Gros Ouvrage Fermont

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Das Artilleriewerk Fermont liegt fünf Kilometer östlich der Stadt Longuyon und besteht aus sieben Kampfblöcken und zwei Eingangsblöcken. Die Besatzung bestand aus 572 Mann, davon 19 Offiziere. Der Bau begann 1931. Ursprünglich sollten laut Planung vier Kampfblöcke mehr gebaut werden, sie sind aber dem Rotstift zum Opfer gefallen. Fermont ist das erste große Artilleriewerk im Festungsabschnitt von Metz und ist 1976 als erstes Werk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Heute betreut ein Verein das Werk. Eine Besichtigung ist unbedingt empfehlenswert.

Zu den Kampfhandlungen schreibt die "Denkschrift über die französische Landesbefestigung" des Oberkommando des Heeres 1941:

"Nach dem Durchbruch durch die verlängerte Maginotlinie westlich Longuyon konnten die Werkgruppe Fermont und die anschließenden Werke von rückwärts angegriffen werden. Mit Durchführung des Angriffs beauftragte die 161. Infanteriedivision das verstärkte Inf. Rgt. 371. Der Angriff wurde am 21.06.1940 unternommen. Der Angriffsraum war in zwei Abschnitte gegliedert, in welchen je 2 Stoßtrupps, bestehend aus Inf.-Gruppen, zugeteilten Pionieren und Pak-Geschützen, angesetzt wurden. MG-Züge, Inf.-Geschütze und l.F.H.-Batterien überwachten das Vorgehen.

Während eines zweistündigen Artilleriefeuers mit 6 Batterien l.F.H. 18, vier 30,5cm Mörsern, drei 21cm Mörsern und zwei Batterien 8,8cm Flak erreichten die Stoßtrupps im feindlichen Feuer die vorgesehenen Sturmausgangsstellungen. Es zeigte sich, daß die Feuervorbereitung der Artillerie die feindliche Abwehrkraft in keiner Weise beeinträchtigt hatte. Selbst erzielte Volltreffer der 30,5cm Mörser auf Panzertürme blieben wirkungslos.

Stoßtrupp a gelang es, im heftigen Abwehrfeuer der Kampfanlagen 166, 175a und 175b die kleinen Anlagen 208b und 208c zu nehmen und bis an die Eingangsblocks 175a und 175b heranzukommen. Eine 4,7cm Pak wurde im dichten Unterholz herangebracht und beschoß wirkungsvoll die Kehlseiten. Eine vorübergehende Störung der Entlüftungs- und elektrischen Anlagen durch Beschuß soll nach Gefangenenaussagen beinahe zur Übergabe geführt haben.

Obwohl es nicht gelungen war, durch Artillerie die feindliche Feuerwirkung auszuschalten, konnten nach Schartenbeschuß mit 3,7cm und 4,7cm Pak die Kleinkampfanlagen 220, 208, 224 und der Beobachtungsstand 206b durch die übrigen Stoßtrupps besetzt werden. Die Stände 231, 233 und 244 waren vorher freiwillig geräumt. Jedoch scheiterten die Angriffe auf die Kampf- und Eingangsblocks der Werkgruppe und auf die Zwischenwerke an der lückenlosen Feuerbeherrschung. des Angriffsgeländes durch die eingebauten Waffen. Hierdurch konnten insbesondere die zur Bekämpfung der Türme und Glocken notwendigen Pak und Flak nicht nahe genug herangebracht werden. Nach Durchschneiden der Hindernisse wurde u.a. ein Stoßtrupp durch das Feuer eines plötzlich ausgefahrenen Zwillings-MG-Turmes am weiteren Vorgehen verhindert. Die l.F.H.-Batterien zwangen trotz schweren gegnerischen Feuers beim Einbruch in das Festungsgelände in direktem Beschuß auf kurze Entfernung einige ausfahrende Panzertürme zum Einziehen. Aber das Feuer der 8,8cm Flak-Abteilung konnte sich nicht entwickeln. Es gelang nur der Durchschuß durch die etwa 1,50m dicke Kehlwand des Kampfblocks 180e.

Der Angriff wurde zunächst eingestellt, da die erforderlichen Mittel zur Sprengung von Drahtsperren, Minengassen, Panzerscharten usw. noch nicht zur Stelle waren. Der Waffenstillstand verhinderte alsdann weitere Kampfhandlungen."

 

Der Mannschaftseingang

Scharten am Mannschaftseingang

Der Munitionseingang

Pak-Geschütz am Munitionseingang

Nahverteidigungsscharte im Hohlgang

Panzertor mit Panzertür

Die Fahrstühle im Munitionseingang

Im Hohlgang

Nahverteidigungsscharte im Hohlgang

Abzweig zum Munitionslager M1

Munitionslager M1

E-Lok Typ Schneider-Westinghouse

Munitionsloren für 135mm Geschosse

Munitionsloren für 75mm Granaten

Der zentrale Kommandostand

Der zentrale Kommandostand

Im Kampfblock 4

Munitionslager im Kampfblock 4

Kampfblock 4: 75mm Geschütz Mod. 32

Schrank für Bereitschaftsmunition

75mm Geschütz Mod. 32

75mm Geschütz Mod. 32

Kampfblock 4 von außen

Scharte für das 75mm-Geschütz Mod. 32

Panzerkuppel für Zwillings-MG Block 4

Scharte zur Verteidigung des Diamantgrabens Block 4

GFM-Kuppel und 75mm-Turm Mod. 33 Block 1

75mm-Turm Mod. 33 und GFM-Kuppel Block 1

Krankenrevier

Kaserne mit Klapptischen an der Wand

Unterkunftskasematte

Freizeitraum

Sanitäre Anlagen

Offiziersunterkunft

Vorratslager

Küche

Küche

Elektrizitätswerk

Diesel und Generatoren

Umformer

Verbindungsgang zwischen Mannschafts- und Munitionseingang

Weg der Stoßgruppen am 21.06.1940

Quelle: Denkschrift über die französische Landesbefestigung

Letzter Stand: 06.11.2016