Visé 1

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Die Artilleriekasematte Visè 1 hatte die Aufgabe mit ihren drei 75mm Kanonen zusammen mit der Kasematte Visè 2 Richtung Maas zu wirken. Die drei 75mm Kanonen vom Typ GP waren auf Kasemattenspeziallafetten montierte Waffen mit halbautomatischen Verschluss und einer Kaliberlänge von 35. Die maximale Feuerkadenz betrug 20 Schuss pro Minute, die Höchstreichweite 11 Kilometer. Neben vier verschiedenen Sprenggeschossen konnten auch Schrapnellgeschosse verschossen werden.

Den Auftrag die Kasematte Visè I auszuschalten hatte Trupp 2, dessen Hauptauftrag jedoch die Bekämpfung des 12cm-Geschützturmes war. Trupp 2 wurde von Unteroffizier Maier geführt und besaß für seine Aufgaben drei Ladungen 12,5 kg, drei Sprengröhren, 1 Sprengmittelkasten, fünf Ladungen 3 kg. Weil Trupp 2 in Düren notgelandet war, entging das Werk einem sofortigen Angriff durch die Fallschirmjäger. Die Besatzung der Kasematte ist weitgehend vollzählig, als ein erster Bombenangriff zur ersten Flucht führt. Um 06.00 Uhr erfolgt dann der Angriff durch Trupp 10, der bei Ausfall von Trupp 2 dessen Aufgabe zu übernehmen hatte.

Obwohl der Trupp später Wenzel gegenüber meldet, dass "Werk zur Sau gemacht" zu haben, ist es ihm in Wirklichkeit nur gelungen, ein Geschütz außer Gefecht zu setzen. Die Explosion verleitet die Besatzung das Werk zu räumen. Es wird aber wieder besetzt, weil Lieutenant Desloovere die Besatzung nach oben schickt und mit dem Chef der Kasematte mehrere Salven Schrapnells schießen lässt. Jedoch verlässt der Offizier die Kasematte, als das "stark beunruhigte Personal" das Werk erneut im Stich lässt. Ein um 06.10 Uhr erfolgter Feuerbefehl Major Jottrands kann daher nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grund meldet Jottrand nach Lüttich, dass Visé 1 außer Gefecht sei.

Ab 09.00 Uhr errichtete die Mannschaft am Fuß des Blocks die Trägersperre. Später schickt Commandant Van der Auwera den Sous- Lieutenant Legaie mit dem Befehl, Visé 1 durch die Besatzung wieder zu besetzen. Jedoch kann sich Legaie nicht durchsetzen, da die Besatzung angibt, die Kasematte sei durch die Deutschen besetzt. Erbost schickt Van der Auwera den Lieutenant Desloovere, der mit zwei Mann nach oben steigt und feststellt, dass die Kasematte verlassen ist. Er lässt sofort das Feuer eröffnen, um die Fallschirmjäger von der Kasematte fern zu halten. Der Rest der Besatzung bleibt allerdings unten. Um den Gegenangriff nicht zu gefährden wird das Feuer gegen 11.30 wieder eingestellt. Als gegen 18.00 Uhr die Kasematte erneut von den Fallschirmjägern angegriffen wird, räumt man endgültig das Werk und kommt nicht mehr zurück. Bei diesem Angriff zerstörten die Deutschen die Geschützrohre durch Anbringung von Ladungen. Somit war die letzte Kasematte mit Wirkung auf die Werksoberfläche ausgefallen.

Die Kasematte Visè 1

Die Kasematte Visè 1

Die Kasematte Visè 1 von Coupola 120mm betrachtet

Geschützscharte von Visè 1

Durch Sprengung deformiertes Rohr

Durch Sprengung aufgebauschtes Rohr

Letzter Stand: 25.07.2019