Infanteriewerke

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Infanteriewerke (Einzelwerke) sind vollkommen selbständige Kampfanlagen für eine Besatzung von 1 Offizier und 30 bis 35 Mann. Sie bilden mit den MG-Ständen die Hauptkampflinie des festungsmäßigen Ausbaues.

Zwischenräume der Einzelwerke durchschnittlich 500m, wechselnd nach taktischer Wichtigkeit und Geländebeschaffenheit. Hinter dieser vordersten Kampflinie als zweites Treffen: MG-Schartenstände. Außer den MG sind in den Infanteriewerken Pak, Minenwerfer und Flammenwerfer eingebaut. Als Hauptkampfräume sind zwei Flankierungsblocks vorgesehen, die je nach dem Kampfzweck an einer Scharte mit einer 4,7cm Pak mit aufgesatteltem MG und an der zweiten Scharte mit Zwillings-MG oder nur einem sMG oder an beiden Scharten nur mit sMG oder Zwillings-MG ausgestattet sind. Am Werkeingang und auf der Kehlseite weitere MG-Scharten für die Eingangs- und Rückenverteidigung.

Die Werke haben in der Regel 2, seltener 3, ausnahmsweise 4 Panzertürme mit einer Stärke von 150, 210 oder 310 Millimeter. Die Türme dienen der Beobachtung der Feuerwirkung hauptsächlich nach Front und Flanken und als Gefechtsstand für den Werkkommandeur. Die meisten Türme sind fest eingebaut und haben 3 oder 4, seltener 1, 2, 5 und 6 Scharten. Zwei Türme zusammen haben Rundumsicht und -wirkung. Die dritten und vierten Türme sollen nicht beschossene Räume mit sMG oder Zwillings-MG bestreichen.

In der Mehrzahl sind die Einzelwerke zweigeschossig; zuweilen haben sie nur ein Geschoss. Im Obergeschoss der zweigeschossigen Werke befinden sich durchweg die Kampf- und Feuerleitungsräume einschließlich Munitionskammern, im Untergeschoss mit gleicher Raumeinteilung die Unterkünfte, Verpflegungsmagazine, Maschinenräume usw. Das Obergeschoß hat einen Verbindungsgang gleichlaufend zur Front, von dem die Eingänge aller Räume sowie die Treppe zum Untergeschoss abgehen. In den Flügeln des Ganges, nächst den Turmeingängen, ist eine MG-Scharte vorhanden, von welcher aus der vor der Flankierungsscharte liegende Trennungsgraben bestrichen werden kann. Ferner sind für die Graben- und Eingangsverteidigung Handgranatenauswurfrohre mit eigener Periskopbeobachtung angebracht, um auch bei geschlossenen Scharten Widerstand leisten zu können.

Die Ausbaustärke der Einzelwerke schwankt zwischen

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2,10 bis 2,50m für decken und Frontwände

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1,00 bis 1,50m für Seiten- und Rückwände

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0,3 bis 0,5m für Zwischendecken

Ausführung in Eisenbeton. Der Frontwand ist eine Zerschellerschicht aus harten, lose geschichteten Steinen vorgelagert mit einer Durchschnittsstärke von 4m, an der Werksohle aber nur 1,50m stark. Diese Steinpackung reicht bis zum oberen Rande der Frontmauer.

Die Werke verfügen über einen Vorrat an Munition und Lebensmitteln für neuen Tage. Sie haben einen eigenen Brunnen, sowie Motor und Generator für Beleuchtung und Lüftung, ferner Gasschutz mit Filteranlage.

Kehlseite eines Einzelwerkes

Einzelwerk, Grundriss und Schnitt

Einzelwerk mit Trennungsgraben und Flankierung

Einzelwerk

Lüftung eines Infanteriewerkes im Obergeschoß

 

Letzter Stand: 04.11.2016