Petit Ouvrage La Ferte

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Das kleine Infanteriewerk La Ferte liegt zwischen den Dörfern Villy und La Ferte sur Chiers. Es besteht aus zwei Kampfblöcken, die untereinander durch einen Hohlgang verbunden sind. Es hatte eine Besatzung von 107 Mann. Die Bewaffnung bestand beim Bunker 1 (b) aus einem Turm für zwei Kombinationswaffen (Pak 25mm und zwei MG), ein GFM-Glocke, eine Glocke für Kombinationswaffen und eine Beobachtungsglocke. Der Bunker 2 (a) war mit einer Scharte für 47mm Pak und MG, eine Scharte für Zwillings-MG, zwei GFM-Glocken und zwei Glocken für Kombinationswaffen bewaffnet. Die "Denkschrift über die französische Landesbefestigung" schreibt über die Kampfhandlungen (die im Text eingefügten Bilder beziehen sich direkt auf die Kampfhandlungen):

"Die kleine Werkgruppe 505 gehört dem Abschnitt Montmedy an, liegt auf der Höhe 215 – etwa 7 km südostwärts Carignan – und bildet den westlichen Eckpfeiler der eigentlichen Maginotlinie. Nach Nordwesten, gleichlaufend mit dem Chiersfluß, schließt sich ein schwächer ausgebauter Sperrabschnitt an. Das Werk beherrscht das Chierstal und seine Verkehrswege. Seine Wegnahme war daher für den rechten Flügel der vorgehenden 16. Armee von entscheidender Bedeutung. Die Lage der Kampfblocks auf dem Höhenrücken ermöglichte die Feuerbeherrschung des Geländes in großem Umkreis. Andererseits boten die auf weite Sicht zu erkennenden Anlagen für die angreifende Artillerie und Luftwaffe ein äußerst günstiges Ziel.

Der Angriff erfolgte am 17.05.1940, nachdem der Durchbruch bei Sedan geglückt war und die Höhe 311 und Côte de Morchand im Rücken der Befestigungsanlagen in deutschem Besitz waren. Voraussetzung für das gesamte Unternehmen war die vorherige Inbesitznahme der in die HKL einbezogenen stark befestigten Ortschaft Villy.

Wiederholten Infanterieangriffen mit starker Artillerieunterstützung war es am 17.05. nicht gelungen, Villy zu nehmen. Ein am 18.05. früh angesetzter Angriff durch das II./Inf. Rgt. 211, verstärkt durch je einen Zug der 13./Inf. Rgt. 191 und 2./Pi. 171, führte mit Unterstützung von vier s. F.H.-Batterien nach schweren und verlustreichen Kämpfen gegen 17 Uhr zur Einnahme der Ortschaft. Nach Bereitstellung am Südostrand des Dorfes gelang es dem Bataillon, im Schutz des um 18 Uhr einsetzenden Artilleriefeuers mit zwei Angriffsgruppen den Angriff auf das Höhengelände von Werk 505 vorzutragen und gegen 19 Uhr die Sturmausgangsstellungen in der Nähe der Kampfblocks a und b zu erreichen. Ein Stoßtrupp setzte den Geschütz- und MG-Stand 4 nach kurzem Kampf außer Gefecht. Mit dem Sturmangriff auf Werk 505 hatte der Kommandeur der 71. Inf. Div. um 17 Uhr die 1./Pi. 171, verstärkt durch zwei Gruppen des II./Inf. Rgt. 191, unter Führung des Oberleutnants Germer beauftragt.

Die Kasematte Villy, die gegen 19.00 Uhr genommen wurde.

Die Kasematte Villy.

Die Kasematte Villy nach den Kämpfen.

Die Kasematte Villy nach den Kämpfen.

Um 18 Uhr begann das zusammengefaßte Feuer von neun 21 cm Mörserbatterien auf die kleine Werkgruppe 505. Die s. F.H.-Batterien setzten das Gasse-Schießen auf die Hindernisse fort, während eine starke Kanonengruppe (12 Batterien) die feindliche Artillerie niederhielt.

