnetzes zurück, zumal der Unterstand immer noch besetzt zu sein scheint und die Deutschen sich ihm nicht nähern. Am 23. Juni 1940 stellt das Werk fest, dass die Deutschen den Unterstand wahrscheinlich erobert und in seiner unmittelbaren Umgebung Waffen in Stellung gebracht haben. Der Unterstand muss daher als verloren betrachtet werden. Am 25. Juni 1940 um 14 Uhr, also nach dem Inkrafttreten des Waffenstillstands, begibt sich eine Gruppe von Offizieren des Artilleriewerks in Begleitung deutscher Offiziere zum Abri, um die Lage im Bunker zu überprüfen. Man findet den Bunker sauber verschlossen vor. Mit Hilfe der Notschlüssel betritt die Gruppe den Bunker und stellt den perfekten Zustand des Inneren fest. Alle Waffen sind vorhanden, aber die Besatzung ist verschwunden. Es gibt keine Spuren eines Kampfes und die Wehrmacht bestätigt, daß sie nicht aus dem Abri beschossen wurden.

Seit 2004 ist der der Bunker Eigentum der Gemeinde Kemplich. Seit dieser Zeit wurde er von Schrotträubern heimgesucht und fast seiner gesamten Ausstattung beraubt.

Der Unterstand Abri Mont des Welches

Der Unterstand Abri Mont des Welches

Das Transformatorgebäude

Der Diamantgraben

Panzertür

Nahverteidigungsscharte

Sanitäre Anlagen

Küchenkasematte

Kasematte für die Dieselgeneratoren

Abort

Unterkunftskasematte

Gasfilter

Letzter Stand: 26.09.2023