In den frühen Morgenstunden des 13.8.1961, einem Sonntag, begann die DDR unter der Leitung von Erich Honecker, Ost-Berlin und die DDR gegenüber West-Berlin mit Stacheldraht und Spanischen Reitern abzuriegeln. Straßen wurden aufgerissen und Barrikaden aus Pflastersteinen errichtet. An zentralen Punkten fuhren Panzer auf. Der durchgehende U- und S-Bahn-Verkehr wurde unterbrochen. Bewohnern Ost-Berlins und der DDR wurde das Betreten West-Berlins verboten, darunter 60.000 Berufspendlern. In den folgenden Tagen ersetzten Bautrupps unter Bewachung die provisorischen Befestigungen durch eine feste Mauer. Die Grenze West-Berlins zu Ost-Berlin und zur DDR war 166 km lang und mit einem tiefgestaffelten System von Sperranlagen versehen. Auf etwa 107 km davon stand eine Mauer. Die ausgebauten Grenzanlagen boten in etwa das folgende Bild: Es begann mit einer etwa 4 m hohen Betonplattenwand, die zumeist mit einer Betonröhre gekrönt war. Dahinter (auf "östlicher" Seite) verlief ein beleuchteter Kontrollstreifen, der sogenannte "Todesstreifen". Flüchtlinge, die ihn bereits erreicht hatten, wurden ohne Vorwarnung beschossen. Es folgte ein Graben, der den Durchbruch von Fahrzeugen verhindern sollte. Danach kamen ein Patrouillenweg, Hundelaufanlagen, Wachtürme, Schutzbunker und schließlich eine zweite Mauer. Die Grenze durchschnitt 192 Straßen, von denen 97 nach Ost-Berlin und 95 in die DDR führten.
Bis 1989 habe ich in Berlin gelebt. Die Mauer war für uns West-Berliner Alltag, an den man sich gewöhnt hatte. Mein beruflicher Weg führte mich im Juli 1989 aus der Stadt. Im November fiel die Mauer. Da die Familie noch in Berlin wohnte, pendelte ich am Wochenende zwischen Wilhelmshaven und Berlin hin und her. So konnte ich noch einige Fotos dieser historischen Tage Deutschlands schießen.
Mauer im Dezember 1989 |
Die Mauer ist weg im Juli 1990 |
Sicherungsweg |
Sicherungsweg |
Reste eines Wachturmes |
Improvisierter Grenzübergang |
Ausblick aus einem Wachturm |
Sommer 1990, die Abrißarbeiten mit NVA-Gerät |
Wachturm Typ BT9 |
Erinnerungsstücke werden abgeschlagen |
Letzter Stand: 20.01.2017