Die mittelalterliche Festung liegt etwa sechs Kilometer westlich von Saint-Malo auf einer Landzunge. Ihre Aufgabe war die Kontrolle und der Schutz der Bucht von Fresnaye. Eine erste Bebauung ist der Legende nach 937 erfolgt, jedoch wahrscheinlicher ist der Bau der Festung im 14. Jahrhundert. Bis zum Aufkommen der Geschütze galt sie lange Zeit als uneinnehmbar. Im Jahr 1379 eroberte Bertrand du Guesclin für Karl V. die Festung. 1490 wurde sie von den Engländern erfolglos belagert. Der Herzog de Mercoeur eroberte die Festung 1597 während der Unruhen der Mercoeur Liga. Dabei wurde sie niedergebrannt und fast vollständig zerstört.

Im Jahre 1691 übertrug Ludwig XIV. dem Festungsingenieur Garangeau die Aufgabe, einem Schüler von Vauban, die Festung für den Küstenschutz wieder aufzubauen. Dabei sollte die Festung moderne Elemente erhalten, um einem Beschuß standzuhalten. Die Kosten hierfür wurden auf 26.000 Livre kalkuliert. Zwei Geschützbatterien sollten der Festung nun ausreichend Kampfkraft geben. Gleichzeitig wurden die Gebäude, die Zugbrücke, eine Zisterne für 20.000 l und Mauern mit Schießscharten wieder aufgebaut, bzw. modernisiert.

Während der französischen Revolution wurde die Festung um einen Kugelofen ergänzt. Dieser Ofen ist der einzige vollständig erhaltene Kugelofen neben dem in Erquy. In den Kugelöfen wurden Kanonenkugeln vor dem Verschießen vorgeglüht. Beim Auftreffen auf die damals üblichen Holzschiffe kam nicht nur die Wucht des Geschoßes zur Wirkung, sondern es konnten durch die glühenden Kanonenkugeln auch das Schiff in Brand geschossen werden.

1890 strich man die Festung aus der aktiven Liste und verkaufte sie an eine Privatperson. Im Jahre 1925 wurde Fort la Latte zum historischen Denkmal erklärt und 1931 umfangreich restauriert. 2005 wurde auf der unteren Batterie ein 18pfünder Geschütz auf einer Schwenklafette Typ Gribeauval aufgebaut.

Letzter Stand: 07.11.2016