Block I

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Block I ist der Werkseingang. Gesichert wird der Eingang zum Fort Eben-Emael durch zwei 6cm Pak, 2 MG, zwei Scheinwerfern und einer Beobachtungskuppel. Der Eingang selbst ist mit einem Gittertor gesichert, dahinter befindet sich die Rollbrücke, die die Annäherung eines Feindes erschwert. Die Rollbrücke ist durch eine Handkurbel seitlich verschiebbar und gibt eine rund 4 m tiefe Grube frei. Durch Handgranaten konnte die Grube verteidigt werden, die über ein Ausstoßrohr direkt in die Grube fielen. Eine Panzertür sichert den Hohlgang in das Innere des Forts. Größter Nachteil des Werkseingangs war die Tatsache, dass er nicht in gewinkelter Bauweise erbaut wurde. Insofern konnte ein Gegner direkt in den Eingang und somit auch in das Innere des Forts feuern. Als die Luftangriffe auf das Fort zur Unterstützung der Fallschirmjäger begannen, zeigte sich dieser gravierende Baumangel. Der Luftdruck der Bomben konnte ungehindert in das Fort eindringen und machten das Leben der Besatzung schwierig.

Der Eingangsblock wurde von den Fallschirmjägern nicht angegriffen, da er für den deutschen Vormarsch über Maastricht unbedeutend war. Dennoch überwachte die Luftwaffe den Werkseingang, da man aus ihm den Gegenangriff auf die Fallschirmjäger erwartete. Insofern ist der Block wiederholt bombardiert worden. Es wurden zwar verschiedene Versuche eines Gegenangriffes durchgeführt, die aber aus Gründen der halbherzigen Durchführung, der mangelnden Ausrüstung und zu geringer Unterstützung durch andere Truppenteile scheiterten.

Erst am 11. Mai 1940 kam es zu Kampfhandlung um Block I, nach dem sich deutsche Truppen über den Albert-Kanal geschoben hatten und Pak und Infanteriegeschütze in Stellung gebracht hatten. Zudem musste Block I auch noch Feuerschutz für Block II übernehmen, da dieser intensiv von Pionieren um Feldwebel Portsteffen angegriffen wurde. Von diesen Scharmützeln stammen die noch heute sichtbaren Beschädigungen des Eingangsblock.

Gegen Mittag des 11. Mai war die Situation im Fort nicht mehr beherrschbar und der Kommandant Jottrand entschloss sich zur Kapitulation. Dazu wurde Capitaine Vamecq mit weißer Fahne und einem Hornisten zum Block I geschickt. Um jedoch die weiße Fahne zu schwenken war es notwendig, zum Eisengitter zu gelangen. Dies war nicht einfach, da der Eingangsbereich unter gezieltem Feuer lag. Erst durch den Hornisten, der unentwegt „Feuer einstellen“ blies, ließ das Feuer nach. Es erschienen deutsche Soldaten vor dem Tor, mit denen Capitaine Vamecq verhandelte. In diesem Moment begangen die Belgier einen folgenschweren Fehler: die Rollbrücke wurde während der Verhandlung nicht wieder eingezogen, so dass nun die Fortbesatzung aus dem Fort strömte. Diese Gelegenheit ließen sich die Deutschen nicht nehmen und drangen nun ihrerseits in das Fort ein. Eine Übergabeverhandlung und korrekte Übergabe war somit nicht mehr möglich.

Der Werkseingang 1996

Der Werkseingang 2000

Der Werkseingang 2004

Der Werkseingang 2010

Schartenfront Richtung Block II 1996

Schartenfront Richtung Block II 2010

6cm Pak 1996

6cm Pak 2004

Eingangsbereich mit Rollbrücke

Eingangsbereich mit Rollbrücke

Handgranatenöffnung 2002

Handgranatenöffnung 2010

MG-Lafette

Suchscheinwerfer

Rekonstruierte MG-Lafette 2004

Rekonstruierte MG-Lafette 2010

6cm Pak 2004

6cm Pak 2004

Nahverteidigung hinter der Rollbrücke

Bunkerdecke

Letzter Stand: 25.07.2019