Batterie Todt

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Die Linienschiffe der BADEN-Klasse der Kaiserlichen Marine trugen zum ersten Mal das Kaliber 38 cm. Nach dem 1. Weltkrieg beendete der Versailler-Vertrag jede weitere Beschäftigung mit Geschützen großen Kalibers im Deutschen Reich. Erst mit dem Londoner Flottenabkommen von 1935 wurden alle Beschränkung für deutsche Kriegsschiffe aufgehoben und es konnten die Konstruktionsarbeiten für 38-cm Geschütze zur Bewaffnung der BISMARCK-Klasse vorangetrieben werden. Als Ergebnis dieser Arbeiten konnte die 38-cm Schnellladekanonen C/34 der Firma Krupp eingeführt werden. Ihre technischen Daten:

Bezeichnung:     38-cm SK L/52 C/34

Rohrgewicht:     110 t

Schußweite:      800 kg Sprenggranate mit Kopf- oder Bodenzünder: 42 km

                       800 kg Panzersprenggranate mit Bodenzünder: 42 km

                       475 kg Spezial-Leichtgeschoß für Fernziele 55,7 km

Vo:                   820 m/sec für 800 kg schwere Granate

                       1050 m/sec für 475 kg schwere Granate

Nach der Fertigstellung der Rohre für BISMARCK und TIRPITZ lief die Produktion der 38-cm Geschütze weiter, denn geplant war auch eine Umrüstung von SCHARNHORST und GNEISENAU auf dieses Kaliber. Ein weiterer Bedarf entstand durch den Z-Plan der Marine, der als Neukonstruktion auch drei Schlachtkreuzer der "O"-Klasse vorsah, die ebenfalls mit den neuen 38-cm Zwillingstürmen ausgestattet werden sollten. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges verhinderte jedoch die Realisierung des Z-Planes. Die bisher fertig gestellten Rohre sollten nun in Bettungsschießgerüsten aufgestellt werden. Die ersten vier Geschütze wurden als Batterie "Todt" am Cap Gris-Nez aufgestellt. Ursprünglich sollten sie zusammen mit den anderen Fernkampfbatterien Feuerunterstützung für die beabsichtigte Landung in England geben. Im August 1941 waren acht weitere Geschütze fertig gestellt und ihre Aufstellung in den Stellungsbereichen Hanstholm und Kristiansand befohlen.

Für die zunächst "Siegfried" genannte Batterie am Cap Gris-Nez hatte die Standortauswahl und der Bau schon 1940 begonnen. Für alle 4 Geschütze verwendete man die Bettungsschießgerüste C/39, die auch bei den 40,6-cm Geschützen Verwendung fanden. Die Geschütze stellte man in 15 m über den Erdboden aufragenden Schartenbunker auf, deren Bauform Schutz nach oben gegen Artillerietreffer und Bomben gewähren sollte. Da auf der anderen Kanalseite britische Fernkampfgeschütze aufgestellt waren, hatte diese Verbunkerung an der Kanalküste besonderer Bedeutung. Im Verlaufe des Krieges wurden heftige Artillerieduelle ausgefochten. Beide Seiten versuchten, die gegnerischen Stellungen zu zerstören und den Schiffsverkehr des Gegners durch den Kanal zu treffen.

Im März 1942 erfolgte die feierliche Umbenennung der Batterie. Da Dr. Fritz Todt, der Gründer der gleichnamigen Organisation und Reichsminister für Bewaffnung und Munition, im Februar 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, erhielt die Batterie in Würdigung seiner Verdienste seinen Namen. Die Batterie "Todt" wurde im September 1944 nach schweren Kämpfen von der Landseite her durch kanadische Truppen erobert. Vorher war nahezu der gesamte Munitionsvorrat durch Dauerbeschuss der britischen Küste verschossen worden. Das Geschütz 3 und seine Kasematte wurde im Oktober 1944 durch eine Explosion zerstört, als ein zwei Franzosen beim Hantieren mit der dort noch lagernden Munition sich selbst in die Luft sprengte.

Auf die restlichen drei Geschütze wartete jedoch noch eine größere Reise. Die Kriegsmarine hatte in Norwegen am Oslo-Fjord südlich der Stadt Tonsberg drei französische 38-cm Geschütze ( 38-cm KM 36/35 (f) im Bettungsschiessgerüst C/39) als Batterie "Nötteröy" aufgestellt. Die ursprünglich als Bewaffnung für das Schlachtschiff JEAN BART vorgesehenen sechs Geschütze waren nach der Besetzung Frankreichs aufgefunden worden. Drei Stück davon wurden als Batterie "Le Havre" nördlich der Stadt eingesetzt, die übrigen drei bei Tonsberg. Frankreich erbat diese Geschütze nach Kriegsende zum Fertigbau für das Schlachtschiff JEAN BART von Norwegen zurück und bot als Ersatz die drei Geschütze der Batterie "Todt" an. In einer sehr aufwendigen Aktion wurden im Juni 1949 die französischen Geschütze in Norwegen ausgebaut und nach Frankreich zurück gebracht. Die drei Geschütze der Batterie "Todt" wurden dafür in die Bettungsschießgerüste der Batterie "Nötteröy" eingebaut. Dort standen sie bis 1957 im Dienst der norwegischen Küstenverteidigung und sind 1958 verschrottet worden.

Turm I

Turm II

Der durch Explosion zerstörte Turm III

Der durch Explosion zerstörte Turm III

Turm IV

Turm IV

Turm IV

Im Inneren von Turm IV

Im Inneren von Turm IV

Im Inneren von Turm II

Munitionskasematte mit Schleuse

Schleuse

Inschriften im Inneren

Inschriften im Inneren

Inschriften im Inneren

Inschriften im Inneren

Inschriften im Inneren

Inschriften im Inneren

Turm I

Turm I

Ein Geschütz feuert

Ein Bunker nach dem Krieg

Letzter Stand: 05.12.03