Fort de Condè-sur-Aisne

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Das Fort de Condè wurde zwischen 1879 und 1883 erbaut. Ebenso wie Fort de Malmaison ist es durch die Baufirma Fortier errichtet worden. Trotz langwieriger Verhandlungen zum Erwerb der Grundstücke, konnte das notwendige 13 ha große Gelände 1878 zum Preis von 76.000 Francs gekauft werden. Für die weiteren Arbeiten veranschlagte man 1.774.000 Francs. Jedoch verteuerte sich der Bau nicht zuletzt durch den Einbau von zwei gepanzerten Kasematten. Diese sollten in der Lage sein, die Täler der Aisne und Vesle zu bestreichen und somit zu sperren. Hergestellt wurden die Panzerteile in den Stahlwerken von St. Chamond. Der Transport der Panzerteile war ungemein schwierig, da hierfür extra eine Strassendampflokomotive mit Schwerlastwagen bereitgestellt werden musste. Diese zog die Panzerteile vom Bahnhof in Crouy über Bucy, St. Marguerite nach Chivres Val.  Dort konnten die Teile auf eine Schmalspurbahn umgeladen werden. Da der Fortgraben bereits erbaut war, musste zur Überwindung extra eine Behelfsbrücke gebaut werden. 1881 waren dann alle Panzerteile eingebaut und montiert. 1885 bezogen die ersten 500 Mannschaften des 67. Infanterieregimentes das Fort. Insgesamt konnte das Fort 650 Mann, darunter 20 Offiziere aufnehmen. Ebenfalls konnten zwölf Pferde in Stallungen untergebracht werden. Die Bewaffnung bestand aus 4 Kanonen 155mm und 4 Haubitzen 155mm. Daneben wurden noch 19 Mörser 120 mm und zur Nahverteidigung mehrere Revolverkanonen eingesetzt.

Während des 1. Weltkriegs konnten deutsche Truppen das Fort am 01.09.1914 kampflos besetzen. Durch einen Gegenstoß von französischen und englischen Truppen wurde es jedoch am 15.091914 wieder zurückerobert. Jedoch nicht lange, da es durch sofortigen Gegenangriff der Deutschen wieder genommen wurde. Bis zum April 1917 blieb es nunmehr in deutschem Besitz, ehe es am 16.04.1917 durch die Deutschen während der französischen Champagne-Schlacht aufgegeben wurde. Während der Hindenburg-Offensive wird das Fort am 28.05.1918 wiederum von den Deutschen erobert und kann erst am 07.08.1918 von den Franzosen zurückerobert werden.

Die Schäden am Fort durch die Kämpfe des Weltkrieges waren beträchtlich. Da es aufgrund seiner Bauweise mit Bruchsteinmauerwerk völlig veraltet war, gab das Militär das Fort bereits 1927 auf. Es fiel in einen Dornröschenschlaf und wurde von der Vegetation eingenommen. Erst in den fünfziger Jahren hatte das Militär wieder Interesse am Fort, in dem es dort ein Zentrum für Delaborierung errichtete. Alte Granaten und andere Munition wurden dort geöffnet und das Sprengpulver abgebrannt. Man erkennt dies noch heute an den rußgeschwärzten Steinen der Traversen. 1959 kauft die Gemeinde Chivres Val das Fort, um die Bruchsteine abzubauen und der durch zwei Weltkriegen verarmten Bevölkerung zu helfen. Dazu kommt es jedoch nicht, da durch intensive private Bemühungen das Fort als nationales Monument erhalten bleibt. Seit Jahren wird das Fort durch Restaurierung erhalten und ist der Öffentlichkeit zugänglich.

Zufahrt durch den Ravelin

Blick vom Ravelin auf die Poterne

Die Poterne

Kehlgrabenwehr

Kaserne

Kaserne

Im 1. Weltkrieg zerstörte Fassade

Fassade

Hohltraversen auf dem Wall

Hohltraversen auf dem Wall nebst Walldurchfahrt

Zugang zur doppelten Grabenwehr

Hohlgang zur Grabenwehr

In der doppelten Grabenwehr

In der doppelten Grabenwehr

In der doppelten Grabenwehr

In der doppelten Grabenwehr

Die doppelte Grabenwehr von außen gesehen

Blick durch eine Scharte in den Graben

Versenkbarer Schartenverschluß der Kasematte Mougin

Versenkbarer Schartenverschluß der Kasematte Mougin

Schnittzeichnung der Kasematte Mougin

Quelle: Ministère de Guerre "Règlement sur le service des canons de 155 long sur affuts de tourelle et de casemates" 1892

Ausicht auf die Kasematte (links) und Schnitt durch den Verschlußpanzer (rechts)

Quelle: Capitaine Tricaud, Cours de Fortification, "Cuirassements" 1909 - École d'Applikation de l'Artillerie et du Génie

Die hydraulische Lafette der Kasemate Mougin

Die hydraulische Lafette der Kasemate Mougin

Der Pferdestall

Kaserne

Letzter Stand: 07.11.2016