Der Großunterstand Bois d'Escherange ist ein unterirdischer CORF-Unterstand, der für die Unterbringung von zwei Infanteriezügen vorgesehen ist und als Gefechtsstand des Quartier Kanfen genutzt wurde. Die Genehmigung für den Bau erfolgte im Mai 1930. Im Oktober 1931 wurden die Erdarbeiten für den Schutzraum durchgeführt und mit dem Mauerwerk begonnen. 1932 war er fertiggestellt.
Anzahl der Plätze :
- 8 Offiziere
- 146 Unteroffiziere und Mannschaften
Die Nahverteidigung des Unterstands bestand aus :
- 2 GFM-Glocken vom Typ A mit 5 Scharten
- 2 Scharten für FM zur Verteidigung des Eingangs
- 2 Handgranatenrohre zur Verteidigung des Grabens
Die Stromversorgung wurde durch das benachbarte
Artilleriewerk Molvange sichergestellt. Bei dessen Ausfall übernahm ein eigenes
Elektrizitätswerk, das mit zwei Stromaggregaten mit BAUDOUIN DB2-Motoren
ausgestattet war, die Versorgung. Der Unterstand wurde mit 220V dreiphasig für
die Motoren (Lüftung und Pumpen) und 110V einphasig für die Beleuchtung und die
Steckdosen versorgt. Hierfür gab es im Unterstand einen Transformator, der die
ankommende externe Spannung von 400V umwandelte.
Der Schutzraum war mit einer 48-Wege-Telefonzentrale ausgestattet, die aus zwei
Wandtafeln mit 32 und 16 Richtungen vom Typ TM 32 und den dazugehörigen
Schutzgehäusen bestand. Er wurde von einem Vermittlungstisch mit 14 Leitungen,
Typ TM 32, bedient. Der Bunker von Escherange war mit einem
Türüberwachungssystem ausgestattet, welches das unterirdische Telefonnetz
der Festung nutzte, um im Falle eines Einbruchs einen Alarm an den Polizeiposten
des Sicherheitslagers Angevillers auszulösen. Dieses System wurde kurz nach der
Fertigstellung des Gebäudes 1932 installiert und ermöglichte es, in
Friedenszeiten die nicht ständig besetzten Teile der Festung zu überwachen. Der
Unterstand verfügte auch über eine Sende- und Empfangsstation für
Funktelegrafie, die in der unteren Etage des östlichen Bunkers installiert und
an eine Fassadenantenne angeschlossen war.
Im Rahmen der Nutzung der Artilleriewerke Rochonvillers und Molvange als
Kriegsgefechtsstände durch die NATO, wurde 1953 eine unterirdische Verbindung
zwischen dem Bunker Escherange und dem Bunker Grand Lot untersucht. Der geplante
Stollen hatte eine Gesamtlänge von 860 m und einen Mindestschutz von 20 bis 22
m. Der Stollen wurde in der Nähe von Escherange gebaut.
Die beiden Eingangsbunker |
GFM-Panzerglocke des westlichen Eingangsbunker |
Der westliche Eingangsbunker |
Der östliche Eingangsbunker |
Panzertür und Nahverteidigungsscharte des östlichen Eingangsbunker |
GFM-Panzerglocke des östlichen Eingangsbunker |
Letzter Stand: 10.08.2023