Fort Herwarth

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Das Fort Herwarth wurde zwischen 1887 und 1890 als Biehlersches Einheitsfort auf dem Klausdorfer Berg gebaut. Es besaß einen trockenen Graben und hatte die typische Lünettenform. Für den Materialtransport wurde ein Feldbahngleis von der Artillerielandebrücke an der Festung Friedrichsort über das Dorf Pries zum Fortgelände errichtet. Das Fort verfügte über eine Besatzung von 33 Offiziere und 980 Unteroffiziere und Mannschaften. Als Bewaffnung verfügte Fort Herwarth auf dem Hauptwall über 4 - 15 cm Kanonen L/22, 4 - 15 cm Haubitzen, 2 - 12,5cm Ringkanonen L/22 und auf dem Niederwall 8 - 9 cm Kanonen L/22. Auf dem Wallgang befanden sich zwei 12,5 Mörser L/6,3. In den Grabenstreichen waren zur Nahverteidigung 10 3,7 cm Revolverkanonen Hotchkiss untergebracht. Im Jahre 1911 wurde das Fort aufgrund der Fortschritte in der Artillerietechnik modernisiert und mit einer Decke aus Stampfbeton versehen. Während des 1. Weltkrieges entfernte man die Festungsgeschütze, um dem dringenden Materialbedarf der Front Rechnung zu tragen. Somit diente das Fort bis zum Kriegsende nur noch als Infanteriestützpunkt.

Im Rahmen des Kieler Matrosenaufstandes wurden 1918 auch Besatzungsmitglieder vom Linienschiff "Markgraf" im Fort Herwarth inhaftiert. Nach dem 1. Weltkrieg mussten alle wesentlichen Befestigungsanlagen in Kiel geschleift werden, darunter auch das Fort Herwarth. Gemäß den Forderungen des Versailler Vertrags wurden sämtliche Verteidigungsanlagen der Kieler Förde in den Jahren 1919/20 gesprengt. Die Sprengladungen wurden unterhalb der Fundamentplatten, in die Widerlager und Schächte der Umfassungsmauern und Bettungen eingebracht und elektrisch gezündet. Als Sprengmittel kamen „Granatfüllungen“, Schwarzpulver und „Sprengmittel (Perdit)“ zum Einsatz. Die Wälle und Kasematten wurden anschließend eingeebnet.

Während des 2. Weltkrieges befand sich auf dem Gelände des ehemaligen Fort Herwarth die Zentrale der Luftverteidigung und des Flakschutzes. Sie hatte die Aufgabe, die Luftverteidigung von Kiel, Rendsburg und Eckernförde zu koordinieren. Zudem befand sich auf dem Gelände noch das Flak-Gruppenkommando Nord. Zur Unterbringung des erforderlichen Personals wurden zwei Bunker gebaut.

Heute befindet sich auf dem Gelände eine Fabrik für Feuerwerk.

Eingang zum Fort Herwarth

Eine Geschützbettung vor ihrer Zerstörung

Der bereits zerstörte Munitionsraum II

Der bereits zerstörte Munitionsraum II

Entfernung der Gitter am Graben

Blick in den Graben auf eine Grabenstreiche

Die doppelte Grabenstreiche

Die doppelte Grabenstreiche

Die Scharten der Grabenstreiche

Geschützbankett

Letzter Stand: 06.04.2018