Seine günstige Lage hat Besancon seit der Vorgeschichte (etwa 1.500 v. Chr.) zu einem besiedelten Platz gemacht. Geschützt durch die Flußschleife des Doubs und einem Hügel an der Schmalstelle (auf der sich heute die Zitadelle befindet), ließ sich die Stadt wirkungsvoll verteidigen. Eine erste Optimierung der Befestigungsanlagen erfuhr die Stadt durch Festungsbaumeister Vauban, der die natürlichen Schutzbarrieren optimal mit Festungsanlagen verband. So errichtete er die Zitadelle an der höchstgelegenen und engsten Stelle der Landzunge, verstärkte die rechte Uferseite mit Stadtmauer und dem Fort Griffon, sowie die linke Uferseite mit Bastionen und Demi-Lünetten. Dieses Bollwerk wurde in drei Etappen erbaut:
zwischen 1675 und 1683 entsteht die mächtige Zitadelle, | |
zwischen 1675 und 1695 werden die Befestigungsanlagen entlang der Flußschleife beim Stadtteil Battant erneuert, | |
und von 1680 bis in das 19. Jh. Hinein werden an freien Stellen der Stadt große Kasernen errichtet. |
Am 7. März 1668 gab Ludwig XIV. Vauban den Auftrag zum Bau der Zitadelle. Dieser besuchte vom 31. März bis 20. April desselben Jahres die Stadt, um sich einen Überblick zu verschaffen. Für seine Studien wählte er den Hügel Mont Saint-Etienne. Erste Baupläne sahen für die Zitadelle bereits zwei bastionierte Fronten vor. Doch es kommt anders: nach 2 Monaten Arbeit an der Zitadelle geht das Gebiet Franche-Comté durch den Aachener Frieden 1668 wieder an Spanien zurück. Die Franzosen verlassen Besancon. Doch 1674 flammt der Krieg zwischen Frankreich und Spanien wieder auf. Noch im gleichen Jahr belagern die Franzosen die Stadt, die am 22. Mai kapituliert. 1678 kommt Franche-Comté endgültig nach Frankreich.
Wieder erhält Vauban den Auftrag die Stadt mit modernen Befestigungsanlagen auszustatten. Die mittelalterliche Stadtmauer weicht neuartigen Schutzwällen, die mit Bastionstürmen versehen werden. Mit dickwandigen Gewölben und übereinander angeordneten Etagen, aus denen Feuer gegeben werden kann, soll verhindert werden, dass von den umliegenden Hügeln die Stadt beschossen wird.
Sensibelster Teil der Zitadelle ist die „Front de Secours“, die durch ausgeklügelte Schutzwerke optimal geschützt wurde. Von hier ziehen sich 5 bis Meter dicke und 15 bis 20 Meter hohe Mauern bis zur „Front Royal“. Sie enthalten Rondengänge als Schutz gegen Beschuß. Vor der „Front Royal“ wird ein Glacis angelegt, dass abschüssig zur „Front Saint-Etienne“ führt. Diese Front liegt der Stadt gegenüber. Beide Fronten lassen sich über unterirdische Gänge erreichen. Kasemattbatterien schützen die Zugänge zur Stadt und verhindern etwaige Flußübergänge. Durch die „Front Royal“ erreicht man den Innenhof mit seinen großzügigen Kasernenanlagen. Ein Brunnen mit einer Schachttiefe von 132 m versorgt die Zitadelle mit Grundwasser. Zusätzlich existieren vier Zisternen, in denen von den Dächern Regnwasser aufgefangen wird.
Nach Abschluß der Bauarbeiten 1695 wurden nur noch Verbesserungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Nach dem 2. Weltkrieg verlässt das französische Militär die Masse der Befestigungsanlagen und übergibt sie Stadt. Die Zitadelle ist heute frei zugänglich und beheimatet einen Zoo und zwei Museen.
Die Zitadelle vom Fort Chaudanne gesehen |
Torgebäude der Front Saint-Etienne |
Front Saint-Etienne |
Front Saint-Etienne |
Das Torgebäude von hinten |
Demi-Lünette von vorn |
Torgebäude der Front Royal |
Blick von der Brücke über den Graben Front Royal |
Demi-Lünette von hinten |
Front Royal mit Graben und Mauer |
Front Royal mit Graben und Mauer |
Front Royal |
Front Royal |
Blick von der Festungsmauer auf den Doubs |
Blick von der Festungsmauer auf die Kasernen |
Festungsmauer mit Wachturm |
Im Vordergrund die Bäckerei, hinten die Offizierunterkunft |
Blick von der Festungsmauer auf den Doubs |
Die Festungsmauer |
Kasernen der Front Secours |
Festungsmauer mit Echauguette |
Festungsmauer |
Festungsmauer |
Bastion Saint-Barbe |
Front Secours |
Zwischen den Kasernen |
Eine der vier Zisternen |
Kasernen |
Kasemattbatterie |
Bombensicheres Brunnenhaus |
Der Brunnen |
Blick in den 131m tiefen Brunnenschacht |
Die Kapelle |
Pulverkammer |
Graben und Wall |
Die Porte Taillèe von der Zitadelle gesehen |
Die Porte Taillèe |
Blick auf die Gebäude |
Blick auf das Glacis |
Die Front Royal |
Nachbildungen von Kanonen (aus Plastik) |
Die Zitadelle aus der Luft gesehen (Merci beaucoup pour le vol merveilleux, Bernard) |
Die Zitadelle von Fort Bregille gesehen |
Die Zitadelle von Fort Griffon gesehen |
Die Zitadelle aus der Luft gesehen |
Letzter Stand: 06.11.2016