Batterie Azeville

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Bereits im Dezember 1941 wurde eine Batterie für vier 10,5cm Feldhaubitzen zwischen den Ortschaften Les Gougins und Ravenoville-Plage direkt an der Küste gebaut, die aber bereits im Februar 1942 durch eine schwere Sturmflut zerstört wurde. Daraufhin beschloß man weiter im Hinterland eine neue Batterie aufzustellen. Hierfür wurde der bereits vorhandene Stützpunkt 13 ausgewählt. So entstand am östlichen Rand des kleinen Dorfes Azeville die Heeresküstenbatterie Azeville. Gebaut wurde die Batterie Azeville durch die Organisation Todt. Baubeginn war März 1942. Da der Golfstrom in der Normandie für milde Winter sorgt, konnte auch mit Betonarbeiten begonnen werden. Zunächst wurden die Bunker für die Mannschaften errichtet, da der Schutz der Kanoniere gemäß einem Befehls Hitlers erster Priorität besaß. Diese Gruppenunterstände wurden anschließend mit einem betonierten Tunnel verbunden. Auf diese Weise konnten die Geschützbedienungen geschützt zu ihren Kanonen kommen. Zuletzt wurden für die vier Geschütze der Batterie offene Betonstellungen gebaut. Die Batterie gehörte als zweite Batterie zum Heereküstenartillerie-Regiment 1261. Da die Batterie keine direkte Sicht auf die Ziele am Landungsstrand besaß, wurde am Dorf Crisbecq ein verbunkerter vorgeschobener Beobachter gebaut. Hier fiel das Gelände flach zum Meer ab und bot hervorragende Beobachtung und damit Feuerleitung. Durch die alliierte Luftbedrohung konnten die Geschütze nicht in offenen Bettungen verbleiben, so daß im Sommer 1943 die Geschütze verbunkert wurden. Hier für errichtete man zwei Regelbauten des Typs 650 und zwei des moderneren Typs 671. Im Frühjahr waren alle Bauarbeiten abgeschlossen und die erbeuteten französischen 10,5cm Geschütze eingebaut.
Am 6. Juni 1944 wurden US-Fallschirmjäger in der Nähe abgesetzt, denen es aber nicht gelang die Batterie zu erobern. Durch die energische Nahverteidigung mussten sie sich zurückziehen. Ab 05.50 Uhr beschoß das Schlachtschiff Nevada die Batterie Azeville, geleitet durch die Fallschirmjäger, die sich noch in der Nähe aufhielten. Die Batterie schoß selbst ununterbrochen auf den Landungsstrand „Utah“ und bereits eroberte Ortschaften der Umgebung, soweit es der eingeschränkte Feuerbereich in den Scharten erlaubte. Die Kasematten der Batterie wurden ebenfalls durch die Schiffsartillerie getroffen. So wurde die Kasematte mehrmals getroffen und ausgeschaltet. Am 7. Juni entdeckte die B-Stelle der Batterie US-Truppen im Dorf Marcouf, die sich auf den Weg zur Küstenbatterie Marcouf machten. Sie wurden sofort unter Feuer genommen, die sich aber von ihrem Marsch nicht abhielten. Gegen 07.00 Uhr erreichten US-Soldaten auch die Batterie Azeville mit einigen Sherman-Panzern und beschossen die Kasematten 1 und 2. Nachdem die Panzer durch Direktbeschuß ausgeschaltet waren konnten die US-Soldaten zunächst durch einen Gegenangriff zurückgedrängt werden. Anschließend begann wieder der Beschuß durch das Schlachtschiff Nevada. In den Morgenstunden des 8. Juni nahmen die US-Truppen den Angriff auf die Batterie, unterstützt durch Panzer, wieder auf. Doch auch dieser Angriff brach zusammen. Am 9. Juni griff abermals ein US-Bataillon die Batterie an. Zur Vorbereitung schoß das Schlachtschiff Nevada wiederum auf das Batteriegelände und erzielt weitere Treffer, die zu starken Zerstörungen führten. Nach dem einstündigen Beschuß konnten die Amerikaner weiter auf das Batteriegelände vordringen. Da ein weitere Widerstand nun sinnlos war, ergaben sich gegen 14.30 Uhr die Reste der Mannschaften.

 

Geschützkasematte Typ 671 heute...

... und nach den Kampshandlungen

Geschützkasematte Typ 671 heute...

... und nach den Kampshandlungen

Im Inneren der Kasematte 671

Im Inneren der Kasematte 671

Kasematte 671 von hinten gesehen

Kasematte 671 von hinten gesehen

Geschützkasematte 650 mit offener Bettung für 3,7cm Flak

Geschützkasematte 650 mit offener Bettung für 3,7cm Flak

Geschützkasematte Typ 650 mit offener Bettung für 3,7cm Flak

Geschützkasematte Typ 650 mit offener Bettung für 3,7cm Flak

Geschützkasematte Typ 650

Geschützkasematte Typ 650

Letzter Stand: 18.08.2017