Fort Schaar

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Das Fort Schaar lag in der Nähe des Dorfes Schaar in einer Entfernung von etwa vier Kilometern von Wilhelmshaven entfernt. Das Werk wurde in den Jahren 1876 – 1880 errichtet, nachdem der Bau im Reichsgesetzblatt 1871 angekündigt wurde. Fort Schaar war über eine Straße, die von Fort Rüstersiel bis Fort Mariensiel führte, verbunden. Hier verlief ebenfalls eine Kleinspurbahn zur Versorgung der drei Forts. Die Aufgabe der drei Forts lag in der Verteidigung der Landfront des Marine- und Bauhafens in Wilhelmshaven. Mit der fortschreitenden Entwicklung bei der Artillerie verloren die drei Forts schnell an Bedeutung und waren nach Aufkommen der Brisanzgranate völlig veraltet.
Fort Schaar hatte die Form einer Lünette. Das Fort Schaar war weitgehend mit Fort Mariensiel baugleich. Auf dem Wall zwischen den Hohltraversen gab es zehn Geschützpositionen. Davon acht zur Front und jeweils eine flankierend. Auf der Vorderseite des Walls befand sich eine Infanteriebrüstung. Der Zugang zum Fort wurde durch einen Ravelin verteidigt. Die Kehlkaserne verfügte über 26 Kasematten für die Unterbringung und Versorgung der Besatzung. Während des 1. Weltkrieges wurde auf dem linken Teil der Kehlkaserne eine Flak-Batterie mit vier 8,8cm Geschützen eingebaut. Die Geschützstellungen besaßen einen ringförmigen Splitterschutz.

Mit Beginn des 2. Weltkriegs wurde Fort Schaar als Zentrale des Flakgruppenkommandos der Luftverteidigung gefechtsbereit gemacht. Schon vorher, während der Sudetenkrise, nutzte man das Fort für diese Zwecke. Ab 1943 nutzte das 3. italienische Nebelbataillon das Fort als Gefechtsstand. Nach dem 2. Weltkrieg sprengten die Engländer das Fort. Ab 1974 bereitete die Stadt das Gelände für den Bau einer Einfamilienhaussiedlung vor.

Bis auf die Luftaufnahme entstammen die anderen Bilder dem äußerst lesenswerten Buch "Die Luftverteidigung im Abschnitt Wilhelmshaven 1939-1945" von Friedrich August Greve (Verlag Hermann Lüers, Jever).

Karte von Fort Schaar

Quelle: UN Archiv Genf COL70-49-2

Kehlkaserne von Fort Schaar

Luftwaffenhelferinnen im Fort Schaar

Die Ruinen des gesprengten Fort Schaar

Siedlung auf dem ehemaligen Fort Schaar

Deutsche 8,8cm Flak-Kanone 16 des 1. Weltkrieges auf Transportlafette

Quelle: Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine VAL_415_125

Deutsche 8,8cm Flak-Kanone 16 des 1. Weltkrieges auf Transportlafette

Quelle: Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine VAL_415_125

Letzter Stand: 11.10.2024