Zwei Pionierzüge arbeiteten sich vom Südrand Villy an die Blocks bis auf 250 m heran. Gegen 19.10 Uhr sprang das Feuer der s.F.H. auf die feindlichen B-Stellen südlich Margut über, während die Mörser das Feuer auf die benachbarten Kampfanlagen verlegten. Leichte F.H.-Batterien blendeten gleichzeitig die feindliche Beobachtung durch Nebel. Zu gleicher Zeit setzte der Schartenbeschuß der in Fromy in Stellung gegangenen befindlichen 8,8cm-Flak-Batterien ein. Die Wirkung dieser Batterien war nicht durchschlagend, weil sie auf zu weite Entfernung (1,8 und 2,6 km) eingesetzt werden mußten. Näheres Herankommen war in dem deckungslosen Gelände nicht möglich gewesen.

Die GFM-Glocke (Nr. 8) vom Block 2 (505 b) die mit 8,8cm beschossen wurde.

Es handelt sich hier um eine GFM-Glocke Typ B.

Treffer einer 8,8cm Granate, die den Stahl nicht durchschlug.

Abpraller einer Granate auf der Oberfläche.

Die GFM-Glocke (Nr. 2) vom Block 1 (505a) die mit 8,8cm beschossen wurde.

Abpraller einer Granate auf der Oberfläche.

Gegen 19.20 Uhr, noch während der letzten Schüsse, stürzte sich der erste Pionier-Stoßtrupp unter Oberleutnant Germer in einem Sprung auf den Kampfblock 505b. Es gelang zunächst, das aus einer Scharte der westlichen Panzerglocke feuernde MG mit einer 3 kg-Ladung zu zerstören. In die geöffnete Scharte wurden mehrere Handgranaten hineingeschoben, was zur Niederkämpfung der Bedienungsmannschaft führte. Eine an dem halb ausgefahrenen Pak-Zwillings-MG-Turm angebrachte geballte Ladung von 40 kg war äußerlich erfolglos. Eine 6 kg-Ladung vor der geschlossenen Scharte des Turmes zerstörte den Schieber, wobei die Waffe zertrümmert und von der Lafette geschleudert wurde. Eine Verklemmung des Turmes entstand durch Ausbeulungen am Vorpanzer. Durch nachgeschobene Handgranaten wurden auch hier die Bedienungsleute außer Gefecht gesetzt. Anschließend konnten die beiden anderen Panzerglocken des Blocks durch Sprengung der Scharten, Hineinwerfen von Handgranaten, geballten Ladungen und Nebelkerzen ausgeschaltet werden. Nachts wurden in die Turmscharten des Blocks b weitere bis zu 18 kg starke Reihenladungen hineingeworfen, wodurch das Werkinnere in Brand geriet.

Der Versenkturm. Im Hintergrund die Ortschaft Fromy, von der 8,8cm feuerte.

Versenkturm Modell 1905 umgebaut für 25mm Pak und MG.

Der verkantete Panzerturm.

Die Sprengladungen haben sich in den Stahl gebrannt.

Schäden im Inneren.

Die rechte Waffenlafette ist durch 6kg-Ladung zerstört.

Der gegen Block 505a angesetzte Stoßtrupp konnte seinen Auftrag wegen des allzu heftigen Abwehrfeuers zunächst nicht durchführen. Der Block wurde daher nochmals mit schwerem Artilleriefeuer belegt, wobei als Nebenerscheinung die Trichter für die Annäherung der Stoßzüge in erwünschter Weise vermehrt wurden. Nach Täuschung der Werksbesatzung durch einen von Block b vorgetragenen Scheinangriff setzten 1 Stoßzug durch Umgehung der Werkgruppen von Nordost und zwei Stoßzüge von Nordwesten gegen Mitternacht 3 Panzerglocken des Blocks außer Gefecht.

Block 1 (505a): GFM-Glocke Nr. 5 mit Sprengspuren an der Scharte.

Block 1 (505a): GFM-Glocke Nr. 5 mit Spuren eines Abprallers.

