I-Werk VI Siebetshaus

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Bei dem Infanteriewerk Siebetshaus handelt es sich um den Typ I, der für die Aufnahme einer Kompanie Infanteristen geeignet ist. Gebaut wurden es in den Jahren 1914 – 1915. Dieses Werk hatte die Form einer an der Kehle geschlossenen Lünette und hatte die Ausmaße von ca. 100m mal 30 Meter. Das Infanteriewerk diente als Stützpunkte für eine Verteidigung, welche die Marinewerft vor einem Angriff von der Landfront aus schützen sollte. Alle Werke sind mit Flächendrahtsperren gesichert. Das Werk Schortens besaß im Gegensatz zu den anderen Werken einen trockenen Graben. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes sind die Bauten nur Eingeschossig. Die Brüstung für die Infanterie ist profiliert und überragt das Niveau des Werksgeländes nur um 2 bis 3 Meter. Aufgrund dieses niedrigen Aufzuges sind die Anlagen im Gelände nur sehr schwer auszumachen. In den Wällen sind Unterstände für Wachtposten und Beobachtungsschnecken eingebaut. Ebenfalls befinden sich in den Wällen zwei flankierende Kasematten aus Beton, die mit vier MG oder zwei 3,7cm Kanonen bestückt sind. Im Hof der Anlage gibt es einen betonierten Unterstand, der als Kaserne für die Truppen dient. Latrinen und Waschbecken befinden sich in separaten Unterständen, die meist in der Nähe des Einganges liegen. Alle Räumlichkeiten sind betoniert und überragen die Wälle an keiner Stelle. Die Infanteriewerke verfügten über Telefonleitungen in das Festungssprechnetz. Petroleumlampen sorgten für Licht. Die Wasserversorgung erfolgte über einen eigenen Brunnen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde es nicht gesprengt und konnte so im 2. Weltkrieg als Unterkunft für eine Flak-Batterie mit vier 8,8cm Geschützen dienen. Ende 1940 war die Batterie einsatzbereit. Da das Kaliber gegen Ende des Krieges nicht ausreichte hochanfliegende Bomberverbände zu bekämpfen, beschloss man, die Batterie auf 10,5cm Flak umzurüsten. Die Gefechtsbereitschaft mit den neuen Geschützen konnte am 27.02.1943 gemeldet werden. Im Januar wurde die Flak-Batterie aufgelöst: während die Geschütze an die Batterie Raederschleuse abgegeben wurden, übernahm die Mannschaft die eben erst mit 12,8cm Geschützen ausgerüstete Batterie im I-Werk Hohemey. Das I-Werk Siebetshaus selbst wurde nun durch die Marine Fla.A. 232 mit 3,7cm Kanonen bis Kriegsende genutzt. Nach dem Krieg wurde alle Bunker gesprengt. Übrig blieben nur Stellungen der Flak-Geschütze.

Infanteriewerk Siebetshaus

Quelle: Google Earth

3,7cm Kanone L/30 in Bootslafette

Quelle: Die Gruson'schen Schnellfeuer-Kanonen und deren Laffeten 1888

Reste der Flak-Stellungen

Reste der Flak-Stellungen

Reste der Flak-Stellungen

Reste der Flak-Stellungen

Reste der Flak-Stellungen

Reste der Flak-Stellungen

Letzter Stand: 05.10.2024