Batterie Camaret

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Das sich nordwestlich der Stadt Camaret befindliche Kap Gouin (früher Grouin) ist seit 1693 militärisch genutzt worden. Man baute hier eine Küstenbatterie und einen Signalturm, um den Hafen von Camaret zu schützen. Diese Batterie erhielt ihre Feuertaufe am 18. Juni 1694, als ein englisch-niederländisches Geschwader versuchte, den Hafen von Camaret zu erobern. Der Landungsversuch konnte durch die Hafenbefestigung und Küstenbatterien erfolgreich verhindert werden. Noch heute zeugt die weggeschossene Kirchturmspitze von der damaligen Schlacht.

1784 verzeichnet ein französischer Atlas an dieser Stelle der Landspitze zwei Batterien. Ausgestattet sind diese Batterien neben Pulverkammer und Kugelofen, mit zwei 12 Pfünder Mörser und drei 24 Pfünder Kanonen. Auf Beschluß einer Militärkommission werden die Batterien modernisiert. Sie erhält nicht nur modernere Stahlkanonen, sondern auch 1859 einen von insgesamt 160 krenelierten Wachtürmen (Corps de Garde). Im Jahre 1913 sind noch vier 95mm Kanonen in den Batterien verzeichnet.

Mit der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht ist das Kap Gouin für die Verteidigung von Brest von großer Bedeutung. Bis 1942 wurde eine Batterie mit Bunkern aus dem Regelbauprogramm gebaut. Als Bewaffnung dienten vier 22 cm Kanonen vom Typ K532 (F) Schneider Modell 1917, die eine Reichweite von 22,8 km besaßen. Diese Kanonen befanden sich in offenen Bettungen und konnten deshalb 360 Grad Feuer abgeben. Dennoch sollte die Hauptfeuerrichtung weniger die Rade von Brest, sondern der Atlantik sein. Für die Feuerleitung baute man einen H 636 Bunker. Die Besatzungsstärke betrug 200 Mann.

Die Geschützstellungen sind derart aufgebaut, das sich einer ringförmigen Geschützbettung eine betonierte Wanne anschließt, in der zwei Bunker vom Typ Regelbau H 51a, ein Bunker Typ Regelbau H 501 und zwei Gruppenunterstände H 502/SK untergebracht sind. Ein Sanitätsbunker Typ H 639, ein Munitionsbunker H 641 und ein Unterstand für zwei Gruppen Regelbau 622 befinden sich im rückwärtigen Bereich der Batterie. Der Hafenbereich von Camaret wird durch zwei Schartenbunker Regelbau 670 geschützt, die mit 7,5 cm KMC/97 Kanonen bewaffnet waren. Sie befinden sich unterhalb des krenelierten Wachturmes. Ein 150 cm Scheinwerfer und fünf 7,5 cm M32 (F) Flak-Geschütze waren ebenfalls in der Batterie untergebracht.

Heute sind von der Batterie nur noch drei Geschützbettungen vorhanden, eine verschwand unter einer Einfamilienhaussiedlung. Die vierte Geschützbettung ist unter Brombeersträuchern und Stechginster verschwunden und so gut wie gar nicht zu besichtigen. Die beiden anderen Bettungen liegen frei zugänglich in einer völlig durch Bombenkratern übersäten Landschaft.

Nördlichste Geschützstellung

Nördlichste Geschützstellung

Blick auf die Munitionsbunker

Auf der Decke der Munitionsbunker

Blick Richtung Geschützbettung

Blick Richtung Gruppenunterstände

Der Feuerleitstand

Feuerleitstand und Stand für KwK

Rückwärtige Ansicht des Feuerleitstandes

Eingang und Nahverteidigung

Doppelgruppenunterstand

Stellung für 2cm Flak

Rückwärtige Gebäude

Rückwärtige Gebäude

Die zweite Geschützstellung

Die zweite Geschützstellung

Blick Richtung Gruppenunterstände

Blick Richtung Munitionsbunker

Geschützstellung nach dem Krieg

Geschützstellung nach dem Krieg

Letzter Stand: 06.11.2016