Block 1 (505a): Glocke Nr. 3 für Kombinationswaffe

Block 1 (505a): Glocke Nr. 3 die Scharte in Nahaufnahme

Die Besatzungen wurden durch Nachschieben größerer Ladungen in die Glockenscharten niedergekämpft. Aus der 4. Glocke, deren geschlossene Scharten nicht zerstört werden konnten, eröffnete die Besatzung am 19.05. wieder das Feuer. In der Nacht zum 20.05. wurde zunächst vergeblich versucht, die Eingangstür des Blocks zu sprengen. Alsdann gelang es, die wieder geschlossene Scharte der 4. Glocke mit einer 25 kg-Ladung zu sprengen und soviel geballte und Reihenladungen durch die zerstörte Glockenscharten nachzuschieben, bis das Blockinnere ebenfalls brannte.

...

Dadurch gerieten die brennbaren Einrichtungsstücke der Bereitschaftsräume in Brand und zwangen die Besatzung zum Verlassen der Obergeschosse und zum Hinabsteigen in die Untergeschosse und in den Hohlgang. Der Hohlgang hatte keinen unmittelbaren Ausgang zum Hintergelände. Daher war es der Besatzung nicht möglich, ins Freie zu kommen. Sie erlitt den Erstickungstod durch Kohlenoxydgase."

Quelle: Denkschrift über die französische Landesbefestigung OKH 1941

Der Block 1 (Werk 505a)

Der Block 1 (Werk 505a)

Die Schartenfront

Die Schartenfront

Scharte kombinierbar mit Zwillings-MG...

oder mit 47mm PaK

Die Scharte von Innen: PaK und Zwillings-MG

Die Scharte von Innen: PaK und Zwillings-MG

Der Kampfraum

Die Scharten: links kombinierbar PaK/MG, rechts nur mit Zwillings-MG

Gepanzerter Festungsscheinwerfer

Der geöffnete Festungsscheinwerfer: die Lampe fehlt.

Zugang zum Block 1 mit Nahverteidigungsscharte

Nahverteidigungsscharte von Innen

Block 1 (505a): GFM-Glocke Nr. 5 mit Sprengspuren an der Scharte.

Block 1 (505a): GFM-Glocke Nr. 5 mit Spuren eines Abprallers.

Block 1 (505a): Schäden durch die Sprengung im Inneren

Block 1 (505a): Schäden durch die Sprengung im Inneren

Block 1 (505a): Glocke Nr.1 für Kombinationswaffe

Block 1 (505a): Glocke Nr.1 für Kombinationswaffe

Block 1 (505a): Glocke Nr.1 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.1 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.1 Zerstörte Kombinationswaffe

Durch die Wucht der Explosion wurden Mauern zerstört

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 für Kombinationswaffe

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.3 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.2 für Beobachtung und MG

Block 1 (505a): Glocke Nr.2 für Beobachtung und MG

Block 1 (505a): Glocke Nr.2 Schäden durch Sprengung

Block 1 (505a): Glocke Nr.2 Schäden durch Sprengung

Das Treppenhaus zum Hohlgang

Das Treppenhaus im Untergeschoß

Block 1 (505a): Kammer des Werkkommandanten

Block 1 (505a): Telefonzentrale

Block 1 (505a): Gasschutzfilter

Block 1 (505a): Elektrizitätszentrale

Küche

Küche

Hohlgang zwischen Block 1 und Block 2

Hohlgang zwischen Block 1 und Block 2

Block 2 (505b)

Block 2 (505b)

Block 2 (505b): Zugang zum Block

Block 2 (505b): Nahverteidigungsscharte

Block 2 (505b): Treppenhaus

Block 2 (505b): Bettgestelle

Block 2 (505b): Sprengschäden im Unterkunftsbereich

Block 2 (505b): Bettgestelle

Block 2 (505b): Hebel des Gegengewichtes für den Panzerturm

Block 2 (505b): Im Zwischenstockwerk des Panzerdrehturmes

Block 2 (505b): Aus den Fotoalben der Wehrmacht

Block 2 (505b): Aus den Fotoalben der Wehrmacht

Block 2 (505b): Aus den Fotoalben der Wehrmacht

Block 1 (505a): Aus den Fotoalben der Wehrmacht

Letzter Stand: 06.11.2016